Vom Aussichtsturm den Berg hinunter: SPD-Kandidat beeindruckt von Downhill-Engagement

Eine beeindruckende Gemeinschaftsleistung engagierter junger und älterer Menschen am Altendorfer Berg hat sich jetzt SPD-Landtagskandidat René Kopka zeigen und erläutern lassen: Innerhalb weniger Monate ist unterhalb des Aussichtsturms die erste ausgebaute Downhill-Strecke für Mountainbiker entstanden. „Es ist schön zu sehen, was aus dieser Idee geworden ist“, sagte Kopka anschließend. Denn die Initiative zu der Strecke geht auf einen Antrag der Einbecker SPD-Ratsfraktion zurück, den Kopka im Dezember 2020 im Stadtrat eingebracht hatte. Die Idee hatte dann schnell an Fahrt aufgenommen, im Mai vergangenen Jahres gründete sich der Verein „Trailriderz“, der mittlerweile mehr als 60 Mitglieder hat.

Vertreter des Vereins Trailriderz erläutern interessierten Teilnehmern des SPD-Projektsommer die Downhill-Strecke.
Unverantwortliche Sabotage der Strecke verurteilt: SPD-Landtagskandidat René Kopka am Aussichtsturm.

„Die Idee, sich auf einen Teil des Waldes zu konzentrieren, um bewusst wildes Fahren zu vermeiden, und stattdessen den Sport zu kanalisieren, ist auch und gerade durch die Mitwirkung vieler Ehrenamtlicher sehr gut gelungen“, erklärte René Kopka nach dem Ortstermin im Wald im Rahmen des SPD-Projektsommers „Wir hören uns um“. Zwischen 11 und 70 Jahre alt sind die zahlreichen Aktiven, die sich regelmäßig zum Bau und Unterhalten der Strecke treffen. Die Vertreter des jungen Vereins räumten ein, dass sie beim Bau der Strecke nicht erst lange am Reißbrett planen, sondern eher – das Wortspiel sei erlaubt – nach der „Trail and error“-Methode agieren: etwas zu versuchen und wenn es nicht funktioniert, es zu verwerfen und anders umzusetzen.

Kopka dankte besonders Stadtjugendpfleger Henrik Probst und seinem Team für die schnelle Umsetzung. Ein Ratsantrag dauert meistens bis zur Realisierung deutlich länger. Die Jugendarbeit liegt dem „Trailriderz“-Verein am Herzen, denn insbesondere Kinder und Jugendliche sollen vor Ort die Möglichkeit bekommen, ihren Sport sicher und abwechslungsreich auszuüben, ohne beispielsweise in den Harz oder ins Sauerland fahren zu müssen.

Mit ihrem Antrag wollte die SPD dieser Sportart mit ihren vielen Begeisterten in Einbeck Raum geben, mögliche Konflikte mit anderen Waldnutzern sollen abgebaut werden. Ziel ist es, im Zusammenspiel von Bikern, Spaziergängern, der unteren Naturschutzbehörde und der Jägerschaft eine größtmögliche Akzeptanz hinzubekommen. Inzwischen warnen Schilder Spaziergänger und Biker, wenn die Wege den Trail kreuzen.

Großes Unverständnis zeigte SPD-Landtagskandidat René Kopka, dass die Strecke kürzlich lebensbedrohlich sabotiert worden war. Gegenstände wurden bewusst auf der Stecke gefährlich platziert und damit in Kauf genommen, dass Unfälle schweren Folgen für Fahrerinnen und Fahrer passieren. „Das ist kein Scherz mehr, sondern ein gefährlicher Eingriff auf die direkte Gesundheit von sportbegeisterten Menschen“, sagte Kopka. „Ich würde mir wünschen, dass so etwas nie wieder passiert, denn ein solcher Eingriff ist unverantwortlich und am Ende mit nichts zu entschuldigen.“

Sprünge auf dem Blackberry Trail im Einbecker Wald. Video: Frank Bertram
Am Fuße des Berges am Ende der Downhill-Strecke: Gruppenfoto beim Projektsommer der SPD mit Vertretern des Vereins Trailriderz.
Am Aussichtsturm startet der Downhill-„Blackberry Trail“ bergrunter.
Instagram-Post des Vereins Trailriderz.

