Antrag für Stadtrat: SPD fordert mehr Ladestellen für E-Mobilität in Einbeck

Mehr Ladestellen für Elektromobilität bei Autos und Fahrrädern fordert die SPD-Ratsfraktion in einem dreiteiligen Antrag für die nächste Ratssitzung. Vor allem Schnellladestationen wünschen sich die Sozialdemokraten. Außerdem soll es kompakte Reparaturstationen als Service für Fahrräder geben. Die Standorte für mögliche Lade- und Reparaturstationen für die Elektromobilität soll die Verwaltung gemeinsam mit den Stadtwerken suchen.

Elektro-Ladestation der Stadtwerke auf dem Möncheplatz.

Die Zahl der Elektroautos wächst – und natürlich gebe es auch in Einbeck bereits Ladepunkte, weiß die SPD. Es seien aber mehr solcher Ladestationen als Infrastruktur notwendig, vor allem ein oder zwei Schnellladestationen. „Die nächste Schnellladestelle befindet sich auf dem Rasthof Northeim“, schreiben Fraktionschef Dirk Heitmüller und Ratsherr Dennie Klose im Antrag der SPD-Ratsfraktion. Immer mehr Fahrzeuge seien in der Lage, Schnellladungen zu nutzen. Beispielsweise ein Ioniq 5 könne an einer entsprechenden Säule in unter 20 Minuten von 20 auf 80 Prozent geladen werden. Im Vergleich: an einer Wallbox mit 11kW beträgt die Ladezeit mehrere Stunden.

Einbeck erfreue sich als Ausflugsziel für Fahrradfahrende immer größerer Beliebtheit, freuen sich die Sozialdemokraten. Durch den Boom der E-Bikes seien spezielle Stellplätze inklusive Lademöglichkeiten für E-Bikes notwendig, heißt es zur Begründung im SPD-Antrag. Geprüft werden soll, ob möglicherweise im Rahmen des SmartCity-Projektes überdachte Fahrradständer mit integrierten Solarzellen angeschafft werden können. Ein möglicher Standpunkt wäre laut SPD der neugestaltete Neustädter Kirchplatz. Als weiterer Service für die Fahrradfahrer soll in der Innenstadt sowie an einigen (touristischen) Punkten im gesamten Stadtgebiet kompakte Reparatur-Servicestationen installiert werden. Die SPD möchte die Verwaltung beauftragen, fünf mögliche Standorte im gesamten Stadtgebiet vorzuschlagen und erste Angebote von Anbietern einzuholen.

E-Ladestation für Fahrräder bei den Stadtwerken in der Grimsehlstraße.

Kloss-Antrag: Damit die Einbecker Feuerwehr helfen kann, wenn ein Elektroauto brennt

Die Zahl zugelassener Elektrofahrzeuge steigt. Doch wenn ein solches Auto brennt, kann die Feuerwehr nur mit speziellen Mitteln helfen, einfaches Wasser oder Schaum genügt nicht. Für die März-Sitzung des Einbecker Stadtrates hat der parteilose Ratsherr Alexander Kloss jetzt beantragt, spezielle Hilfsmittel anzuschaffen, mit der die Feuerwehren der Stadt Einbeck bei Gefahrenlagen mit Elektrofahrzeugen sicherer, schneller und unabhängiger eingreifen können. Außerdem fordert er ein regelmäßiges Budget für Schulungsmaßnahmen, die die veränderte Fahrzeugtechnologie aus seiner Sicht künftig erforderlich macht. Im Ergebnis wünscht sich Kloss eine deutliche Reduzierung der Risiken für die Rettungskräfte bei Gefahrenlagen mit Elektrofahrzeugen und die Möglichkeit, dass die Einbecker Wehren künftig schneller und unabhängiger bei entsprechenden Einsätzen reagieren können.

Alexander Kloss.

Mit seinem Antrag wagt sich Ratsherr Alexander Kloss (parteilos), der neu im Ausschuss für Feuerwehr und Katastrophenschutz ist, erstmals thematisch auf das komplexe Feld der Feuerwehren und des kommunalen Brandschutzes. Sein umfangreiches Papier hat Kloss nach eigenen Angaben mit der Einbecker Feuerwehrspitze zuvor abgestimmt. Für Kloss ist es nur eine Frage der Zeit, bis das erste Elektrofahrzeug vor Ort in Brand gerät und abgelöscht werden muss. Das Löschen brennender oder das Sichern und Bergen verunfallter E-Mobile stellt die Rettungskräfte dabei vor diverse Herausforderungen. Die Batteriezellen können sich in einer Kettenreaktion immer weiter entzünden, wobei zum Teil hochgiftige Gase entstehen. Dazu kommt das Problem, brennende Fahrzeuge in engen Tiefgaragen oder Parkhäusern kaum bewegen zu können.

