Das wird das neue Haus der Jugend am Kohnser Weg, die Arbeiten im Innern des einstigen Flüchtlingswohnheimes laufen, rechts die Fundamentierungen für Balkon und Fluchttreppe.
Ein Transparent weist den Weg.
Eine (politische) Langzeitbaustelle neigt sich dem Ende zu: Die Arbeiten am neuen Haus der Jugend am Kohnser Weg gehen laut Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek planmäßig voran. Geplant sei, im März mit den Malerarbeiten zu beginnen. Anschließend folge die Schlussmontage bei Heizung, Sanitär und Elektro. Es könnte also beim Zeitplan Eröffnung im April 2016 bleiben. Zurzeit werden von Jugendlichen aus dem Jugendzentrum im ehemaligen Flüchtlingswohnheim in sämtlichen Räumen die alten Tapeten entfernt. Die Verwaltungschefin dankte für diese tatkräftige Unterstützung. Die erforderlichen Grundleitungen für das neue Haus der Jugend, dessen Standort der Stadtrat bereits im Mai 2014 (also vor fast zwei Jahren) beschlossen hatte, sind verlegt und auf Dichtigkeit geprüft, sagte Michalek in ihrem Baurapport vor dem Stadtrat. Die Heizung sei in Betrieb, Fenster und Außentüren seien eingebaut. Begonnen haben laut Bürgermeisterin auch die Ausbauarbeiten im Innenbereich (Stellung von Trennwänden, Verlegung von Elektrokabel und Sanitärleitungen). Zurzeit laufen die Fundamentierungsarbeiten für Balkon und Fluchttreppe.
Auf diesen Stühlen wird in Einbeck Politik gemacht.
Bevor sich die kommunale Politik in die Weihnachtstage verabschiedet und auch die Verwaltung im Rathaus „zwischen den Jahren“ ihre Pforten schließt, bevor an den Festtagen im Kreise der Familien Kraft tankende Erholung und Entspannung im Vordergrund stehen, vielleicht sogar die eine oder andere politische Diskussion, lege ich hier schon einmal die Agenda 2016 der Einbecker Politik vor, meine Tagesordnung für das nächste Politik-Jahr in Einbeck. Gleichzeitig die Bilanz zur Agenda 2015 und zum sommerlichen Zwischenfazit. Damit Sie etwas zum Diskutieren haben, wenn die Gans gegessen ist. Kommentieren Sie gerne.
Dieser Blog wird in den nächsten Tagen mit Sicherheit ein wenig ruhiger sein… bevor dann ziemlich zügig im neuen Jahr, einem kommunalen Wahljahr, die Taktzahl der Termine wie der Blogbeiträge wieder dichter sein wird. Schließlich wird am 28. Februar ein neuer Landrat im Landkreis Northeim gewählt. Die drei Kandidaten haben sich vor Weihnachten stets bemüht, die Balance zwischen Präsenz und Penetranz zu wahren, schließlich wollen sie den hektisch Geschenke suchenden Wählern von morgen ja nicht auf die Nerven gehen, dennoch aber müssen sie jeden der noch verbleibenden Tage nutzen, um sich bekannt zu machen und vielen Menschen überhaupt erst einmal erzählen, dass es am 28. Februar diese Landratswahl gibt. Nach der Wahl ist dann auch gleich wieder vor der Wahl: Kaum ist der neue Chef (oder erstmals eine Chefin?) ins Kreishaus gewählt, dürften die ersten auch personellen Vorentscheidungen getroffen werden für die Kreistags-, Stadtrats- und Ortsräte-Wahl, die am 11. September stattfindet. Einige aktive und langjährige Kommunalpolitiker werden die jetzt beginnende kurze Weihnachtspause auch dafür nutzen, im Kreise der Familie in sich zu gehen und zu entscheiden, ob sie noch einmal auf den manchmal ziemlich harten Stühlen des Stadtrates Platz nehmen wollen, sprich: ob sie wieder kandidieren.
Nun aber zur Einbecker Politik-Agenda 2016:
Neues Rathaus: Ja, das Thema wird im nächsten Jahr auf der Tagesordnung bleiben – auch wenn der Stadtrat entschieden hat. Natürlich ist es richtig, dass die getroffene, deutliche Ratsentscheidung demokratisch zu akzeptieren ist. Auch oder vor allem von denen, die das Rathaus nicht kaufen wollten. Aber, und das hat nichts mit Nachtreten zu tun, nur mit Fakten: Zum einen ist der Kauf formal noch nicht abgewickelt. Der Stadtrat hat lediglich entschieden, die Bürgermeisterin zu beauftragen die Kaufverhandlungen abzuschließen. Und hat das Geld in den Haushalt 2016 eingeplant. Verträge sind aber bekanntlich erst dann bindend geschlossen, wenn beim Notar von beiden Seiten die Unterschrift geleistet und die Tinte trocken ist. Diese Vollzugsmeldung gab es bislang nicht. Zum anderen wird das Thema Rathauskauf wie gesagt im Kommunalwahlkampf eine politisch prägende Rolle spielen. Ich bin schon gespannt, welche interpretativen Winkelzüge einige vollziehen werden, um sich die Angelegenheit für ihre Zwecke passend zu machen. Eine nachträgliche Abstimmung der Bürger über den Rathauskauf wird die Stadtratswahl sowieso.
Rathaus 2020: Unter diesem Stichwort läuft die Umstrukturierung der Stadtverwaltung. Aus fünf werden im nächsten Jahr drei Fachbereiche, das Rathaus wird neu organisiert. Nach Mitteilung der Verwaltungschefin haben die ersten drei aus Mitarbeitern bestehenden Arbeitsgruppen Ideen und Vorschläge ausgearbeitet, wie interne und externe Kommunikation in Zukunft aussehen sollen. Und wie die „Wegweisung, Flure und Wartezonen im Neuen Rathaus“. Das alles ist bitter notwendig und überfällig, bei einem Gang durch die Rathausflure fällt jedem einigermaßen aufmerksamen Zeitgenossen ein derartiger Wildwuchs an den Bürotüren auf, dass es einen schaudern lässt. Personalrat und Mitarbeiter mögen von Beginn an eng in das Projekt „Rathaus 2020“ eingebunden sein, wie die Bürgermeisterin betont. Die SPD jedenfalls fühlt sich außen vor gelassen. Und hat einen ersten Vorgeschmack gegeben, wie sie in der politischen Auseinandersetzung vor der nächsten Stadtratswahl agiert, wenn sie sich die CDU-Bürgermeisterin frontal zur Brust nimmt.
Magistrale der Baukultur: Am 9. Februar soll eine planerische Gestaltungsleitlinie öffentlich vorgestellt, bis Mitte April sollen dann die fertigen Pläne dem Stadtentwicklungsausschuss vorgelegt werden. So lautet der aktuelle Stand der Dinge bei diesem Projekt im Rahmen des Fachwerk-Fünfecks; die Sanierung und künftige Nutzung des Alten Rathauses könnte im Rahmen einer so genannten Konzept-Immobilie geplant werden. Im Fokus steht vor allem die Tiedexer Straße, Einbecks Fachwerk-Boulevard, der dringend eine Frischzellenkur benötigt. Das Denkmal-Ensemble kann zurzeit von Passanten wie Touristen gar nicht in seiner ganzen Bedeutung erfasst werden. Weil sich auf den engen Gehwegen niemand lange aufhalten mag, von Außengastronomie mit Aufenthaltscharakter wollen wir gar nicht reden. Nach einer ersten öffentlichen Veranstaltung zur geplanten Neugestaltung der Straßenzüge zwischen PS-Speicher und ZOB mit rund 80 Teilnehmern gab es vor ein paar Tagen ein internes Treffen von Planungsbüro, Stadt und den Hauseigentümern und Anliegern. Das ist gut und richtig so, solche Treffen nicht öffentlich zu veranstalten. Nur so können Anwohner und Stadt im kleinen Kreis miteinander diskutieren ohne immer darauf achten zu müssen, jedes Wort auf die Goldwage zu legen. Eigentümer durften schon erste Skizzen möglicher Veränderungen sehen, um ihre Meinungen und Bewertungen dazu früh und praxisbezogen in die Planungsphase einzubeziehen. Eine schmalere Fahrbahn und längs der Fahrbahn angelegte Parkbuchten sind überlegenswerte Empfehlungen des beauftragten Planungsbüros. Aber allzu viele Parkplätze, wenn überhaupt welche, dürfen dabei nicht verloren gehen. Die Menschen möchten die Tiedexer Straße besser nutzen als heute. Das haben den Planern auch Interessengruppen aus den Bereichen Stadtmarketing, Politik, Kirchengemeinde, Denkmalpflege, Jugend- und Seniorenverbänden und Kulturschaffenden mit auf den weiteren Weg gegeben. Auf erste für die Öffentlichkeit bestimmte Planungsskizzen dürfen wir gespannt sein.
