Hartwig Lorenz ist neuer FDP-Vorsitzender in Einbeck

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Wechsel an der Spitze der Einbecker FDP: Hartwig Lorenz ist neuer Vorsitzender der Freien Demokraten. Bei der jüngsten Mitgliederversammlung wurde der 74-Jährige zum Nachfolger von Dr. Marion Villmar-Doebeling gewählt, die seit 2017 FDP-Chefin in Einbeck war und ihr Amt aus persönlichen Gründe niedergelegt hatte, wie die Partei mitteilte. Zu Lorenz‘ Stellvertreter wurde Helmut Hesse (Markoldendorf) gewählt. Schriftführer ist jetzt Jan Vinzent Lorenz aus Iber. Beisitzer sind die Mitglieder des Stadtrates, Marlies Grascha (Einbeck) und Hilmar Kahle (Vardeilsen), außerdem Silke Albrecht (Salzderhelden), Patrick Neinert (Rengershausen), Hans-Günther Dankert und Dr. Marion Villmar-Doebeling (beide Einbeck).

Hartwig Lorenz hat sich vorgenommen, die FDP in der politische Debatte in Einbeck wieder stärker sichtbar zu machen, die eigenen Themen mehr herauszustellen. Ein konkretes Arbeitsprogramm möchte der neue FDP-Chef zwar zunächst erst mit seinem Vorstand in der konstituierenden Sitzung besprechen. Dass ihm die Themen Wirtschaft und Tourismus am Herzen liegen, verrät er aber schon mal. Der 74-jährige studierte Bauingenieur mit Schwerpunkt Städtebau möchte außerdem seine beruflichen Erfahrungen und seine Kontakte in die ehrenamtliche Vorstandsarbeit einbringen. In den Bereichen Regionalplanung, Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung hat Lorenz beim Landkreis Northeim und bei der Stadt Göttingen gearbeitet, hat sich dort in den 1980-er Jahren unter anderem um Vorarbeiten für den späteren Verkehrsverbund Südniedersachsen gekümmert und die Weserbergland-Touristik mit angestoßen. Hartwig Lorenz hat später in der Unistadt als Geschäftsführer die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mit aufgebaut, bevor er sich nach einer Station in einem Beratungsunternehmen, das unter anderem regionale Entwicklungskonzepter erarbeitete, dann 1999 selbstständig gemacht hat.

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Hartwig Lorenz ist neuer FDP-Vorsitzender in Einbeck. Foto: privat

Hartwig Lorenz möchte die ehemalige Gemeinde Kreiensen mit ihren Herausforderungen und Themen wieder stärker in der Kommunalpolitik beachten. Zu Kreiensen hat er selbst eine besondere Beziehung: Sein Vater hat einst das Knotenpunkt-Postamt gebaut, 1958 ist er als Kind in den Ort gezogen, 1968 hat er an der Goetheschule Einbeck sein Abitur gemacht, zur Schule ging’s damals täglich mit der Eisenbahn. Die Einbecker FDP für Jüngere öffnen – das hat sich Hartwig Lorenz auf die Fahnen geschrieben. „Es gibt keine Garantie, dass es gelingt, aber wir wollen es wenigstens versuchen“, sagt er.

In Einbeck lebt der 74-Jährige mit seiner Ehefrau erst wieder seit 2021, saniert dort gerade ein 100 Jahre altes Haus in der Eigenheim-Siedlung. Zuvor war er viele Jahre in Rheinland-Pfalz zuhause, verlor aber nie den Draht in seine Heimatstadt, weil sein Sohn in Iber lebt. Im rheinhessischen Nierstein war Hartwig Lorenz zehn Jahre lang Beigeordneter in der dortigen Verbandsgemeinde, war Ratsmitglied und hat 15 Jahre lang dort der FDP vorgesessen. Bei den Freien Demokraten ist er seit 1988 Mitglied, war zu der Zeit noch Schriftführer im Kreisverband Northeim unter dem damaligen Vorsitzenden Harald von Riesen.

Zu Beginn der jüngsten FDP-Mitgliederversammlung war Marlies Grascha für 20-jährige Mitgliedschaft geehrt und mit einem Blumenstrauß für ihr Engagement gedankt worden.

Sven Huwald, Silke Albrecht, Jan Lorenz, Hansi Neumann, Marlies Grascha, Hartwig Lorenz, Hans-Günther Dankert, Hilmar Kahle, Dr. Marion Villmar-Doebeling, Patrick Neinert. Foto: FDP Einbeck