Sommerempfang: Plädoyer für ein menschliches Miteinander

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek konnte beim Sommerempfang der Stadt Einbeck rund 120 Gäste in der Rathaushalle begrüßen.

Der Dank für ehrenamtliches Engagement stand auch beim dritten Sommerempfang der Stadt Einbeck im Mittelpunkt des offiziellen Programmes. Vor rund 120 Gästen in der Rathaushalle nutzte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek in ihrer Begrüßung aber auch die Gelegenheit zu einem deutlichen Appell: Gemeinsam müsse man der Entwicklung entgegen treten, dass sich der Ton in der Gesellschaft spürbar verändere, auch in Einbeck. Jeder sei aufgerufen, Nein zu sagen und den immer alltäglicher werdenden Hasskommentaren oder Angriffen auf Rettungskräfte ebenso wie auf Kommunalpolitiker entgegen zu treten. Sie akzeptiere in Einbeck keine Intoleranz, keine Fremdenfeindlichkeit und keinen Rassismus, sagte Michalek. Das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen sei in einer freiheitlichen Gesellschaft kein nettes Plus, sondern unverzichtbarer Bestandteil. Und Engagement sei keine Privatsache, weshalb die Stadt heute mehrere Menschen besonders und öffentlich würdige. Ohne Engagierte, die den Blick für den anderen haben, würde sich etwas verändern in der Gesellschaft, warb die Bürgermeisterin für menschliches Miteinander. Nicht die Ellenbogen, sondern Herz und Verstand seien wichtig.

Mit der Ehrennadel in Silber der Stadt Einbeck wurden nach entsprechendem einstimmigen Ratsbeschluss vom Juni Annett Steinberg und Thomas Döhrel ausgezeichnet.

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek mit den beiden neuen Trägern der silbernen Ehrennadel der Stadt Einbeck, Annett Steinberg und Thomas Döhrel.

Annett Steinberg, seit 1999 Lehrerin an der Goetheschule, sei eine große kulturelle Vernetzerin verschiedener Einrichtungen und Organisationen und sorge dafür dass vor allem für Jugendliche die Stadt bunter, schillernder und attraktiver werde, lobte Laudatorin Dr. Marion Villmar-Doebeling (FDP). Der Einsatz für das FinE-Festival, in der Tangobrücke, als Chorleiterin von Voices in Salzderhelden, für das Bühnenprogramm beim Weihnachtsmarkt oder zuletzt als Gründungsmitglied und Mitorganisatorin des Stadtpartie-Festivals seien da nur Beispiele. Mit der Ehrennadel in Silber werde das vielfältige ehrenamtliche Engagement insbesondere in den Bereichen Kunst, Kultur und Bildung gewürdigt.

Laudatorin Dr. Marion Villmar-Doebeling, Annett Steinberg, Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek.

Thomas Döhrel habe „eine Vielzahl von Fußabdrücken hinterlassen“, würdigte Dr. Friedemann Neddenriep als Laudator. Beispielsweise wäre die Einbecker Tafel ohne Döhrel „schlicht nicht denkbar“, vor zehn Jahre habe er sie mitgegründet. Im Kirchenvorstand engagiere er sich seit sieben Jahren, beim Münstheater agiere Döhrel seit mehr als zehn Jahren als Amateurschauspieler. 28 Jahre sei der Geehrte Volleyballtrainer gewesen, der FC Sülbeck-Immensen liege ihm am sportlichen Herzen, zwischen 2006 und 2012 sei Döhrel Vorsitzender des ESV gewesen und habe 2018 wesentlich mitgeholfen, die Vorstandskrise dort zu lösen. Bei der Villa Wuff sei Döhrel über Jahre im Vorstand gewesen, habe zudem zahlreiche Initiativen mit angeschoben, beispielsweise das EinKiFaBü. Und schließlich, das könne er als Rechtsanwalt gut beurteilen, sagte Neddenriep, habe Döhrel als Amtsgerichtsdirektor das Haus offen für Bilderausstellungen im Gerichtssaal oder Veranstaltungen wie den Girls/Boys-Day gemacht. Mit der Ehrennadel in Silber werde somit das vielfältige und langjährige ehrenamtliche Engagement im kulturellen, kirchlichen, sozialen und sportlichen Bereich gewürdigt.