Neustädter Kirchplatz: Hier muss 2016 endlich einmal Entscheidendes passieren. Vor dem Herbst ist damit freilich nicht zu rechnen, denn für März ist zunächst die Vorstellung der prämierten Entwürfe des zurzeit laufenden Architektur-Wettbewerbs geplant. Und danach braucht es ja noch die entsprechenden politischen Beschlüsse, bevor ein Bagger mal baggert… Insgesamt elf gesetzte und geloste Büros nehmen an dem Wettbewerb teil (40 Landschaftsarchitekten hatten sich beworben), im Januar geben die Planer ihre Vorschläge bei einer Preisjury ab, die dann im März entscheiden will. Das Ganze darf keinesfalls so ausgehen wie andernplatzes in Einbeck: Vom Möncheplatz ist mir letztmalig eine Galerie bunter Zeichnungen mit Ideen im Gedächtnis geblieben, datiert Ende Oktober 2013. Passiert ist seitdem: nahezu nichts!
City: Alle schönen Architekten-Zeichnungen dürfen nicht darüber hinweg täuschen, dass die Einbecker Innenstadt als Einkaufsort attraktiver werden muss. Man muss Magneten schaffen, um Kunden anzulocken, heißt es dann immer. Im Physik-Unterricht habe ich mal gelernt, dass Magneten nicht immer anziehend sein müssen (so ist das ja gemeint), sondern sich auch unter bestimmten Voraussetzungen abstoßen können. Das wäre das Schlimmste, das der City passieren könnte! Einkaufswillige Kunden müssen aber erst einmal einen Impuls haben, ausgerechnet in Einbeck einkaufen zu wollen – in der Innenstadt. Das funktioniert mit attraktiven Firmen und ihrem Angebot, das die Kunden nirgendwo sonst bekommen können, mit einer gut geölten Gastronomie und der Kombination von allem. Die Grüne Wiese ist in Einbeck genügend gemäht, das Handelsherz City schlägt auch noch. Aber niemand ist gezwungen, bis zum ersten schweren Herzinfarkt zu warten, um tätig zu werden. Lobenswert ist es in diesem Zusammenhang, dass die Stadt die Marktstraße umgestalten, beleben und aufwerten will. Die 1A-Lage hat es nötig, das Pflaster und die Möblierung sind in die Jahre gekommen. Erste Überlegungen dazu soll es im Januar im Stadtentwicklungsausschuss geben, die Planungen im April starten.
Stukenbrokpark:Nach bunten Zeichnungen, Skizzen und Ortsterminen wäre es zu schön, wenn sich hier 2016 mal etwas Sichtbares tun würde. Vielleicht kann ich ja wenigstens im Sommer 2016 mal gemütlich in einem Buch aus Stadtbiliothek im Liegestuhl im Stukenbrokpark lesen… Der Zeitplan sieht allerdings nicht danach aus. Die bis Ende 2017 in unmittelbarer Nähe vorgesehene Umgestaltung des ZOB könnte dem Ganzen allerdings ein bisschen Drive geben. Das wäre gut.
Wirtschaftsförderung: Durch die veränderte Verwaltungsorganisation („Rathaus 2020“) wandert die Zuständigkeit im Rathaus für das Thema Wirtschaftsförderung vom Allgemeinen Bürgermeisterin-Vertreter Dr. Florian Schröder zum Bauamtsleiter. Frithjof Look kann das durchaus als Kompetenz-Zugewinn und Vertrauensvorschuss werten – und Schröder nicht als Degradierung, schließlich bekommt er in seinen Fachbereich die wichtigen Finanzen. Der 29-jährige Frithjof Look hat sich seit seinem Start im Mai in Einbeck intensiv, strukturiert und gut eingearbeitet (und bei der Inventur und beim Aktenstudium auch so manches entdeckt, was viele gar nicht mehr auf dem Schirm hatten, zum Beispiel die „vergessene“ Fußgängerzone und Verkehrssituation in der Oleburg). Allmählich wird seine Arbeitsstruktur sichtbar, die er transparent (beispielsweise auf der Website der Stadt) öffentlich abbildet. Ob er meine Forderung (und nicht nur meine), einen Denkmalschutz mit Augenmaß und keinen Maximalismus zu betreiben, wird umsetzen können, bleibt abzuwarten und kann man nur an ersten konkreten Projekten sehen. Zu wünschen ist Look jedenfalls, dass er bei (politischem) Gegenwind standhaft bleibt und diesen Gegenwind argumentativ erklärend zu entkräften sucht. Bei der Einbeck Marketing GmbH hat Look mit Florian Geldmacher (30) einen ebenso jungen Mitspieler im Bereich Wirtschaftsförderung an seiner Seite, mit dem er sich inhaltlich abstimmen muss. Ob und wie das junge Duo harmoniert, werden wir im neuen Jahr sehen. Ich bleibe dabei: Junge Führungskräfte brauchen erfahrene Menschen an ihrer Seite, die ungestümes Verhalten sanft, aber bestimmt drosseln, wenn dies notwendig sein sollte. Trotzdem darf jugendlicher Elan durchaus spürbar werden. Denn davon kann Einbeck nie genug haben. Es wird Zeit, dass sich was bewegt.
Und wäre das alles noch nicht genug, darf ich nur noch mal an ein paar nervige Warteschleifen erinnern, an Themen, von denen man lange nichts mehr gehört hat, die aber immer noch entschieden werden müssen (und sei es nur, das Projekt endgültig zu beerdigen). Ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Leerstandsimmobilien-Kataster, freies WLAN in der City, Runder Tisch Ärzte, Interessenvertretung für Jugendliche… wobei mir gerade beim letzten Punkt im Zusammenhang mit dem neuen Haus der Jugend angesichts einer jungen Linde die Frage durch den Kopf geht, warum eigentlich nach langen Irrungen und Wirrungen für viel (Steuer-)Geld ein neues Jugendzentrum gebaut wird, während andere jetzt ihre eigene Freizeithütte für Jugendliche in einer Jugendstil-Villa gestalten – und das auch noch in Sichtweite des Rathauses… Können die nur nicht abwarten, bis das neue Haus der Jugend am Kohnser Weg fertig ist? Laut Bürgermeisterin sollen im Januar im neuen Haus der Jugend die Fenster und Außentüren eingebaut werden, so dass der Innenausbau dann im Winter folgen kann, geplante Eröffnung Mai 2016. Oder wollen die jungen Linden nur mal zeigen, dass es auch schneller gehen kann? Das neue Jahr wird die Antwort geben.
Das städtische Jugendzentrum am Standort Kohnser Weg in einem der ehemaligen Flüchtlingswohnheime wird später eröffnet als geplant. Das neue Haus der Verzögerung, pardon Haus der Jugend, soll dort erst im Mai 2016 seine Pforten für die Jugendlichen öffnen. Und warum? Noch immer liegt keine Baugenehmigung für den Umbau vor, als Grund für notwendig gewordene Veränderungen der Planungen nannte heute die stellvertretende Fachbereichsleiterin Angelika Winkler im Jugend-Ausschuss des Stadtrates Auflagen des Brandschutzes. Man hoffe aber, bis Ende der Woche alle Unterlagen beisammen zu haben für die Baugenehmigung. „Das ist für uns alle unbefriedigend“, sagte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek. Und erntete immerhin allgemeine Zustimmung. Zwischenzeitlich konnte man als Beobachter den Eindruck gewinnen, das im Frühjahr vergangenen Jahres so emotional diskutierte Thema interessiere niemanden mehr so wirklich – niemanden in der Politik, und auch niemanden in der Jugendarbeit. Die Auflagen der Brandschutzes seien nicht absehbar gewesen für das beaufragte externe Ingenieurbüro, sagte Michalek, die jüngste Verzögerung dort wegen Urlaubs jedoch ärgerlich. Klaus-Rainer Schütte (SPD) möchte geprüft wissen, ob von dem Honorar für das externe Büro nicht ein Teil einbehalten werden könnte, wenn Unterlagen nicht vollständig gewesen seien und die Angelegenheit sich daher verzögere.