Während der Landkreis Northeim bereits in die Anschaffung spezieller Löschdecken investiert und zwei dieser Hightech-Hilfsmittel in Bad Gandersheim und Northeim stationiert hat, verfügt die Stadt Einbeck bislang noch nicht über eine derartige Ausrüstung, schreibt Alexander Kloss in seinem Antrag. Er beantragt in seinem Schreiben an Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, dass die Stadtverwaltung zunächst in enger Abstimmung mit dem Stadtkommando der Feuerwehr den Bedarf von Hilfsmitteln und Werkzeugen zur Löschung brennender bzw. verunfallter Elektrofahrzeuge ermittelt. Als Beispiele nennt er die vom Landkreis angeschafften Löschdecken oder die so genannte E-Löschlanze der Firma Murer Feuerschutz, die im Einbecker Ortsteil Greene ihren Sitz hat.

Besonderen Wert legt Ratsherr Alexander Kloss in seinem Antrag darauf, dass die fachliche Auswahl der geeigneten Ausstattung durch die Verantwortlichen der Einbecker Feuerwehr erfolgt und eng mit dem Stadtkommando abgestimmt wird, was angeschafft werden soll. Er regt in seinem Antrag konkret an, mindestens die Schwerpunktfeuerwehr in der Kernstadt, idealerweise aber auch alle Stützpunktwehren im Einbecker Stadtgebiet mit den entsprechenden Rettungsmitteln auszustatten. Die Kosten für diese Maßnahme sind zusätzlich im Haushalt bereitzustellen; eine Anschaffung sollte nach seiner Empfehlung schnellstmöglich erfolgen. Gleiches gilt für einen Satz Fahrzeugroller/Autolifte, mit dem die Rettungskräfte ein brennendes Fahrzeug gegebenenfalls auch in einer Tiefgarage oder auf einem engen Parkplatz schnell manövrieren können.

Alexander Kloss, der im Stadtrat mit der FDP die Gruppe „Liberal und klar“ bildet, hofft auf eine breite Unterstützung seines Antrags. Seinen Antrag hat er nach eigener Darstellung im Vorfeld eng mit Einbecks Stadtbrandmeister Lars Lachstädter sowie dem Ortsbrandmeister der Kernstadt, Frank Schwarz, abgestimmt. Beide hätten den Antrag ausdrücklich begrüßt, schreibt Kloss in einer Presseinformation. Bei dem Gespräch mit beiden habe er auf Nachfrage erfahren, dass es bislang in Niedersachsen kaum Referenten gebe, die zu dem Thema „Brandschutz bei Elektrofahrzeugen“ Schulungen abhalten. Um zu der Gesamtthematik Know-how aus anderen Regionen Deutschlands abfordern zu können, bedarf es laut Kloss zusätzlicher Haushaltsmittel für Schulungsmaßnahmen. Auch diesen Punkt greift der parteilose Ratsherr in seinem Antrag auf. Die Anfangsinvestition schätzt Kloss auf 5000 Euro für die Löschdecke und vier Fahrzeugroller; für Schulungsmaßnahmen, die sich mit neuen Herausforderungen für die Rettungskräfte durch veränderte Mobilitätskonzepte (Elektromobilität, Brennstoffzellen, Gasfahrzeuge, Wasserstoff, E-Fuels etc.) befassen, sollen jährlich 3000 Euro im städtischen Haushalt zusätzlich veranschlagt werden.