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek steckte Thomas Döhrel die Ehrennadel ans Revers.
Laudator Dr. Friedemann Neddenriep, Thomas Döhrel, Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek.

„Ich kann immer noch nicht singen, rechnen und basteln“, scherzte Thomas Döhrel in seinen Dankesworten. Dafür strukturiere und organisiere er gerne und habe seine Aufgaben gerne übernommen. Die zu leisten freilich ohne Unterstützer und Helfer nicht möglich wären, dankte er. „Ich kann singen, dafür verstehe ich nichts vom Fußball“, räumte Annett Steinberg augenzwinkernd in ihrem Dank ein. Sie habe immer Menschen getroffen, die sie bei ihren Ideen unterstützt haben, und da könne man doch nicht anders, als sich für diese Stadt zu engagieren, damit sie bunt werde, sagte Steinberg.

Britta Grastorf (l.) vom Verein Stadtpartie überreichte beim Sommerempfang Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek die druckfrische Bilanz-Broschüre des Kulturfestivals.

Geehrt wurde beim Sommerempfang auch das Organisationsteam des Vereins Stadtpartie, das in diesem Jahr ein begeisterndes Kunst-Kultur-Festival in Einbeck auf die Beine gestellt hat. Vorsitzende Britta Grastorf überreichte der Bürgermeisterin das erste Exemplar einer Foto-Bilanz-Broschüre, die ab sofort an vielen Stellen erhältlich ist und die Fülle der Kultur-Eindrücke des verlängerten Mai-Wochenendes noch einmal zusammenfasst.

Das Trio 4.0 sorgte beim Sommerempfang für die Musik.

Während des Sommerempfangs hat Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek auch die ersten drei Ehrenamtskarten an Jan Störmer, Vanessa Küster-Keitel und Jürgen Traupe verliehen. Neben Urkunde und Ehrenamtskarte des Innenministeriums gab es je einen Schwimmbad-Gutschein und eine Einbeck-Tasche der Wirtschaftsförderung mit Becher, Besteck, Brettchen, Zettelbox, Öffner und Schlüsselanhänger im Einbeck-Design. Jan Störmer (seit 2002 ehrenamtlich aktiv) ist Jugendgruppenleiter des Jugendrotkreuzes Einbeck, Zugführer der DRK-Bereitschaft Einbeck und Vorsitzender des Stadtjugendringes. Vanessa Küster-Keitel (seit 2004 ehrenamtlich aktiv) ist Gruppenleiterin beim Jugendrotkreuz, leitet in zwei Grundschulen die Juniorhelfer AG und ist Notfalldarstellerin und schminkt Verletzte für Übungen von DRK, THW und Feuerwehr. Jürgen Traupe (seit vielen Jahren ehrenamtlich aktiv) ist Ortsverbandsvorsitzender des Deutschen Amateur-Radio-Clubs, leitet im Haus der Jugend die Clubstation und stellvertretender Vorsitzender im Ortsverband Göttingen, außerdem Kassenverwalter des Bezirksverbandes Niedersachsen.

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek (l.) überreichte Ehrenamtskarten an Jürgen Traupe, Jan Störmer und Vanessa Küster-Keitel (v.l.).

CDU: Adventskalender für kleine Tafel-Kunden

150 Adventskalender überreichte die CDU-Vorsitzende Beatrix Tappe-Rostalski (r.) mit ihrer Ratskollegin und stellvertretenden Bürgermeisterin Antje Sölter an Thomas Döhrel von der Einbecker Tafel.