Nachtrag 20.07.2015: Laut Sitzungsprotokoll ist eine Honorar-Reduzierung rechtlich nicht durchsetzbar. Ein Verzug könne nur geltend gemacht werden, wenn es eine Terminierung gegeben hätte. Es sei aber versäumt worden, die Beauftragung mit einem Fixtermin für die Vorlage zu versehen. Zusätzliche Kosten für die Änderung entstehen laut Stadt nicht, es sei schriftlich zugesichert worden, dass alle im Genehmigungsverfahren erforderlichen Änderungen im Rahmen des Gesamthonorars geleistet würden.
Nach allem, was man so hört, wenn man überhaupt etwas hört, dürfte das neue Haus der Jugend im ehemaligen Flüchtlingswohnheim am Kohnser Weg erst im Herbst kommenden Jahres eröffnen. Auch wenn die Vorsitzende des Ausschusses für Jugend, Familie und Soziales, Margrit Cludius-Brandt (SPD), heute nochmal nachfragte, ob man das beschleunigen könne, bleibt es nach den Worten von Fachbereichsleiter Albert Deike bei dem bereits vor Monaten genannten Zeitplan: September/Oktober 2015. Das habe ihm auch der Fachbereich Bau nochmal aktuell bestätigt. Die Baugenehmigung werde in Kürze erteilt. Die statische Berechnung sei beauftragt und Anfang des neuen Jahres vorliegen.
Wie bereits geschrieben, hätte man den ursprünglichen Termin April 2015 nur halten können, wenn man die weitere Bauplanung mit Ausschreibungen extern vergeben hätte und nicht im durch andere Projekte belasteten Bauamt. Das dadurch nicht ausgegebene Geld möchte die Stadt lieber für eine Multifunktionshalle und ein neues Jugendgästehaus ansparen, die dann bei gewährten Zuschüssen eventuell 2016 realer werden könnten.
Das Haus der Jugend (mit Grafiti-Giebelwand) liegt seit Juli 2014 am Rande des Parkplatzes des neuen PS-Speichers.
Der Zeitplan für den Umbau des ehemaligen Flüchtlingswohnheims am Kohnser Weg zum neuen Haus der Jugend ist massiv in Gefahr. Wahrscheinlich wird es mehrere Monate länger dauern, bis das städtische Jugendzentrum umziehen kann. Das wurde heute im Jugendausschuss des Stadtrates deutlich. Ursprünglich war der April 2015 als anvisierter Umzugszeitpunkt genannt worden, im Juni war im zuständigen Fachausschuss gar noch davon die Rede, dass es schneller gehen könnte, wenn man am vorgestellten Zeitplan „noch etwas zusammenschiebe“, sagte damals Fachbereichsleiter Albert Deike. Heute hörte sich das anders an. Die Maßnahme lasse sich leider nicht so wie vorgesehen umsetzen, erklärte er. Der von einem externen Architekturbüro erarbeitete Bauantrag ist am 20. August gestellt worden. Soweit so gut. Parallel sollte jedoch die Ausschreibung der Aufträge erfolgen, erläuterte der Jugend-Fachbereichsleiter. Der Fachbereich Bauen sehe sich aber zurzeit wegen anderer Projekte nicht in der Lage, dieses abzuarbeiten. Daher gebe es zwei Optionen: Entweder man vergebe den Gesamtauftrag an das Architekturbüro, dann sei der Termin April/Mai 2015 zu halten, das verursache aber etwa 63.000 Euro zusätzliche Kosten. Oder aber der Rathaus-Fachbereich übernehme die Aufgabe, dann müsse man als Umzugstermin September/Oktober 2015 nennen.
Wenn sich die Rathausspitze schon für die hausinterne Variante entschieden hat, kann die Politik dieses durchaus noch ändern – im Verwaltungsausschuss zum Beispiel. Für mich wäre das auch die logische Schlussfolgerung aus der heutigen einmütigen Äußerung des Jugendausschusses, man wolle schnellstmöglich ein neues Haus der Jugend. In der Tat ist es schon sehr bemerkenswert, wie schnell im vergangenen Jahr im städtischen Bauamt die wesentlich umfangreicheren Planungen zum PS-Speicher abgewickelt werden konnten. Die Jugend aber habe offenbar diese Prioritäten-Lobby nicht, meinten heute auch Rolf Hojnatzki (SPD) und Heidrun Hoffmann-Taufall (CDU) fast unisono. Ich bin gespannt, ob sich die Politik traut, beim Haus-der-Jugend-Projekt ein bisschen Dampf zu machen, auch auf die Gefahr, dass beispielsweise eventuell Projekte der heiligen Feuerwehr ein wenig warten müssten. Oder aber eben das Geld in die Hand zu nehmen, wenn sie es ernst damit meint, dass die Jugend ihr wichtig ist. Und übrigens: Schon in der Ausschuss-Sitzung im Juni war gesagt worden, dass sich der Bau-Fachbereich nicht in der Lage sehe, alle Aufgaben zu erledigen. Warum hat man damals nicht schon gehandelt?
Auf der einen Seite ist es verständlich, dass die Stadtjugendpflege die rund 60.000 Euro Planungskosten viel lieber als Grundstock für eine als Anbau geplante Multifunktionshalle nehmen würde. Auf der anderen Seite klingt es schon merkwürdig, wenn Stadtjugendpfleger Henrik Probst heute sagt, es sei von den Mitarbeitern durchaus zu verschmerzen, wenn es ein paar Monate länger bis zum Umzug dauere. Die schwierige Baustellen-Situation mit dem PS-Speicher gebe es ja nicht mehr, es sei wieder Ruhe eingekehrt, der Ferienpass im Sommer beispielsweise sei gut und problemlos gelaufen. Da könnte man ja die fast ketzerische Frage stellen, ob das Haus der Jugend überhaupt noch umziehen muss, wenn es doch auch am heutigen Standort irgendwie geht. Der PS-Speicher scheint ja das Gebäude und HdJ-Gelände (mit einem Mal?) nicht mehr allzu dringend zu benötigen…
Nachtrag 24.09.2014: In der heutigen Ratssitzung war das Haus der Jugend nur in den Mitteilungen der Bürgermeisterin kurz Thema. Aber auch nur in der Weise, dass die Jugendlichen bei der konkreten Planung des Umbaus beteiligt würden. Kein Wort von der Verwaltungschefin zum ja ins Rutschen gekommenen Zeitplan, kein Wort zu den oben von mir beschriebenen möglichen Alternativen, den Zeitpunkt April/Mai 2015 doch noch einhalten zu können, wenn man wirklich will. Schade. Aber noch gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass Politik vielleicht doch noch mehrheitlich mutig wird.
Die zwei Häuser des ehemaligen Flüchtlingswohnheimes am Kohnser Weg: Im Gebäude links soll das Haus der Jugend entstehen, links daneben in einem zweiten Schritt eine Multifunktionshalle, im Gebäude rechts das Jugendgästehaus.
