Appell an alle Einbecker, sich mit den Menschen in der Ukraine solidarisch zu zeigen

In der Hoffnung auf baldigen Frieden in der Ukraine haben heute der Rat der Stadt Einbeck, die Bürgermeisterin, der Seniorenrat und das Jugendparlament eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Ratsvorsitzender Frank Doods hat sie am Abend vor dem Rathaus verlesen. Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek hatte dabei eine Goldene Friedenstaube des Künstlers Richard Hillinger in der Hand.

Für das Jugendparlament erklärten Lucy Becker, Norea Re und Laura Wulfestieg sich tief betroffen von der aktuellen Situation in der Ukraine. „In den letzten zwei Jahren war es für uns Jugendliche in ganz Europa in der Pandemie nicht einfach, aber was den Kindern und Jugendlichen in der Ukraine im Krieg nun passiert, ist mit nichts gleichzusetzen, und ihre Angst und ihr Schmerz bedrücken uns zutiefst.“ Die Vertreterinnen des Jugendparlaments hoffen auf eine diplomatische und friedliche Lösung zur baldigen Entspannung des Konflikts. „Wir wollen in dieser schrecklichen Zeit ein Zeichen für Demokratie in Europa setzen und unsere Solidarität mit den Menschen in der Ukraine signalisieren.“

Vertreter des Stadtrates, des Jugendparlaments, des Seniorenrats und Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek verkündeten eine gemeinsame Erklärung zum Krieg in der Ukraine.

Die „Gemeinsame Erklärung“ im Wortlaut:

Wir sind tief betroffen über Aggression des russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinen völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022. Seit 2014 ist die Ukraine eine wachsende, junge Demokratie in Europa und seitdem immer mehr Garantin eines stabilen Wertesystems geworden. Unsere Solidarität und unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine. Beim Besuch unserer polnischer Partnerstadt Paczków im Jahr 2019 durften wir die Delegation deren ukrainischer Partnerstadt Тлумач (Tlumatsch) kennenlernen. Die friedliche europäische Vernetzung hatte einen weiteren Knoten dazu bekommen.

Deshalb trifft dieser Angriff nicht allein die Ukraine. Dieser Angriff gilt dem Frieden und der Freiheit in Europa. Dieser Angriff tritt unsere humanistischen Grundwerte mit Füßen.

Wir vergessen dabei nicht, dass es der russische Präsident Michael Gorbatschow war, der 1989 eben keine Panzer nach Deutschland schickte, sondern den Wunsch der Menschen in Ostdeutschland respektierte und den Weg frei machte zur friedlichen Wiedervereinigung unseres Landes.

Wir möchten weiterhin in Frieden leben mit dem russischen Volk. Auch unsere russischstämmigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern dürfen nicht in Generalverantwortung für das Handeln ihrer Regierung genommen werden. Aber die militärische Aggression des russischen Präsidenten Putin und den Überfall auf die Ukraine akzeptieren wir nicht.

Deshalb, Präsident Putin, beenden Sie unverzüglich diesen Krieg.

Wir erwarten in den nächsten Wochen, dass der russische Einmarsch viele Menschen in den betroffenen Regionen zur Flucht zwingen wird. Auch Einbeck ist bereit und darauf eingestellt, den betroffenen Menschen Unterkunft und Schutz zu gewähren.

Wir appellieren an alle Einbeckerinnen und Einbecker sich mit den Menschen in der Ukraine solidarisch zu zeigen. Dabei unterstützen wir alle friedlichen, zivilgesellschaftlichen Initiativen und Aktivitäten, wie zum Beispiel Mahnwachen, Solidaritätskundgebungen oder Friedensgebete. Wir wollen uns gemeinsam für den Frieden in Europa und unsere Werte einsetzen. Wir stehen für Demokratie, Menschenrechte und Zusammenhalt.

Gleichzeitig haben wir die Hoffnung, dass trotz der unüberwindbar scheinenden Positionen und der schwierigen Verständigung baldiger Frieden möglich ist. Krieg darf niemals das letzte Wort sein.

Einbeck, am 1. März 2022
Gemeinsame Erklärung vom 1. März 2022 auf dem Balkon des Alten Rathauses in Einbeck.

Ein Gedanke zu „Appell an alle Einbecker, sich mit den Menschen in der Ukraine solidarisch zu zeigen

  1. Sollten wir die SPD in diesem Zusammenhang nicht dazu bringen, den schon seit langem völlig neben der Spur laufenden Gerhard Schröder in Windeseile rauszuwerfen? Wer Putin als „lupenreinen Demokraten“ bezeichnet und vor kurzem die Ukraine als Aggressor charakterisiert hat, der gehört dauerhaft in eine schalldichte Gummizelle. Mindestens! Das schreibt ein pensionierter „fauler Sack“, dessen (fast) ganze Generation gegen den Vietnam Krieg der Amerikaner und für den späteren Friedensnobelpreisträger Willy Brandt und dessen „neue Ostpolitik“ auf die Straße gegangen ist.
    Lasst uns alle etwas tun, um Putin in die Schranken zu weisen.

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