Die CDU Einbeck hat wie in den Vorjahren wieder Adventskalender für die Einbecker Tafel gespendet, die vor zehn Jahren ihren Betrieb aufgenommen hat. Familien mit Kindern bis 12 Jahre konnten einen der 150 Schoko-Kalender für die Adventszeit erhalten. Derzeit sind insgesamt rund 300 Empfänger in 120 Bedarfsgemeinschaften bei der Einbecker Tafel registriert, berichtete Thomas Döhrel. Die derzeit allgemein gute Wirtschaftskonjunktur mache sich in sinkenden Zahlen bemerkbar. Die Lebensmittel werden im Tafelladen an der Ecke Münsterstraße/Hohe Münsterstraße jeden Donnerstag von 15 bis 17.30 Uhr ausgegeben. Die Resonanz in den spendenden Lebensmittel-Geschäften sei weiterhin gut, es gebe aktuell auch genügend ehrenamtliche Helfer, rund 40, sagte Döhrel. Auf der Suche ist die Tafel jedoch derzeit nach einem ehrenamtlichen Helfer mit Führerschein, der beispielsweise als Rentner gelegentlich und flexibel kurzfristig mit dem Tafelauto von entfernteren Orten Lebensmittelspenden aus Überproduktionen abholen kann. Interessierte können sich im Pfarrbüro der Evangelischen Kirchengemeinde, 05561 / 72013, melden oder per E-Mail info@einbecker-tafel.de Oder aber sie schauen einfach am Donnerstag bei der Lebensmittel-Ausgabe vorbei und sprechen einen der Helfer direkt an.

Silbernadeln mit voller Landkreiskraft

Landkreis-Pressesprecher Dirk Niemeyer lichtet die Landrätin mit ihren Stellvertretern ab (v.l.) Gudrun Borchers, Christian Grascha, Astrid Klinkert-Kittel und Dr. Bernd von Garmissen.

Es kommt nicht häufig vor, dass bei einer Veranstaltung die Landrätin und alle ihre drei Stellvertreter anwesend sind. Dem Amt entsprechend sind die ehrenamtlichen Vertreter Gudrun Borchers (SPD), Christian Grascha (FDP) und Dr. Bernd von Garmissen (CDU) jeweils dann im Einsatz, wenn Landrätin Astrid Klinkert-Kittel keine Zeit hat. Dass nun bei der Verleihung der Silbernen Ehrennadeln an 23 Frauen und Männer im Landkreis Northeim alle drei Stellvertreter an der Seite der Landrätin agierten und außerdem auch noch der neue Erste Kreisrat Jörg Richert bei den Ehrungen zur Hand ging, können die Geehrten als Zeichen höchster Wertschätzung ansehen. „Wir zeigen, wie wichtig uns ihr Engagement ist“, sagte die Landrätin in Richtung der neuen Silbernadel-Träger. Dass alle da seien für die Ehrung sei eine Wertschätzung für das Wirken der Ehrenamtlichen. Und weil es nicht so häufig vorkommt, dass alle bei festlicher Gelegenheit gleichzeitig zugegen sind, nutzte die Kreishaus-Spitze gleich die Gelegenheit zu aktuellen Gruppenfotos der Landrätin mit ihren drei Stellvertretern. Zwei Männer bekamen binnen zwei Tagen bereits die zweite Silberne Ehrennadel verliehen: Nach der Ehrung durch die Stadt Einbeck im Rathaus erhielten Adolf Everlien und Gerhard Haupt nun im BBS-Forum die Landkreis-Ehrung.

Sommerempfang mit Ehrenamt-Ehrung

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek begrüßte die „Botschafter des Ehrenamtes“ beim Sommerempfang im Rathaus.

Bürgermeisterin-Dankeschön für Wilma Henrich und ihr Team, die sich um den öffentlichen Bücherschrank kümmern.