Es wäre den Beteiligten zu wünschen, dass sich der heute im Jugend-Ausschuss vorgestellte Zeitplan für die Zeit bis zum Umzug des Hauses der Jugend an den Kohnser Weg „noch etwas zusammenschieben lässt“, wie sich auch Fachbereichsleiter Albert Deike wünschte. Denn wenn es nicht noch irgendwo im Ablauf schneller gehen sollte, wäre ein Umzug des Jugendzentrums erst im April 2015 möglich, nachdem im November die Umbauarbeiten begonnen haben. Die Zeit davor geht mit Planung, Bauantrag, öffentlicher Ausschreibung und Auftragsvergabe drauf. Aber vielleicht ist da ja noch Luft, zumal den gesamten Job ein externes Architekturbüro übernehmen soll, weil sich laut Deike der Fachbereich Bauen und Planung im Rathaus aktuell nicht in der Lage sieht, die Aufgaben zu erledigen. Die SPD, die zuletzt Tempo verlangt hatte, ist offenbar mit dem aufgestellten Zeitplan zufrieden. „Das hört sich schon ganz gut an“, sagte Ausschuss-Vorsitzende Margrit Cludius-Brandt (SPD). Wenn es April würde, wäre sie froh. Wenn’s schneller ginge, natürlich auch. Wichtig sei, dass nach der Grundsatz-Entscheidung des Rates für den Standort Kohnser Weg der Fachausschuss beim weiteren Vorgehen beteiligt werde. Der Jugend-Ausschuss hat sich jedenfalls heute einstimmig „mit den Veränderungen zur räumlichen Unterbringung von Haus der Jugend und Jugendgästehaus sowie Multifunktionshalle einverstanden erklärt“.
Das von der Stadtjugendpflege und den Mitarbeitern des HdJ weiter entwickelte Raumkonzept für das neue Haus der Jugend im hinteren Gebäude der zwei ehemaligen Flüchtlingswohnheime hatte zuvor Stadtjugendpfleger Henrik Probst den Ausschuss-Mitgliedern vorgestellt. Für die Detailplanung möchte er den Arbeitskreis reaktivieren, in circa drei Wochen soll es hier ein erste Treffen der Jugendlichen geben. Das Konzept sieht zurzeit vor, auf dem Außengelände unter anderem Fläche für einen Fußballkäfig bereit zustellen, außerdem soll zwischen den Häusern in einem Atrium Platz zum Chillen und Grillen sein.
Laut Raumkonzept soll es im Erdgeschoss des Gebäudes vor allem ein 100 Quadratmeter großes Jugendcafé geben, mit Bühne und direktem Eingang von außen. Hinzu kommt eine Küche, ein Büro und die große WC-Anlage. Außerdem für das Erdgeschoss vorgesehen ist ein etwa 70 Quadratmeter großer Fitnessraum. Die 40×20 Meter große eingeschossige Multifunktionshalle soll sich direkt südlich an das neue Haus der Jugend anschließen, beide Gebäude sollen die große Toilettenanlage gemeinsam nutzen. Herzstück des Halle soll 10×20 Meter Sportfläche sein, hinzu kommen Bühne, Theke, Kletterwand, Platz für Streeball und Skater sowie eine „Chill out area“.
Im Obergeschoss des neuen Hauses der Jugend in dem einen Gebäude des einstigen Flüchtlingswohnheims soll es laut derzeitigem Konzept drei Proberäume für Musikgruppen geben, außerdem ein Multimedia/Tonstudio. Die Kreativwerkstatt bekommt zwei Räume (nass & trocken), außerdem einen Lagerraum. Auch Zimmer für die Funker und die Zierfischfreunde sind geplant, sie könnten dann aus ihren Provisorien wieder ins städtische Jugendzentrum zurückkehren. Außerdem soll es im Oberschoss einen großen, teilbaren Multifunktionsraum geben.
Die Jugendlichen seien von dem Konzept begeistert, sagte Henrik Probst: „Das kann ein großer Wurf für Einbeck werden, so eine Chance bekommen wir nie wieder.“
Für den Bau einer Multifunktionshalle muss der Flächennutzungsplan der Stadt Einbeck geändert werden. Das dauert laut Fachbereichsleiter Albert Deike ein Dreivierteljahr, „passt gut in die Zeitschiene“. In der Tat: Wann sie, über die seit bald 20 Jahren diskutiert wird, gebaut wird, werden am Ende erst die Haushaltsberatungen für 2015 zeigen.
Und wann das Jugendgästehaus neben dem Haus der Jugend Realtität wird, werden ebenfalls die Etat-Debatten im Herbst weisen. Wie Fachbereichsleiter Albert Deike sagte, sei das DRK jedenfalls wieder daran interessiert, am Kohnser Weg im vorderen Gebäude ein Gästehaus für Jugendliche zu betreiben. Am Umbau finanziell beteiligen werde sich das DRK jedoch nicht. Und auch eine Miete werde vermutlich nicht kostendeckend für die Stadt sein, sagte Deike. Die Gespräche mit dem Roten Kreuz liefen aber noch.
Das hintere Gebäude soll das neue Haus der Jugend am Kohnser Weg werden. Archivfoto
Nachdem die SPD kürzlich mehr Tempo bei der Umsetzung des Ratsbeschlusses für den neuen Standort des städtischen Jugendzentrums angemahnt hatte, ist heute vor der nächsten (auf Antrag der SPD zustande gekommenen) Ausschuss-Beratung des Themas ein neues Detail bekannt geworden: Wie es in der Vorlage für das Treffen am Donnerstag, 12. Juni, heißt, soll das Haus der Jugend entgegen der ursprünglichen Planung im hinteren der zwei Gebäude des ehemaligen Flüchtlingswohnheims unterkommen.
Beginn der öffentlichen Sitzung ist um 17 Uhr im Neuen Rathaus (Zimmer 107). Entgegen den ursprünglichen Überlegungen soll das vordere Haus am Kohnser Weg als Jugendgästehaus und das hintere Haus als Haus der Jugend genutzt werden, so dass für die Multifunktionshalle hinter dem Haus der Jugend mehr Platz zur Verfügung stehen könnte und dafür kein Gelände des Festplatzes mit in Anspruch genommen werden müsse, so die Planungen im Rathaus. Nähere Einzelheiten will die Stadtverwaltung in der Sitzung mitteilen. Das gelte auch für den aufzustellenden Zeitplan, den die SPD von der Bürgermeisterin angemahnt hatte.
Ort des neuen Hauses der Jugend: das einstige Flüchtlingswohnheim am Kohnser Weg. Archivfoto
Wie tief die Verunsicherung nach den Debatten und mehrfachen Kurswechseln der vergangenen Monate offenkundig bei einigen ist, zeigte eine Wortmeldung heute in der Bürgerfragestunde zu Beginn der Sondersitzung des Einbecker Stadtrates: Ob denn die Entscheidung, die der Rat zum künftigen Standort des Hauses des Jugend heute treffe, auch nun endgültig sei… Die Bürgermeisterin sorgte für Klarheit: Ratsentscheidungen sind verbindlich. Und so ist, nach etwa eineinhalb Jahren öffentlicher Diskussion über den Zukunftsort des städtischen Jugendzentrums, mit der heute vom Rat getroffenen Entscheidung die Sache klar, erwartungsgemäß auch in der vom Verwaltungsausschuss vergangene Woche vorgegebenen Richtung.
Der Stadtrat hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, mit der sofortigen Umsetzung einer detaillierteren Planung und eines Umzugs des Hauses der Jugend in eines der ehemaligen Flüchtlingswohnheime am Kohnser Weg zu beginnen. Der Beschluss beinhaltet den Auftrag an die Verwaltung, auf dem dortigen Gelände mit einem Anbau auch ein künftiges neues Jugendgästehaus zu planen und zu realisieren, dies allerdings unter dem Vorbehalt, dass Finanzierung und Betrieb sichergestellt sind. Das DRK hat laut Bürgermeisterin weiterhin Interesse, beteiligt sich aber nicht an Umbau- und Sanierungskosten. Damit ist dieses zunächst erst einmal nur eine Zukunftsoption. Denn für diese Komplett-Lösung (HdJ und Jugendgästehaus) werden rund 1,086 Millionen Euro kalkuliert, als Verkaufserlös des bisherigen HdJ-Standorts stehen aber lediglich 560.000 Euro sowie eine 100.000-Euro-Spende der AKB-Stiftung zum 90. Geburtstag von Johanne Büchting zur Verfügung, also insgesamt rund 660.000 Euro.
