Was die CDU vor Ort zur Wahl des neuen Bundesvorsitzenden sagt

Die CDU hat bei ihrem digitalen Wahlparteitag heute einen neuen Bundesvorsitzenden gewählt; in der Stichwahl setzte sich Armin Laschet gegen Friedrich Merz durch. Reaktionen nach der Wahl von der CDU vor Ort:

„Armin Laschet hat heute morgen die Basis der CDU in einer sehr persönlichen und starken Rede direkt angesprochen und mitgenommen – bodenständig und uneitel“, erklärte die Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Einbeck, Beatrix Tappe-Rostalski. Es gelte jetzt für alle, das Ergebnis zu akzeptieren und nach vorne zu schauen. „Die Herausforderungen, die auf die CDU warten, können nur gemeinsam erfolgreich gemeistert werden“, weiß sie. „Die Einbecker CDU wird den neuen Vorsitzenden mit aller Kraft unterstützen.“

Der CDU-Kreisverband blickt nach eigenen Angaben mit gemischten Gefühlen auf diesen digitalen Bundesparteitag der CDU zurück. Im Vorfeld hatten sich in einer parteiinternen Umfrage 57 Prozent der befragten Vorstandsmitglieder für Norbert Röttgen und 41 Prozent für Friedrich Merz ausgesprochen, Armin Laschet konnte nur zwei Prozent der Vorstandsmitglieder begeistern. Vor diesem Hintergrund gebe es im Kreisverband verschiedene Stimmen zum Ergebnis, teilte Pressesprecher Lucas Mennecke mit. „Die Mehrheit der Parteibasis wollte Merz oder Röttgen. Es ist bedenklich, dass schon zum zweiten Mal gegen den Willen der Mitglieder gestimmt wurde.“ Für die CDU-Kreisvorsitzende Kerstin Lorentsen ist wichtig: „Wir haben mit Armin Laschet einen neuen Parteivorsitzenden und gratulieren ihm recht herzlich. Ihm muss es jetzt gelingen, die Partei zu einen. Dabei wollen wir ihn unterstützen.“ Die CDU im Landkreis Northeim bleibe gespannt, wie der neue Bundesvorsitzende die Parteiführung gestalten werde, heißt es in einer Stellungnahme.

CDU-Kreisvorsitzende Kerstin Lorentsen ergänzt: „Im Gesamtvorstand des Kreisverbandes Northeim war Norbert Röttgen unser Favorit. Wir haben als Kreisverband einen der 991 Delegierten zur Verfügung gehabt. Norbert Röttgen ist als Außenseiter gestartet und hat ein gutes Ergebnis erzielt, aber leider nicht gewonnen. Armin Laschet steht für ein Einen in der Partei, das ist für die Zukunft wichtig in diesem Wahljahr. Seine Rede war menschlich und überzeugend. Für den Zusammenhalt in der Partei und unter Mitarbeit der beiden Kandidaten, was Röttgen bereits zugesagt hat, sowie mit allen CDU-Mitgliedern setze ich jetzt unter der Führung von Armin Laschet auf neue Wege.“

Julia Bielefeldt, Kreisvorsitzende der Jungen Union, erklärte: „Spätestens nach den Bewerbungsreden der drei Kandidaten wurde deutlich, dass alle drei unterschiedliche Stärken und Schwächen sowie politische Schwerpunkte haben.  Im Kreisverband Northeim der Jungen Union hat sich bei einer zuvor durchgeführten Umfrage Norbert Röttgen (60 Prozent) als der Kandidat herausgestellt, der die meisten Mitglieder für sich gewinnen konnte. Darauf folgte Friedrich Merz (37,5 Prozent) und mit lediglich 2,5 Prozent Armin Laschet. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Wahlergebnis zu unterschiedlichen Reaktionen innerhalb unserer Organisation geführt hat. Auch persönlich war Armin Laschet nicht mein favorisierter Kandidat, um die Herausforderungen unserer Partei und unserer Gesellschaft zu meistern. Die Delegierten des Bundesparteitages haben mehrheitlich für Armin Laschet votiert – und dies gilt es nicht nur zu akzeptieren, sondern ihn nun bei seiner Arbeit als Bundesvorsitzender zu unterstützen. 2021 ist ein Jahr mit vielen Wahlen, bei denen die CDU nur gemeinsam, mit all ihren Facetten und Forderungen, die Bürger von sich überzeugen kann.“ 

MdB Dr. Roy Kühne war Delegierter beim digitalen CDU-Parteitag
Facebook-Post der Frauen-Union im Stadtverband Einbeck/Dassel.
Facebook-Post der Frauen-Union im Kreisverband Northeim.