Die Stadt Einbeck scheint ein Händchen zu haben für den Sommer. Wie beim Debüt im Vorjahr fand der Einbecker Sommerempfang – wenn auch in der guten Stube Rathaushalle – an einem lauen Abend bei sommerlichen Temperaturen statt und bot Raum für Begegnungen und Gespräche. 275 Einladungen an „Menschen, die in Einbeck Gutes getan haben und Gutes tun“, wie es Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek als Gastgeberin formulierte, waren verschickt worden. Nur wenige folgten der Einladung nicht, die Halle des Historischen Rathauses war wieder gut gefüllt mit Vertretern aus Vereinen, Verbänden, Kirchen, Unternehmen, Politik und Verwaltung. „Wir möchten uns bedanken bei denen, die sich für und in unserer Stadt engagieren – freiwillig und unentgeltlich“, sagte Michalek. Ehrenamt sei nicht nur das vielzitierte Rückgrat der Gesellschaft. Das Ehrenamt brauche eine Kultur der Anerkennung und Würdigung, sagte die Bürgermeisterin. Denn Menschlichkeit, Zuwendung, Empathie und ein offenes Ohr für andere könne man nicht in ein Gesetz schreiben, erzwingen und verordnen. „Wir brauchen mehr Menschen wie Sie“, wünschte sich Michalek, und dass die in der Rathaushalle beim Sommerempfang versammelten „Botschafter des Ehrenamtes“ andere Menschen dazu bewegen, freiwillig Aufgaben zu übernehmen, die jeweils ihren eigenen Interessen und Stärken entsprechen. „Sie alle hier in der Halle haben sich in Ihrer ganz eigenen Weise für die Stadt Einbeck verdient gemacht, Sie alle helfen, die Stadt voran zu bringen.“ Stellvertretend dankte die Bürgermeisterin besonders dem Team des öffentlichen Bücherschranks an der Marktkirche um Wilma Henrich, überreichte ein paar „Einbecker Zehner“ für einen Dankeschön-Eisdielen-Besuch.

Die Bürgermeisterin wünschte sich „noch mehr fröhliche und optimistische Menschen in der Stadt, die Chancen sehen und nicht nur Risiken“. Michalek nutzte, auch wenn manche Sozialdemokraten bei diesen Worten deutlich sichtbar gähnten, den Sommerempfang, um noch einmal für die Bürgerbeteiligung bei der Einbeck-Strategie zu werben, die am Sonnabend Vormittag in der Sparkassen-Passage für jeden möglich ist.

Ehrennadel in Silber für Adolf Everlien.

Zwei Männer standen besonders im Mittelpunkt des Sommerempfangs. Jeder hat sich auf seine ganz eigene Weise engagiert und tut dies weiterhin. Beide erhielten aus den Händen der Bürgermeisterin nach einstimmigem Ratsbeschluss die Ehrennadel in Silber für besondere Verdienste um die Stadt Einbeck. „Wer kennt Dich nicht, den Adolf Everlien aus Wenzen“, stellte die Bürgermeisterin den ersten neuen Silbernadel-Träger vor. In seinem Heimatdorf, in den anderen Ortschaften auf dem Hils, aber auch weit darüber hinaus sei Everlien als Wohltäter bekannt, der gern spende, für Tannen und Grünpflanzen aller Art sorge – ob bei Großveranstaltungen oder dem kleinen Verein von nebenan. „Alle hast Du im Blick, unterstützt großherzig und großzügig“, sagte Michalek. „Wo ich helfen konnte, habe ich es gerne getan und nie bereut“, dankte Adolf Everlien für die Auszeichnung. „So mache ich weiter.“ Die Liste der Ehrenämter und Funktionen des zweiten neuen Silbernadel-Trägers, die die Bürgermeisterin aufzählte, war lang, sehr lang. „Zwischendurch habe ich auch noch gearbeitet“, merkte Gerhard Haupt daraufhin humorig an. „Der Name Gerhard Haupt und der Fußball in Niedersachsen sind untrennbar miteinander verbunden“, sagte Michalek. Der Multifunktionär ist vor allem aus den großen Zeiten des TSV Vogelbeck bekannt und in den vergangenen Jahren bereits mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt worden, unter anderem im Jahr 2000 mit der Verdienstnadel des DFB in Gold. Noch heute ist Gerhard Haupt Vorstandsmitglied im Kreissportbund Northeim-Einbeck.