Fünf Ratsmitglieder haben sich bei der Abstimmung enthalten (und das in Wortbeiträgen auch erläutert). Weder für noch gegen den Standort Kohnser Weg votierten Bernd Huwald, Antje Sölter, Beatrix Tappe-Rostalski und Willi Teutsch – und damit sämtlich CDU-Ratsmitglieder. Enthalten hat sich auch Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek. Sie konnte sich mit der bis zuletzt von ihrer Verwaltung vertretenen Präferenz am Ende nicht durchsetzen, das Haus der Jugend an den Sülbecksweg umzusiedeln und dort kommunale und kirchliche Jugendarbeit (evangelische Jugendkirche St. Marien) zu vereinen.
Tappe-Rostalski, Sölter und Teutsch sehen eine Chance vertan, Jugendarbeit in Einbeck an einem Standort zu bündeln, dort Jugendliche unterschiedlicher Herkunft und sozialer Schichten zu integrieren, für Teutsch rückt das Haus der Jugend am Kohnser Weg an den Rand der Stadt, dort gehöre es nicht hin: „Wenn es zum Schwur kommt, kapitulieren wir vor der ausgeprägten Doppelzüngigkeit.“ Auch Huwald sieht das Jugendzentrum mit dem Beschluss nun an den Rand gedrängt, und zudem: „In ein abrissfähiges Gebäude zu investieren, halte ich für einen groben Fehler.“
Gefreut habe ich mich während der heutigen Ratsdebatte darüber, dass trotz des hinter den Kulissen zwischen den Fraktionen vorbereiteten, letztlich einstimmigen und einmütigen Beschlusses zumindest in guten Ansätzen noch einmal die Diskussion der vergangenen Monate deutlich wurde und die Versäumnisse benannt wurden. Und auch die Bürgermeisterin hat heute nicht – wie öfter zuvor – ihre leitenden Mitarbeiter sprechen lassen, sondern selbst die Haltung des von ihr geführten Rathauses öffentlich erläutert. Auch wenn sie damit eine Niederlage eingestehen musste.
Aktualisiert 14.05.2014, 22:55 Uhr: In einer ersten Version dieses Beitrages hatte ich versehentlich auch CDU-Ratsfrau Heidrun Hoffmann-Taufall zum Kreis der Enthaltungen gezählt.
Die zwei Häuser des ehemaligen Flüchtlingswohnheims am Kohnser Weg.
Das dürfte jetzt dann wirklich die letzte Drehung gewesen sein im seit Monaten nicht enden wollenden Gezerre um den künftigen Standort des Einbecker Jugendzentrums, das dem PS-Speicher weichen muss: Der Verwaltungsausschuss des Stadtrates hat in dieser Woche einstimmig bei zwei Enthaltungen empfohlen, das Haus der Jugend am Kohnser Weg auf dem Gelände des ehemaligen Flüchtlingswohnheims anzusiedeln. Das sagte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek heute auf meine Anfrage. Abschließend wird jetzt der Rat in seiner eigens für dieses Thema angesetzten Sondersitzung am 14. Mai (Mittwoch, 17 Uhr, Rathaushalle) entscheiden. In den Beratungsunterlagen für diese Stadtratssitzung ist noch weiterhin von der Verwaltungsvorliebe für den Standort am Sülbecksweg im Gemeindezentrum der Neustädter Kirche St. Marien die Rede. Mit dem VA-Beschluss dürfte die Variante nun allerdings vom Tisch sein, die Politik kehrt zur Empfehlung des Fachausschusses zurück. Wobei das zuletzt in den Unterlagen auftauchende Argument, dass noch völlig offen sei, wie sich die Ganztagsschulen ab dem Sommer auf das Haus der Jugend auswirken werden, nicht gänzlich von der Hand zu weisen ist, will man betrachten, ob und wie ein solitäres Jugendzentrum Zukunft haben kann bei rückläufigen Zahlen von Jugendlichen in Einbeck.
Spannend wird nun sein, wie und ob sich die kommunale Politik in der Sondersitzung auf eine inhaltliche Diskussion des zuletzt vor allem emotional heftig ventilierten Themas einlässt. Beobachter rechnen damit, dass die Entscheidung flott über die Bühne gehen soll. Ob es dazu kommt, ist freilich offen. Ich finde, man darf von der Politik durchaus erwarten, dass sie sich inhaltlich positioniert und gerade bei diesem die Ratsarbeit, die Verwaltung und die Menschen in Einbeck seit vielen Monaten beschäftigenden Thema erläutert, wer was wann warum gewollt, versäumt, verworfen und doch wieder favorisiert hat. Die Chronik der Ereignisse dürfte da aufschlussreich sein, schauen wir mal, ob sie die Politik erzählen will…
In den vergangenen Wochen war es öffentlich zu dem Thema still geworden, verdächtig still. Sicheres Anzeichen, dass viel hinter den Kulissen gesprochen wurde. Das Ergebnis könnte am Ende der für viele Seiten akzeptable Kompromiss sein.
Ein Podium mit sehr unterschiedlichem Redeanteil vor interessierten Bürgern in der Neustädter Kirche (v.l): Moderator Dennie Klose, Fachbereichsleiter Albert Deike, Stadtjugendpfleger Henrik Probst, Haus-der-Jugend-Mitarbeiterin Kerstin Hillebrecht, Fachausschuss-Vorsitzende Margrit Cludius-Brandt, Polizeichef Peter Volkmar, Kirchenvorstand Thomas Borchert, Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek und Superintendent Heinz Behrends.
Wer nach einer zweistündigen Veranstaltung mit rund 180 Menschen und lebendiger Debatte ein Fazit ziehen möchte, muss sich seine Erwartungen vor Beginn des Abends bewusst machen. Und genau hier liegt meiner Meinung nach das Problem der als Informationsveranstaltung von Stadt und Kirche angekündigten Diskussion über das Gemeindezentrum am Sülbecksweg, das als möglicher neuer Standort für das Haus der Jugend (wieder) im Gespräch ist. Gab es Informationen? Neue, bisher unbekannte Fakten in der Diskussion Zukunftstandort Haus der Jugend? Selbst für diejenigen, die die seit fast eineinhalb Jahren dauernde, quälend lange Debatte auch nur teilweise verfolgen, tendierte der Informationsgehalt der Veranstaltung in der Neustädter Kirche gegen Null.
Die Fakten liegen längst auf dem Tisch, lange genug hat es ja gedauert, aber spätestens seit der Fachausschuss-Sitzung am 1. April ist alles bekannt (und für jeden nachlesbar), was für eine Entscheidung notwendig ist. Selbst die Erkenntnis, dass beide in Rede stehenden Lösungen in etwa gleich viel Geld kosten würden, ist so taufrisch nicht. Und dass viele Anwohner rund um das Gemeindezentrum am Sülbecksweg gegen eine gemeinsame Nutzung des Kirchengeländes durch die Jugendkirche Marie und das städtische Jugendzentrum Haus der Jugend sind, ist auch keine Erkenntnis dieses Abends, das konnte jeder in den vergangenen Tagen in den Leserbriefspalten bereits lesen. Man muss diese dort und gestern Abend angeführten Argumente nicht teilen, aber man muss sie zur Kenntnis nehmen.
Wie so manches in dieser Debatte war die Informationsveranstaltung gut gemeint, aber mehr leider auch nicht. Wenn ich Anwohner frühzeitig informieren will, wenn ich ihre Wünsche und Anregungen ernsthaft aufnehmen will, wie dies als Ziel des Abends gestern so noch einmal erklärt wurde, dann darf ich nicht erst dann zuhören, wenn der Fachausschuss bereits empfohlen und der Verwaltungsausschuss entschieden hat. Dann ist es zu spät, dann sind die (Vor-)Urteile gefasst. Jugend-Fachbereichsleiter Albert Deike gab denn auch zu, die Diskussion „ein Stückchen unterschätzt“ zu haben, eigentlich habe man gedacht, so der Verwaltungsmann, für das Stadtviertel etwas Positives zu schaffen, wenn man das Haus der Jugend an den Sülbecksweg in die Nähe der Jugendkirche Marie verlege.
Und wenn ich als VA doch noch eine Infoveranstaltung möchte, weil ich weiterhin den vom Fachausschuss schon beiseite geschobenen Standort im Rennen halten will (und um ein Alibi zu haben), dann doch bitte aber eine Diskussionsveranstaltung über die beiden, politisch aktuell noch zur Debatte stehenden möglichen Standorte: Sülbecksweg und Kohnser Weg. So hatte der Abend in der Neustädter Kirche eine Schieflage, die ein Fazit nicht erleichtert.
