
Urs Meier (r.) mit Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek und dem stellvertretenden Landrat Jens Hampe in der Sparkasse Einbeck.
Sie kam gerade aus Berlin, er fährt nach Berlin: Als sich gestern Abend in der Sparkasse Einbeck die Bürgermeisterin und der Schiedsrichter trafen, spielte die Hauptstadt eine Rolle. Der Schweizer sprach vor 200 Gästen beim „Einbecker Forum“ über den Umgang mit Entscheidungen unter Druck. Gänzlich ohne Druck ist seit gestern entschieden, wo Urs Meier am Abend des 30. Mai sein wird: in Berlin, im Olympiastadion. Kurz vor dem Pressegespräch musste der einstige FIFA-Schiedsrichter noch mal dringend telefonieren. Als ich den 56-Jährigen dann frage, welches denn persönlich seine letzte Entscheidung gewesen sei, nennt der Schweizer breit grinsend: zum DFB-Pokalfinale zwischen Borussia Dortmund und VfL Wolfsburg zu fahren. Dafür hatte Meier wenige Minuten zurvor mit Jürgen Klopp telefoniert, dem scheidenden Trainer der Schwarzgelben, mit dem er seit gemeinsamen Kommentatoren-Einsätzen im ZDF gut befreundet ist. Selbst ein Urs Meier, der 883 Spiele auf dem grünen Rasen geleitet hatte, braucht eine Eintrittskarte. Für Sparkassendirektor Stefan Beumer war gestern indes schon Pokalfinale: Als BVB-Fan einen mit dem BVB-Trainer einen kurzen Draht pflegenden Schiedsrichter zu Gast zu haben, das war ein Volltreffer.