Nachtrag 17.03.2022: Der Stadtrat hat den Antrag gestern in den entsprechenden Fachausschuss zur weiteren Beratung überwiesen. Zuvor warfen Vertreter von CDU, SPD und BlGfE Kloss Populismus vor. „Der Antrag ist Nonsens“, sagte Horst Jürgens (CDU), der Vorsitzende des Feuerwehrausschusses, die Feuerwehren seien materiell und personell gut aufgestellt, auch für Elektrofahrzeuge. Dirk Ebrecht (CDU) sagte, hier solle ein nicht zugelassenes Löschmittel beschafft werden. „Mach‘ mal einen Grundlehrgang und werde aktiv“, riet Ebrecht, selbst aktiver Feuerwehrmann in Stroit, Alexander Kloss. Auch Marcus Seidel (SPD), ebenfalls aktiver Feuerwehrmann, warnte davor, nicht zugelassene Löschmittel zu beschaffen. Durch einen bereits beschafften Wechsellader sei die Feuerwehr für solche Brandfälle bereits gut vorbereitet. Frank-Dieter Pfefferkorn (BlGfE) sagte in Richtung Kloss, die Feuerwehr tauge nicht zur persönlichen Profilierung. Man sei bereits im regelmäßigen Austausch mit der Feuerwehrspitze. Alexander Kloss war enttäuscht nach der Diskussion, er habe gar kein nicht-zugelassenes Löschmittel vorgeschlagen, offenbar lese die Mehrheit seine detailliert ausgearbeiteten Anträge nicht richtig.

Wenige Tagesordnungspunkte später nahm der Stadtrat einstimmig als Spende unter anderem von der Firma Murer Feuerschutz aus Greene eine Löschlanze zur Löschung von Elektrofahrzeugen im Wert von rund 4714 Euro an. Eingeworben war die Spende am 24. Februar – nach dem von Kloss gestellten Antrag.

Politisch aufgeladen

Staatssekretär Frank Doods bei der Eröffnung der Ausstellung im PS-Speicher.

Mit der Eröffnung hat der PS-Speicher seine neue Sonderausstellung „Unter Strom“ politisch aufgeladen. Die 33 Exponate aus 130 Jahren Geschichte der Elektromobilität erzählen zwar ohne Wertung die zahlreichen Ansätze und Lösungen, zwei, drei oder vier Räder mittels eines mit Strom betriebenen Antriebsmotors zu bewegen, stellen die Ideen und Visionen spannend vor, machen kurzweilig deutlich, wo seit 100 Jahren schon Fahrzeuge mit Elektromotor unterwegs sind. Der PS-Speicher hatte sich eine öffentliche finanzielle Förderung für die Sonderschau erhofft, wie Geschäftsführer Lothar Meyer-Mertel sagte. Was beim Wunsch blieb. Immerhin aber gibt es eine ideelle Förderung, und so waren bei der langatmigen Eröffnung fünf Redner am Start: An der Spitze der Staatssekretär im Umweltministerium in Hannover, Frank Doods, der als Einbeck-Kreiensener ja ein Heimspiel hatte und die Grüße der SPD/CDU-Landesregierung überbrachte. Und irgendwie jedem Redner fiel eine Anekdote ein, die deutlich machte, dass es bei der Reichweite von Elektroautos immer noch Verbesserungsbedarf gibt. Vielleicht bringt der Betriebsausflug des Umweltministeriums am 31. Mai in den PS-Speicher und in die „Unter Strom“-Ausstellung der Debatte neuen Schub, der heutige Umweltminister Olaf Lies, dem PS-Speicher seit seiner Gründung eng verbunden, war schließlich bislang Wirtschaftsminister. Doods jedenfalls räumte ein, bislang noch kein E-Auto selbst gefahren zu sein. Dem ist Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek weit voraus. Vor einiger Zeit schon hat sie wie auch andere Kommunalpolitiker eines ausprobieren können, ist zur Freundin dieser Antriebsart geworden, wie sie sagte. Drei Fahrzeuge mit E-Antrieb hat die Stadt Einbeck heute. Die stadteigenen Stadtwerke fahren auch, treiben die Ladeinfrastruktur voran, bald sichtbar auch in der Einbecker City. E-Autos können kostenlos auf Parkplätzen in der Stadt parken. Die Sonderausstellung „Unter Strom“ wird mit ihrem Vortragsprogramm sicherlich noch für so manche Diskussionen über das Thema sorgen. Raimund Nowak, Geschäftsführer der ideell fördernden Metropolregion, machte deutlich, dass es nicht immer die Batteriekapazität sein muss, wenn jemand schnell mit einem E-Auto schlapp macht. Ein solches Auto müsse auch anders gefahren werden, das lehre die Metropolregion übrigens bei „E-Pferdchen“-Workshops. Und am 18. Mai ist Nowak für eine Veranstaltung zum deutsch-amerikanischen Austausch über das Thema vor Ort. „Unter Strom“ wird also weit über Einbeck hinaus wirken und, wie sich Staatssekretär Doods wünschte, zum Schrittmacher werden.