Ehrennadel in Silber für Gerhard Haupt.

Der Sommerempfang war auch der erste öffentliche Termin in Einbeck für die neue Fachbereichsleiterin für Bauen und Planung, Mechthild Neumann. Ihr Name war erst wenige Stunden vor dem Empfang öffentlich geworden, bereits Mitte Juli hatte sich die Politik einstimmig für sie entschieden. „So können Sie schon erste Kontakte an ihrer neuen Wirkungsstätte knüpfen“, dankte die Bürgermeisterin der ab Mitte Oktober startenden Bauamtschefin für den Besuch. „Wir freuen uns auf die gute Zusammenarbeit mit Ihnen und wünschen Ihnen einen guten Start, genießen Sie den Abend.“ Die Neugier auf die Neue war groß: Mechthild Neumann war während des gesamten Abends gefragte Gesprächspartnerin beim Sommerempfang der Stadt Einbeck. Ausführlicher öffentlich äußern möchte sich die 57-Jährige erst zum Start im Oktober.

Erster Auftritt in Einbeck: Mechthild Neumann wird im Oktober neue Bau-Fachbereichsleiterin.

SPD: Mehr für Ehrenamtskarte werben

Ehrenamtskarte. Foto: Land Niedersachsen

Die SPD-Fraktion hat gefordert, das Einbecker Rathaus möge mehr für die Ehrenamtskarte werben – vor allem bei Jugendlichen. Denn die in diesem Jahr bei der Stadt Einbeck eingeführte Ehrenamtskarte des Landes Niedersachsen sei ja nicht nur für Erwachsene gedacht, betont die SPD. Nach Wegfall der früher geltenden Altersgrenze stehe sie jetzt auch jungen Menschen zu, die sich ehrenamtlich engagieren, heißt es in einer Pressemitteilung. „Dies war eine Voraussetzung für unsere Zustimmung“, lässt sich SPD-Ratsfrau Gitta Kunzi zitieren. Es sei hoch anzuerkennen, wenn sich bereits Kinder und Jugendliche für ihre Mitmenschen und die Umwelt engagierten, gerade für diese Zielgruppe müsse deshalb geworben werden. „Leider hat die Bürgermeisterin trotz Hinweisen der SPD-Fraktion auf den Wegfall der Altersbeschränkung diese Chance bislang nicht genutzt“, heißt es in der Pressemitteilung. Auch enthalte der Beitrag auf der Internetseite der Stadtverwaltung zur Ehrenamtskarte immer noch die fehlerhafte Altersbeschränkung, kritisiert die SPD. Das ist zurzeit in der Tat richtig (wäre ja aber schnell zu korrigieren); die Stadt Einbeck hat zwei Pressemitteilungen zur Einführung der Ehrenamtskarte verschickt, die auch in mehreren Medien veröffentlicht worden sind. Die erste am 24. Juli 2017 enthielt noch den „ab 18 Jahre“-Passus, eine zweite Mitteilung vom 4. September 2017 dann nicht mehr.

Die Ehrenamtskarte kann nach Auffassung der SPD nur ein Baustein sein, um junge Menschen für die verantwortliche Tätigkeit in Organisationen und Vereinen zu motivieren. „Wir müssen mehr Teilhabe an kommunalen Projekten organisieren, diese aktiv fördern und dann auch umsetzen“, erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Rolf Hojnatzki. Der „Garten der Generationen“ habe hier als Beispiel viele Impulse von Kindern und Jugendlichen erfahren, die als so genannte freiwillige Leistung aufgrund des Zukunftsvertrages nicht umgesetzt werden können. Mit letzterem Hinweis erinnern die Sozialdemokraten dezent noch einmal an ihre Haltung, aus dem Zukunftsvertrag aussteigen zu können, um von diesen Fesseln befreit zu sein.