Großes Interesse hatten die Anwohner rund um das Gemeindezentrum am Sülbecksweg, rund 180 Menschen waren gestern in der Neustädter Kirche.
Wenn die Veranstaltung gestern Abend schon keine neuen Fakten geliefert hat, so hat sie Emotionen dokumentiert. Falls auch nur die Hälfte von dem richtig ist, was die sich zu Wort meldenden Anwohner vorgebracht haben, dann herrscht offenbar zwischen den Nachbarn und der Jugendkirche Marie nicht immer eitel Sonnenschein. Und hat die Kirche vor allem dringenden Handlungsbedarf, was die Fremdvermietung ihrer Räumlichkeiten anbetrifft. Dieses deutlich zu machen, war jedoch überhaupt nicht der Sinn der Veranstaltung. Und das hat auch mit dem Haus der Jugend nichts zu tun. Akzeptanz und Toleranz sind Bausteine für jede gute Nachbarschaft. Diese Bausteine müssen aber auf beiden Seiten verwendet werden: Jugendliche ausschließlich als Lärm-Faktoren zu sehen, ist schon eine ziemlich reduzierte Sicht der Dinge.
Da sind’s also jetzt wieder zwei Standorte, die zur Auswahl stehen werden. Aber es bleibt dabei, dass am Ende der Stadtrat in einer Sondersitzung entscheiden wird, welche Variante realisiert wird. Der genaue Sitzungstermin steht noch nicht fest, er soll aber nach den Osterferien Ende April liegen. Zuvor wird es laut Bürgermeisterin noch eine Anwohner-Informationsveranstaltung für die Anlieger rund um das Gemeindezentrum am Sülbecksweg geben, voraussichtlich am 22. April. Hier wollen Stadt und Kirche näher informieren, was genau vor Ort geplant ist, falls sich der Rat für diesen Standort entscheiden sollte und kirchliche und kommunale Jugendarbeit an einem Ort vereint werden sollen.
Nachtrag 11.04.2014: Die gemeinsame Infoveranstaltung von Stadt und Kirche für Anwohner und Anlieger rund um das Neustädter Gemeindezentrum am Sülbecksweg findet am Dienstag, 22. April, um 17 Uhr in der Neustädter Kirche St. Marien statt. „Bitte kommen Sie zahlreich, denn mit vielen beratenden Stimmen können wir gemeinsam dem Rat der Stadt Einbeck, der diese schwierige und weitreichende Zukunftsentscheidung zu fällen hat, wertvolle Hinweise für die Entscheidung und Gestaltung geben“, heißt es in der von Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, Kirchenvorstand-Vorsitzenden Thomas Borchert und Superintendent Heinz Behrends gemeinsam unterzeichneten Einladung (Wortlaut: 2014 04 22 Einladung Infoveranstaltung Neustädter Kirche). Die Sonder-Ratssitzung ist für den 14. Mai terminiert.
Nachtrag 16.04.2014: Heute berichtet auch der Pressedienst des evangelischen Kirchenkreises Leine-Solling über die bevorstehende Anwohner-Versammlung; Moderator ist Dennie Klose. Sicherlich ist es in einer Einladung zu einer solchen Infoveranstaltung nicht zwingend notwendig, dennoch aber wie ich finde sehr auffällig, dass hier wie auch bereits in der von der Stadt herausgegebenen Einladung einzig von einem möglichen HdJ-Standort Gemeindezentrum am Sülbecksweg die Rede ist. Der jüngst vom VA wieder ins Spiel gebrachte ebenso mögliche Standort ehemaliges Flüchtlingswohnheim am Kohnser Weg kommt weder hier noch dort mit einem Wort vor…
Die zwei Gebäude des ehemaligen Flüchtlingswohnheimes am Kohnser Weg, im Vordergrund der Festplatz an der Twetge.
Da wurde offenbar im Vorfeld der für heute geplanten Haus-der-Jugend-Entscheidung intensivst hinter den Kulissen in den verschiedensten Kreisen telefoniert, diskutiert und ventiliert. Dass der Drops schon gelutscht sein könnte, wohin das dem PS-Speicher weichende Jugendzentrum umziehen soll, möchten manche nicht akzeptieren. Was zweifellos ihr gutes Recht ist.
Und auf den ersten Blick sieht die heutige Entscheidung des Fachausschusses für Jugend auch wie eine Kehrtwende aus. Mit sieben Ja-Stimmen gegen zwei Nein-Stimmen von Antje Sölter (CDU) und Dr. Ursula Beckendorf (GfE) bei einer Enthaltung von Heidrun Hoffmann-Taufall (CDU) hat der Ausschuss die Verwaltungs- und Bürgermeisterin-Empfehlung für das Gemeindehaus am Sülbecksweg (Jugendkirche Neustädter Gemeinde St. Marien) außer acht gelassen und stattdessen das ehemalige Flüchtlingswohnheim am Kohnser Weg als neuen Standort des Hauses der Jugend empfohlen. Für diesen Standort soll die Verwaltung jetzt auch noch mal die zwischenzeitlich verworfene Idee prüfen, ob dort nicht doch noch außerdem das Jugendgästehaus des DRK eine neue Heimat finden kann. Ob diese Entscheidung das letzte Wort bleiben wird, ist offen. Die so quälend lange Debatte scheint noch nicht am Ende, auch wenn die Jugendlichen längst eine verlässliche Entscheidung verdient hätten.
Völlig zu recht und vorausschauend hat Jugend-Fachbereichsleiter Albert Deike darauf hingewiesen, dass mit dem Grundstückseigentümer am Kohnser Weg die Kaufverhandlungen noch nicht abgeschlossen sind. Die Kaufpreis-Vorstellungen, die in öffentlicher Sitzung nicht genannt werden können, sollen kaum akzeptabel hoch liegen. Eine getroffene Entscheidung für den Haus-der-Jugend-Standort Flüchtlingswohnheim drücke da den Preis nicht gerade, warnte Deike. In der Tat könnte genau das jetzt das Problem für den imgrunde guten, großräumigen, weiterentwicklungsfähigen Standort am Kohnser Weg werden. Da sollten die Verantwortlichen einen „Plan B“ in der Hinterhand haben, ob das der erst im Februar und nur halbherzig ins Spiel gebrachte Standort an der Walkemühle/Kolberger Straße sein könnte, sollte wenigstens nochmal geprüft werden. Bevor man am Ende mit leeren Händen da steht und noch erbitterter die von mir schon länger ins Spiel gebrachte normative Kraft des Faktischen zuschlägt. Weil man dann eventuell nämlich gar keine Wahl mehr hat.
Ich finde es richtig, dass am Ende jetzt der Stadtrat in einer für Ende April nach den Osterferien geplanten Sondersitzung über den Standort entscheidet. So wird das Votum der Politik auf eine breite Basis gestellt, noch dazu eine öffentliche. Nicht allein der nicht-öffentlich tagende Verwaltungsausschuss entscheidet. Besonders in den Reihen der CDU, das wurde heute im Ausschuss sichtbar, sind die Meinungen uneinheitlich, wohin das Haus der Jugend umziehen soll. Die Ausschussmitglieder fühlten sich nicht repräsentiv für ihre gesamte Fraktion. Und auch wenn in der SPD heute im Ausschuss die Reihen geschlossen waren, könnte bei einer freigebenen Entscheidung im Rat eine bunte, nicht vorher berechenbare Mehrheit für die zur Wahl stehenden Varianten zusammen kommen. Wäre das schlimm? Ich finde, nein.
Das, was man als eine inhaltliche Chance begreifen kann, nämlich kirchliche und kommunale Jugendarbeit zueinander zu bringen, lässt sich natürlich ebenso trefflich als potenzielle Gefahr darstellen, die scheitern könnte. Natürlich weiß niemand, ob das Experiment, zwei durchaus heterogene Jugendgruppen an einem Standort benachbart zu vereinen, gut gehen wird. Experten glauben, es könnte gelingen. Experten können aber selbstverständlich auch irren. Antje Sölter (CDU) sagte richtigerweise, dass ja am Sülbecksweg nicht geplant sei, die Jugendkirche Marie und das Haus der Jugend unter ein gemeinsames Dach zu zwingen. Theoretisch könnten beide Einrichtungen im Gemeindehaus auch nebeneinander existieren. Falls es nicht gut geht, das Experiment. Ist es aber nicht wenigstens einen Versuch wert?