Freies Parken für Steckdosen-Autos

Elektroautos sollen bald kostenfrei parken dürfen.

Elektroautos sollen bald kostenfrei parken dürfen.

Elektroautos sollen auf allen Parkplätzen in Einbeck künftig kostenlos parken dürfen. Dieser Antrag der SPD-Fraktion liegt dem Stadtrat am Mittwoch (8. Februar) zum Beschluss vor, der Fachausschuss hatte im Dezember bereits grünes Licht gegeben und zugestimmt. Einzig Dr. Reinhard Binder (FDP) war dagegen, eine solche Änderung sei kontroproduktiv, hatte er damals erklärt. Vorgesehen ist, dass Fahrer von E-Autos (die am E-Kennzeichen erkennbar sein müssen) auf allen Parkplätzen kostenfrei parken können, und zwar mit Parkscheibe, weil auch für E-Autos nur die zulässige Höchstparkdauer auf den jeweiligen Stellplätzen erlaubt ist. Die Regelung soll zunächst bis Ende 2020 so gelten. In Deutschland gibt es laut Stadtverwaltung derzeit etwa 30.000 Fahrzeuge, die die Gebührenbefreiung erhalten könnten. Nach Angaben des Landkreises Northeim (Stand Oktober 2016) sind für den Bereich der Stadt Einbeck 14 Elektrofahrzeuge, 31 Hybrid-Benzin-Elektrofahrzeuge und 1 Hybrid -Benzin-Elektrofahrzeug, das extern aufladbar ist, zugelassen und fallen damit unter die Möglichkeit der Gebührenbefreiung. Die Mindereinnahmen aus Parkgebühren schätzt die Stadt Einbeck wegen der relativ geringen Zulassungszahlen aktuell auf jährlich 600 Euro. Diese toleriert laut Verwaltung auch der Zukunftsvertrag, der normalerweise eine Kostendeckung vorgibt und Einnahmeverzichte unterbindet. Wenn die Stadt Einbeck das gebührenfreie Parkens für Elektrofahrzeuge einführt, macht sie damit von einer bundesgesetzlichen Ermächtigung Gebrauch, mit der Anreize für den Einsatz von Elektrofahrzeugen geschaffen werden sollen.

Nachtrag 09.02.2017: Der Stadtrat hat die Befreiung für E-Autos mehrheitlich beschlossen, bei sechs Gegenstimmen aus FDP, AfD und GfE sowie vier Enthaltungen. Dr. Reinhard Binder (FDP) blieb dabei, der Antrag sei „unnütz und populistisch“, dadurch werde der Kauf eines Elektrofahrzeuges nicht attraktiver gemacht. Dietmar Bartels (Grüne) entgegnete, die Parkgebühr-Befreiung sei zwar nur ein kleiner Baustein, „aber wir müssen jede Kleinigkeit unterstützen“.

Politiker-Praxistest bestanden

Die SPD-Ratsmitglieder Eunice Schenitzki und Gitta Kunzi mit ihren VW e-up! auf dem Marktplatz.

Die Ratsmitglieder Eunice Schenitzki (links) und Gitta Kunzi mit ihren VW e-up! auf dem Einbecker Marktplatz.

Politiker müssen über viele Dinge entscheiden, beispielsweise über den für eine Akzeptanz der Elektrofahrzeuge zwingend notwendigen Ausbau der Elektro-Infrastuktur mit öffentlich zugänglichen Ladesäulen. Und damit die Kommunalpolitiker wissen, worüber sie entscheiden, sollen sie selbst einmal am Steuer solcher mit Strom betriebener Autos sitzen, den Alltag mit dem E-Mobil mehrere Tage lang in der Praxis testen. Autotausch nennt sich die Aktion, die die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg gemeinsam mit dem Amt electric und in Kooperation mit dem Verkehrs-Club Deutschland, Landesverband Niedersachen, sowie dem Naturschutzverband Niedersachsen initiiert hat. Peter Traupe, der Vorsitzende des Kreistages, hat den weißen VW-Elektroflitzer schon im Alltag ausprobiert. Andere werden folgen. Für den Herbst ist eine große Veranstaltung für die Öffentlichkeit geplant, in die Kommunalpolitiker über ihre Erfahrungen berichten können.