Sommer in der Stadt

Rund 150 Gäste kamen zum ersten Sommerempfang ins Alte Rathaus, die Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek begrüßte.

Premiere gelungen: Rund 150 Gäste haben beim erstmals von der Stadt Einbeck organisierten Sommerempfang die von Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek formulierte Bitte erfüllt und den neu geschaffenen sommerlichen Raum für Begegnungen, Informationen und Gespräche in angenehmer Atmosphäre genutzt. „Wir wollen uns auf diesem Wege bedanken bei denen, die sich für und in unserer Stadt engagieren“, begründete die Rathauschefin im mit Sonnenblumen geschmückten Ratssaal die Idee Sommerempfang. Hinter der Idee stecke, dass sich die Stadtverwaltung gerne einmal im Jahr mit Freundinnen und Freunden der Stadt treffen möchte, „mit Menschen, die Einbeck Gutes getan haben und Gutes tun, mit Menschen, deren Herz für Einbeck schlägt“, wie es Michalek formulierte. Eingeladen waren neben Vertretern aus Politik und Verwaltung auch Gäste aus den Schulen und Kindergärten, aus Unternehmen, Verbänden und Kirchen. Dazu Menschen, die schon früher Ehrennadel oder Ehrenring von Stadt Einbeck und Gemeinde Kreiensen erhalten haben.

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek hat Jörg Meister die Ehrennadel in Silber ans Revers gesteckt.

Neu in diesem Kreis ist seit dem Sommerempfang jetzt Jörg Meister, dem die Bürgermeisterin die Ehrennadel in Silber ans Revers heftete, das hatte der Stadtrat im Mai einstimmig beschlossen. „Wir würdigen damit ein Leben für den Sport, für seinen Heimatort Salzderhelden und die Region Einbeck“, sagte Dr. Sabine Michalek. Der 73-Jährige habe sich vielfältig ehrenamtlich im Sport, für die Städtepartnerschaft mit Keene/USA und im Karneval engagiert. Unter anderem ist Jörg Meister seit mehr als 25 Jahren Obmann für das Sportabzeichen in Einbeck. Der Salzderheldener dankte für die silberne Ehrennadel mit einem Appell, sein Ziel bleibt, in diesem Jahr die Zahl von 2000 absolvierten Sportabzeichen zu erreichen: „Das ist mein großer Wunsch“, sagte Meister, „seien sie sportlich, gehen sie auf die Sportplätze, machen sie mit, erwerben sie das Sportabzeichen“. Da blickte so mancher betreten zum Boden. Die Bürgermeisterin jedenfalls signalisierte Bereitschaft: „Ich bemühe mich.“

Mit dabei im Rathaus waren Frauen und Männer aus Stadtrat, Ortsräten, Kreistag und auch aus dem Jugendortsrat Vardeilsen-Avendshausen. „Sie übernehmen, aus der Mitte der Bürgerschaft gewählt, Verantwortung auf Zeit – und das im Ehrenamt“, dankte die Verwaltungschefin. Dass auch einige Besucher aus Nachbarkommunen der Einladung gefolgt waren, wertete die Bürgermeisterin als Abkehr vom Kirchturmdenken, in vielen Dingen sei man heute dabei, an einem Strang und sogar in eine Richtung zu ziehen. Gäste des Sommerempfangs waren auch Vertreter von Schulen, Kindergärten, Unternehmen, Vereinen, Verbänden und Kirchen. „Sie leisten einen unersetzlichen Beitrag zum Funktionieren unseres Gemeinwesens und bereichern unser Leben“, sagte Michalek. „Sie sorgen sich um unsere Kinder und um unsere ältere Generation, sie kümmern sich liebevoll und zugewandt um Kranke, Einsame oder auch die Menschen, die zu uns geflüchtet sind.“ Beeindruckt zeigte sich die Bürgermeisterin vom Zusammenspiel Hand in Hand von Polizei, Feuerwehr, DRK und THW, und sie dankte für den Besuch beim Sommerempfang. „Sie sind immer da, wenn akute Gefahren drohen oder konkret Menschen in Gefahr sind.“

