Pflaster-Kompromiss

Sorgt für Diskussionen: das Pflaster auf dem Marktplatz.
Sorgt für Diskussionen: das Pflaster auf dem Marktplatz.

Es war viel von Kompromissbereitschaft, von aufeinander zugehen, vom Entgegenkommen die Rede gestern im Bauausschuss bei der Debatte über die „Begehbarkeit der Seitenbereiche auf dem Marktplatz“, also das Straßenpflaster in Einbecks Wohnzimmer. Das war schon mal anders, und das ist nicht lange her. Einstimmig hat sich der Stadtratsausschuss nun dafür ausgesprochen, an den „Nadelöhren“ Lange Brücke/ Judenstraße, Lange Brücke/ Geiststraße und Marktplatz/ Münsterstraße bei den dortigen Gastronomen in enger Absprache mit diesen eine Durchgangsbreite von 1,50 Meter bzw. wenigstens 0,80 Meter (eine Rollator-Breite) auf dem gut fußläufig gepflasterten Seitenstreifen zu ermöglichen, und die Flächen für Außennutzung mit Nägeln in den Pflasterfugen zu markieren. Erste Gespräche mit den Gastwirten habe es gegeben, hieß es gestern von Seiten der Stadtverwaltung. Der Gastronomie-Betrieb an der Ecke Geiststraße/Lange Brücke darf, wie von ihm gewünscht, eine zusätzliche Fläche (18 Quadratmeter) vor dem Kino und der Drogerie nutzen. Der gesamte Ausschuss war dafür, die Dinge auszuprobieren, gegebenenfalls nachzujustieren. Alles mit dem Ziel, Begehbarkeit, Außengastronomie und Zufahrten für Rettungswege in einen alle glücklich machenden Einklang zu bringen. Der ganze Ausschuss?

Begehbarer: neue Pflaster-Furten am Rande der Gastronomie.
Begehbarer: neue Pflaster-Furten am Rande der Gastronomie.

Nein. Der Vertreter des Seniorenrates trug ungerührt vor, dass bei 20 Metern Länge und bei zwei Gaststätten eine begehbare Breite von 80 Zentimetern nicht freundlich für Rollatoren etc. wäre. Nach Zählungen des Seniorenrates gibt es „20 Ausweichungen pro Stunde“ an diesen engeren Stellen, an denen sich nicht zwei Rollatoren auf glattem Pflaster begegnen können, sondern nur die Breite einer Rollen-Gehhilfe gegeben ist, sagte Wolfgang Keunecke. „Das ist nicht hinnehmbar.“ Er forderte im Namen des Seniorenrates, auch vor dem Brodhaus und vor dem Restaurant „Centrum“ in der Langen Brücke/Judenstraße eine 1,50 Meter breite Gehschneise.

Ob das Beharren auf Maximalforderungen der Sache und dem Gremium dienlich sein werden, bleibt abzuwarten.