Sabine Schmidt (r.) überreichte heute über 100 Unterschriften der Anlieger des Butterbergsweges an die Bürgermeisterin.
Gegen den Standort am Sülbecksweg gibt es allerdings nicht nur ersten Anliegerprotest, auch wenn mehrere Politiker betonten, dass mit dem Haus der Jugend ja keine tägliche Diskothek neuer Nachbar werde. Bei diesem Standort scheinen auch längst nicht alle Beteiligten so mitgenommen worden zu sein, wie öffentlich dargestellt worden ist: Im kirchlichen Gemeindehaus heute etablierte Gruppen beispielsweise haben die Nachricht von dem möglicherweise in ihre Räume einziehenden Haus der Jugend aus den Medien erfahren. Das sind in der ohnehin schwierigen Diskussion alles keine vertrauensbildenden Maßnahmen.
Auch da haben offenbar einige Herren miteinander gesprochen.
Eine Anmerkung zum Schluss kann ich mir nicht verkneifen: Mit der spontanen Umdisposition der Ausschuss-Sitzung aus dem ursprünglich vorgesehenen engen Sitzungssaal in die Rathaushalle haben die Verwaltungs-Verantwortlichen im Rathaus zwar gerade so eben noch die Kurve bekommen. Was der Veranstaltung aber gut getan hätte, wäre eine installierte Mikrofonanlage gewesen. Das Zuschauerinteresse bei diesem Thema war schließlich erwartbar groß, die Akustik in der Halle ist bekanntermaßen suboptimal…
Großes Interesse: Volle Zuhörerreihen bei der Ausschuss-Sitzung, bis zuletzt mussten Stühle nachgestellt werden.
Das Gemeindezentrum St. Marien am Sülbecksweg mit der Jugendkirche deutet sich als neuer Wunsch-Standort der Verwaltung für das Haus der Jugend an.
Ist der Drops gelutscht? Beim heutigen Arbeitskreistreffen für den Zukunftsstandort des Hauses der Jugend hat der im Rathaus für das Thema Jugend zuständige Fachbereichsleiter Albert Deike die ermittelten Kosten für die verschiedenen Varianten so geschickt vorgetragen, dass alles auf das Gemeindezentrum der Neustädter Kirche St. Marie zulaufen musste. Das sei wegen der Möglichkeit der zukunftsweisenden Jugendarbeit der Favorit der Verwaltung und ebenso der der Bürgermeisterin, erklärte Deike. Und ließ im heute im Wesentlichen aus Ratspolitikern und Mitarbeitern bestehenden Arbeitskreis am Ende noch darüber abstimmen (breite Zustimmung für das Gemeindehaus), was ihm Rückendeckung für eine entsprechende Verwaltungsvorlage für die Fachausschuss-Sitzung am 1. April gibt. Die Rathauschefin, die den Arbeitskreis-Termin zweimal verschoben hatte, war heute selbst nicht dabei. Auch die FDP fehlte als einzige Ratsfraktion.
Seit Donnerstag Nachmittag liegen die Zahlen auf dem Tisch, sind die Kostenschätzungen des Bauamtes im Rathaus bekannt. Jenseits pädagogischer und konzeptioneller Vorlieben entscheiden am Ende nicht unerheblich die Kosten bei verschiedenen diskutierten Varianten, welche von ihnen letztlich realisiert wird. Der Zeitfaktor lässt längst keine vollkommen freie Wahl mehr. Das heutige Jugendzentrum ist eine Großbaustelle, die Nachbargebäude sind bereits abgerissen, Bagger bauen den Parkplatz der Erlebnisausstellung PS-Speicher, die noch dieses Jahr eröffnen will.
Kein Geheimnis mehr ist längst, dass die Stadt aus dem Erlös für Haus der Jugend und Jugendgästehaus rund 560.000 Euro zur Verfügung hat. Und dass zwischen 800 und 900 Quadratmeter Nutzfläche benötigt werden für ein neues Haus der Jugend.
Hörten heute die Kosten und die Favoritenlösung der Verwaltung: die Mitglieder des Arbeitskreises, stehend Stadtjugendpfleger Henrik Probst.
Die heute präsentierten Kostenschätzungen liegen sämtlich über dieser Summe. Ein Neubau würde 1,6 Millionen Euro kosten. „Das können wir abhaken“, sagte Deike. Auch die gemeinsame Lösung mit einem vom DRK betriebenen Jugendgästehaus in einem dann um einen Anbau zu erweiternden Flüchtlingswohnheim habe sich vergangene Woche zerschlagen. Das auf der Suche nach einer neuen Heimat befindliche Rote Kreuz, das aus dem ehemaligen Schützenhaus neben dem Haus der Jugend ausziehen musste, weil dort die Kulturstiftung Kornhaus einzieht, möchte nicht sein neues Gästehaus am Kohnser Weg ansiedeln, berichtete Fachbereichsleiter Albert Deike. Aktuellste Idee für einen Standort des Jugendgästehauses ist offenbar das leer stehende Baudenkmal Walkemühle, erweitert um einen Neubau auf einem Nachbargrundstück. Das jedenfalls wurde am Freitag bei einem Umsetzungstreffen des IEK-Konzeptes bekannt.
Auch die Stadtbibliothek als möglicher zentraler Standort für das Haus der Jugend scheidet laut Deike aus: 786.000 Euro sind als Kosten kalkuliert, hinzu kommt aber die ungelöste Frage, wohin dann die Bücherei ausweichen könnte und was das zusätzlich kosten würde. Ebenso die Frage nach der Bebaubarkeit des von Kommerzienrat August Stukenbrok einst geschenkten Parkgrundstückes ist ungeklärt und ungewiss. Das Areal, so Deike, sei außerdem aufgeschüttet, was als Baugrund nicht günstig sei.
Die beiden Varianten Gemeindehaus und ehemaliges Flüchtlingswohnheim seien als neuer Jugendzentrum-Standort finanziell auf einer Höhe und vergleichbar, berichtete der Jugend-Fachbereichsleiter. Seinen Angaben zufolge liegen die Kosten beim Gemeindehaus bei insgesamt 740.000 Euro plus 105.000 Euro für den Kauf des Gemeindezentrums von der Kirche. Für den Umbau des 400 Quadratmeter großen Gemeindehauses sind 292.000 Euro kalkuliert, für einen 25 x 14 Meter großen benachbarten Neubau (300 Quadratmeter Nutzfläche) kommen 448.000 Euro hinzu. Dieser Neubau könnte aber auch kleiner ausfallen, um Kosten zu sparen. Zur Verfügung für Veranstaltungen steht zusätzlich die 400 Quadratmeter große Kirche.
Beim ehemaligen Flüchtlingswohnheim sind die Sanierungskosten auf 630.000 Euro geschätzt. Hinzu kommt auch hier der Kaufpreis für das Grundstück in einer Höhe, die Deike nicht nennen wollte. Räumlich seien die zwei Gebäude des einstigen Wohnheims am Kohnser Weg (je 560 Quadratmeter) ein Stück weit überdimensioniert und teurer, was Bewirtschaftungskosten betrifft; auch mit dem vorhandenen Personal die großen Räumlichkeiten dort zu betreiben sei schwierig.
Was das Pendel zusätzlich in Richtung Gemeindehaus ausschlagen lässt: Mit einer Lösung im Gemeindehaus der Neustädter Kirche St. Marien ergebe sich eine große Chance, integrativ kirchliche und kommunale Jugendarbeit an einem Standort zusammen zu führen, sagte Stadtjugendpfleger Henrik Probst. Das könnte richtungsweisend und unter Umständen sogar deutschlandweit einzigartig sein. Die evangelische Jugendkirche Marie zieht aus dem Gemeindehaus in das benachbarte, jetzt leer stehende Pfarrhaus. Die Kirche können beide Jugendzentren dann gemeinsam nutzen.
