
Die SPD-Fraktion hat gefordert, das Einbecker Rathaus möge mehr für die Ehrenamtskarte werben – vor allem bei Jugendlichen. Denn die in diesem Jahr bei der Stadt Einbeck eingeführte Ehrenamtskarte des Landes Niedersachsen sei ja nicht nur für Erwachsene gedacht, betont die SPD. Nach Wegfall der früher geltenden Altersgrenze stehe sie jetzt auch jungen Menschen zu, die sich ehrenamtlich engagieren, heißt es in einer Pressemitteilung. „Dies war eine Voraussetzung für unsere Zustimmung“, lässt sich SPD-Ratsfrau Gitta Kunzi zitieren. Es sei hoch anzuerkennen, wenn sich bereits Kinder und Jugendliche für ihre Mitmenschen und die Umwelt engagierten, gerade für diese Zielgruppe müsse deshalb geworben werden. „Leider hat die Bürgermeisterin trotz Hinweisen der SPD-Fraktion auf den Wegfall der Altersbeschränkung diese Chance bislang nicht genutzt“, heißt es in der Pressemitteilung. Auch enthalte der Beitrag auf der Internetseite der Stadtverwaltung zur Ehrenamtskarte immer noch die fehlerhafte Altersbeschränkung, kritisiert die SPD. Das ist zurzeit in der Tat richtig (wäre ja aber schnell zu korrigieren); die Stadt Einbeck hat zwei Pressemitteilungen zur Einführung der Ehrenamtskarte verschickt, die auch in mehreren Medien veröffentlicht worden sind. Die erste am 24. Juli 2017 enthielt noch den „ab 18 Jahre“-Passus, eine zweite Mitteilung vom 4. September 2017 dann nicht mehr.
Die Ehrenamtskarte kann nach Auffassung der SPD nur ein Baustein sein, um junge Menschen für die verantwortliche Tätigkeit in Organisationen und Vereinen zu motivieren. „Wir müssen mehr Teilhabe an kommunalen Projekten organisieren, diese aktiv fördern und dann auch umsetzen“, erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Rolf Hojnatzki. Der „Garten der Generationen“ habe hier als Beispiel viele Impulse von Kindern und Jugendlichen erfahren, die als so genannte freiwillige Leistung aufgrund des Zukunftsvertrages nicht umgesetzt werden können. Mit letzterem Hinweis erinnern die Sozialdemokraten dezent noch einmal an ihre Haltung, aus dem Zukunftsvertrag aussteigen zu können, um von diesen Fesseln befreit zu sein.