Alle Besucher des Sommerempfangs hätten sich in ihrer ganz eigenen Weise um die Stadt Einbeck verdient gemacht, sagte die Bürgermeisterin. „Sie alle helfen mit, unsere Stadt voran zu bringen. Sie alle haben mit geholfen, die Stadt Einbeck zu der zu machen, die sie heute ist: Eine Stadt, die mit Selbstvertrauen getrost und zuversichtlich in die Zukunft blicken kann, eine Stadt, die wirtschaftlich und gesellschaftlich gut aufgestellt ist, eine Stadt, die immer mehr auch zu einem Anziehungspunkt für Touristen aus Nah und Fern wird.“ Schließlich dankte die Rathauschefin ihren Mitarbeitern in der Verwaltung. „Sie leisten viel und sind hoch motiviert.“ Durchaus dürfe man ein wenig stolz sein auf das Erreichte und mit gutem Mut nach vorne blicken. „Lassen Sie unser Ziel nicht aus den Augen verlieren, Einbeck gut zu positionieren und unsere Stadt gemeinsam nach vorne bringen.“

Frische Ideen wie die des Sommerempfangs sind ja immer gut. Frisch war auch der neue Reiseführer des Fachwerk-Fünfecks, der auf große Resonanz bei den Besuchern stieß und den Juliane Hofmann von der Geschäftsstelle des Fachwerk-Fünfecks kurz vorstellte. Überhaupt ist die Resonanz bei der Sommerempfang-Premiere eine gute gewesen, auf 231 Einladungen gab’s 146 Zusagen, am Ende dürften es etwa 150 Menschen im Saal gewesen sein. Ein paar Dinge kann man immer verbessern, nach Premieren sowieso: zum Beispiel vielleicht beim nächsten Mal eine Möglichkeit zu schaffen, im Rathausinnenhof ein wenig auch in lauer Sommernacht zu plaudern, und nicht allein in der akustisch ja immer schwierigen Rathaushalle. Hoffentlich ist dann allerdings auch Sommer…

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Abschnittsleiter im Ehrenamt XXL

Henning Thörel im Kreistag.

Henning Thörel im Kreistag.

Selbstverständlich hat er selbst nicht mitgestimmt bei diesem Tagesordnungspunkt. Der Kreistag hat gestern einen Abgeordneten aus den eigenen Reihen zum Feuerwehr-Abschnittsleiter Nord ernannt: Henning Thörel (SPD), Ortsbrandmeister der Einbecker Ortschaft Wenzen, leitet jetzt den Brandschutzabschnitt Nord. Zunächst kommissarisch, weil dem erfahrenen Feuerwehrmann noch ein Verbandsführer-Lehrgang fehlt. Den will der Kreistagsabgeordnete in Kürze an der Landesfeuerwehrschule nachholen.

Die Ernennung Thörels war eine von mehreren Feuerwehr-Personalien, die der Kreistag einstimmig beschlossen hat. Außerdem wurden Kreisbrandmeister Bernd Kühle für weitere sechs Jahr in seinem Amt bestätigt und Harald Sehl (Deitersen) zum Stellvertreter von Thörel ernannt.

Die Politik habe sich immer an die Vorschläge des Kommandos der Feuerwehr gehalten, sagte SPD-Fraktionschef Martin Wehner (Einbeck). Feuerwehr sei „Ehrenamt XXL“, erfordere Einsatz 24 Stunden am Tage, ohne vorher zu wissen wann. Das sei im wahrsten Wortessinne „aller Ehren wert“.

Lob für die Feuerwehr kam über alle Parteigrenzen. Auch Karl-Heinz Hagerodt (CDU) würdigte anlässlich der Personalentscheidungen das „segensreiche Wirken der Feuerwehr“ im Landkreis. Die „größte Bürgerinitiative des Landes“ garantiere höchstmögliche Sicherheit für die Bevölkerung.