
Die Bürgermeister des Fachwerk-Fünfecks haben eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen ihren Städten Einbeck, Duderstadt, Northeim, Hann. Münden und Osterode vereinbart. Sie soll über das Bauliche hinausgehen, beispielsweise beim Tourismus. Auch bei der Archäologie ist eine Zusammenarbeit denkbar und wird diskutiert. Nach drei Jahren gemeinsamer Arbeit in der Fachwerk-Kooperation blicke man auf erste Erfolge zurück, heißt es in der beim 5. Südniedersächsischen Fachwerktag in Duderstadt unterzeichneten Erklärung der Rathauschefs. In der Zusammenarbeit stecke viel Potenzial, man können gegenseitig voneinander lernen. Ansonsten bleibt die Erklärung jedoch reichlich vage in ihren Formulierungen. Das Modell-Projekt Fachwerk-Fünfeck ist bislang bis Ende Juni 2017 finanziert. Die geschaffenen Strukturen sollen darüber hinaus fortgeführt werden, wünschen sich die Bürgermeister, dazu gehört die koordinierende Geschäftsstelle im Northeimer Rathaus.
Professor Manfred Gerner attestierte den fünf Städten „eine Fachwerkidentität, die ein näherrücken mehr als rechtfertigt“. Der Fachwerk-Experte hatte ein Gutachten zur regionalen Identität der Fachwerk-Fünfecks erstellt, das seit April vorliegt, wie er sagte. Einbeck, Duderstadt, Northeim, Hann. Münden und Osterode seien „Ankerorte einer Fachwerk-Kulturlandschaft“, erklärte Manfred Gerner. Möge auch der bauliche Zustand teilweise unterschiedlich in den Städten sein, so seien sie doch von einem hohen Gleichmaß an Fachwerkdichte mit Gebäuden aus sechs Jahrhunderten gekennzeichnet, sagte Gerner vor rund 100 Besuchern des Fachwerktages im Duderstädter Rathaus (20160830_pi_suednds-fachwerktag). Prägend-typisch für die fünf Städte seien insgesamt 220 gotische Dielen-Stadthäuser aus dem 15./16. Jahrhundert. Manfred Gerner, als Architekt und Dozent seit mehr als 40 Jahren in der Denkmalpflege unterwegs, insbesondere von Fachwerkbauten. Der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte und Initiator der Deutschen Fachwerkstraße, zu der alle fünf Städte des Fachwerk-Fünfecks gehören, ist den Städten und Verwaltungen seit vielen Jahren verbunden.
Das mehr als 100 Seiten umfassende, seit April vorliegende Gutachten von Professor Gerner soll „demnächst“ auf der Website des Fachwerk-Fünfecks zum Download bereitstehen, heißt es in einer Pressemitteilung (20160830_pi_gutachten_gerner).
(Aktualisiert 30.08.2016, 22:54 Uhr)