Auch die Einbecker Ratsmitglieder Eunice Schenitzki aus Hullersen und Gitta Kunzi aus Dörrigsen haben die Elektro-Fahrzeuge ein paar Tage gegen ihre Audi- und BMW-Autos getauscht. Und jetzt eine zufriedene Bilanz gezogen. Im Stadtverkehr und auf den kurzen Strecken im ländlichen Raum haben die beiden Ratsfrauen die VW e-ups! intensiv getestet. Bis nach Osterode hat das Elektroauto mühelos die Familie transportiert, und auch alle Enkelkinder konnten im schneeweißen VW mitfahren, erzählt Kunzi. Negatives haben beide im Fahralltag nicht entdeckt, höchstens eines: „Man muss sehr aufmerksam fahren, weil man den e-up! nicht hört“, sagt Eunice Schenitzki. Der Elektroantrieb ist nahezu lautlos. Schenitzki hat auch eine 82-jährige Nachbarin auf eine Spritztour mitgenommen, damit diese ihr erzählen kann, was sie von dem Auto hält: Total begeistert sei die gewesen, leise und komfortabel der VW e-up! Und auch die Einbecker Ordnungsamts-Mitarbeiter Lutz Rosenthal und Theo Strauß durften mit Schenitzkis Elektrotestauto mal eine Runde drehen, um ihre Erfahrungen ihren Vorgesetzten berichten zu können, erzählt Eunice Schenitzki. Vielleicht bekommen die beiden ja mal ein Elektrofahrzeug als Dienstwagen. Das, übrigens, hätten dann die Kommunalpolitiker zu entscheiden…

Elektromobilität sichtbar machen

Peter Traupe will Elektromobilität sichtbar machen.

Der Einbecker Kommunalpolitiker Peter Traupe will Elektromobilität sichtbar machen.

Man hört nichts. Zumindest keinen Motor. Nur den Wind als Fahrgeräusch. Das sind die ersten frischen Eindrücke von der ersten Fahrt mit einem VW up! mit Elektroantrieb. Peter Traupe, der Vorsitzende des Northeimer Kreistages, ist einer von sieben Kommunalpolitikern in Niedersachsen, der seit gestern als Erster die Elektromobilität testen darf. Insgesamt sind lam Ende landesweit 50 Politiker am Steuer. Autotausch nennt sich die Aktion, die die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg gemeinsam mit dem Amt electric und in Kooperation mit dem Verkehrs-Club Deutschland, Landesverband Niedersachen, sowie dem Naturschutzverband Niedersachsen initiiert hat, um Kommunalpolitiker als lokale Entscheidungsträger für das Thema zu sensibilisieren. Zehn Tage lang bis 21. Juli darf Peter Traupe das weiße Fahrzeug nutzen. Der 54-jährige Einbecker, der als Justizbeamter in Göttingen arbeitet, soll den Wagen möglichst viel bewegen. Nicht nur, um einen möglichst umfangreichen persönlichen Eindruck gewinnen zu können. Sondern auch, um Elektromobilität auf den Straßen sichtbar zu machen, das wünschen sich die Initiatoren der Aktion. Hörbar ist der Elektromotor ja auch nicht.

Kabel zum Laden: Wo sonst Benzin in den Tank gezapft wird, ist der Steckdosenanschluss des e-Up .

Kabel zum Laden: Wo sonst Benzin in den Tank gezapft wird, ist der Steckdosenanschluss des e-Up .

Die Metropolregion will die politisch Verantwortlichen in den Kommunen zumindest zeitweise zu Elektromobilisten machen. „Durch den Erfahrungsgewinn versprechen wir uns praxistaugliche Entscheidungen“, sagte Geschäftsführer Raimund Nowak zum Start der Aktion in Hannover. Städte, Gemeinden und Landkreise könnten das Elektroautofahren attraktiver machen. Die Stadt und die Stadtwerke Einbeck haben bereits zwei VW e-up! -Fahrzeuge im Einsatz.

Außer Peter Traupe nehmen an der Aktion Autotausch die Kreistagspolitiker Jeanette Clement, Petra Kersten und Hartmut Demann teil. Die E-Fahrer auf Zeit verpflichten sich, am Ende der Aktion eine kleine, öffentliche Veranstaltung zu machen, um über die Erfahrungen mit den Elektroautos möglichst breitenwirksam zu berichten.