Für die Lösung Gemeindehaus kündigte Albert Deike die Möglichkeit von Drittmitteln in Höhe von 100.000 Euro an, die zur Verfügung stehen könnten. Von wem, sagte er nicht. Reine Spekulation dürfte in diesem Zusammenhang sein, dass jemand das Geld für einen Standort geben könnte, weil er das Jugendzentrum nicht in seiner Nachbarschaft haben möchte.
Dass viele nicht glücklich sind, weil der Jugend-Fachbereich im Rathaus ein Jahr lang nach einem Standort suchen durfte, das Bauamt innerhalb von drei Monaten die Fakten errechnen musste und die Politik nun lediglich drei Wochen Zeit hat, um zu entscheiden, was faktisch entschieden ist, kann ich sehr gut verstehen.
Das Haus der Jugend am 14. März 2014, im Vordergrund die Baustelle PS-Speicher-Parkplatz.
Bald kommen die Bagger und reißen diese Häuser des Hauses der Jugend in Einbeck ab.
Nach dem ersten Treffen der Arbeitsgruppe „Zukunftsstandort Haus der Jugend“ hat sich heute die Einbecker SPD zu dem Thema zu Wort gemeldet (Wortlaut: SPD_Presse HdJ 13.01.2014) und deutlich mehr Tempo bei der Standortentscheidung gefordert. Vertreter der sozialdemokratischen Ratsfraktion waren bei dem Ortstermin im Gemeindezentrum der Neustädter Gemeinde St. Marien am Sülbecksweg und im ehemaligen Flüchtlingswohnheim am Kohnser Weg vergangenen Sonnabend dabei – genauso wie Vertreter der GfE und der Grünen.
„Leider hat von Seiten der CDU und der FDP niemand an den Gesprächen teilgenommen“, bedauert SPD-Fraktionschefin Margrit Cludius-Brandt: „Diese Auseinandersetzung mit den Standorten ist zumindest für die CDU vermutlich auch nicht nötig, da von dort bereits vor Weihnachten ein Standort favorisiert wurde, ohne Konzepte, Maßnahmen und Kosten zu kennen. Das ist unverantwortlich und wenig hilfreich.“ Anstatt mit Presseartikeln vorzupreschen, wünscht sich die SPD-Fraktion vom politischen Wettbewerber eine zügige gemeinsame Arbeit, um schnell zu akzeptablen und umsetzbaren Ergebnissen zu kommen. Ich denke, dass wünschen sich auch die Jugendlichen, denn es wird ja in wenigen Tagen so sein, dass nach dem unmittelbar bevorstehenden Abriss der Nebengebäude vom jetzigen Haus der Jugend „nur noch der Rumpf übrig bleiben“ werde, wie die SPD in ihrer Mitteilung schreibt. Ein den Fortschritt bei der Suche blockierender politischer Streit wäre im Sinne der Sache nicht das, was aktuell notwendig ist.
Die SPD hätte sich im Vorfeld mehr Unterstützung (von Bürgermeisterin und Verwaltung) gewünscht, Politik und Beteiligte früher einzubinden. „Oder sind der CDU-Fraktion vielleicht schon Fakten bekannt, die den anderen Fraktionen noch vorenthalten werden?“, fragt Margrit Cludius-Brandt, die auch Vorsitzende des Jugendausschusses im Einbecker Stadtrat ist. „Auf meine wiederholten Anfragen im gesamten Jahr 2013 bekam ich jedenfalls nur vage Auskünfte.“
Die SPD-Fraktion hat in diesem Punkte recht: „Im letzten Jahr ist viel Zeit unnötig und sinnlos vergeudet worden, da verwaltungsinterne Abstimmungen zu lange gedauert haben. Das dann vorgelegte Ergebnis im Ausschuss ohne Kostenermittlungen konnte nur zu dem Ergebnis führen, dass zunächst Kosten ermittelt werden müssen. Das hätte aber auch schon weit früher geschehen können und auch müssen.“ Da muss jetzt wirklich mehr sorgfältige Eile ins Spiel kommen. Denn das entstehende Provisorium wird in der Tat vernünftige Jugendarbeit sehr schwer machen. Und auch, wenn die Mitarbeiter des Jugendzentrums engagiert und motiviert weitermachen werden: Wie lange kann man das durchhalten? Diese Frage, die der Einbecker SPD-Vorsitzende René Kopka in der heutigen Mitteilung stellt, ist durchaus berechtigt.
Bevor die Bagger zum Abriss kommen: das Haus der Jugend mit Sperrmüll.
Einen Monat nach der jüngsten Fachausschuss-Sitzung zum Thema Zukunft des Hauses der Jugend hat sich gestern der Arbeitskreis „Rettung der Einbecker Jugend“ getroffen und dabei die drei als künftige Standorte für ein neues Jugendzentrum in Einbeck in Frage kommenden Immobilien genauer unter die Lupe genommen, sich im Gemeindehaus der Neustädter Gemeinde St. Marie am Sülbecksweg und im ehemaligen Flüchtlingswohnheim am Kohnser Weg auch vor Ort über die Objekte kundig gemacht (ein Ortstermin der Stadtbibliothek folgt am Freitag um 17 Uhr). Dabei waren Jugendliche, Stadtjugendpflege und Mitarbeiter des Jugendzentrums ebenso wie diejenigen, die es letztlich zu entscheiden haben: Ratsmitglieder von SPD, Grünen und GfE. Vertreter von FDP und CDU konnten es gestern offenbar nicht einrichten, durch ein Ratsmitglied vertreten zu sein, die CDU hatte sich ja auch bereits öffentlich für einen Favoritenstandort ausgesprochen. Vielleicht genügt ihnen das.
Dass mir das zu langsam mit diesem nächsten Arbeitskreis-Termin ging, habe ich hier schon erwähnt.
Jetzt kommt Tempo in die Sache, nächste Arbeitskreis-Sitzung im Haus der Jugend ist bereits am kommenden Sonnabend um 17 Uhr. Bis dahin sollen die räumlichen Anforderungen für ein Jugendzentrum in die vorhandenen Grundriss-Pläne der infrage kommenden Objekte eingezeichnet werden: als ein Teil für die Entscheidungsgrundlage der Politik, wohin das Haus der Jugend umziehen kann und soll. Eine zweiter, nicht ganz unwichtiger Teil werden die entstehenden Kosten sein, die derzeit ermittelt werden.
Die Entscheidung über den Zukunftsstandort wollen die Politiker in ihrer Fachausschuss-Sitzung am 25. März treffen. Damit ist kundigen Beobachtern klar, dass imgrunde nur noch Zeit bleibt bis Anfang März, um die Entscheidung vorzubereiten bzw. zu beeinflussen. Denn im Vorfeld der Ausschuss-Entscheidung läuft wie immer das normale Politik-Procedere: Diskussionen in den Fraktionen, Fristen für Vorlagen sind einzuhalten. Auch das bedarf Zeit.
Dass es dabei zu einem großen Teil nur noch um eine Auswahl unter dem Eindruck der normativen Kraft des Faktischen gehen wird, dürfte allen klar sein, die eine Antwort auf die Frage finden: Wie schnell kann die neue Immobilie bezugsfertig sein? In wenigen Tagen schon werden die Bagger am alten Haus der Jugend anrollen und die leer stehenden Nebengebäude abreißen, um Platz zu schaffen für den Parkplatz des PS-Speichers. Dann spätestens ist das Jugendzentrum eine Großbaustelle mit begrenzten Möglichkeiten, die möglichst schnell eine neue Bleibe finden muss, um den Jugendlichen weiterhin ein gutes, attraktives Freizeit-Angebot machen zu können.
Stadtjugendpfleger Henrik Probst räumte ein, bei der Zukunftsplanung für das Haus der Jugend habe man sich lange auf den ursprünglich angekündigten Zeitraum von fünf Jahren verlassen, erst im vergangenen Oktober – als die Kornhaus-Stiftung ihre Pläne verändert habe – habe man an Tempo zulegen müssen und auch zugelegt.
Alle drei zur Diskussion stehenden Standorte haben Vor- und Nachteile. Unter dem Eindruck der anrollenden Bagger wird man freilich nicht mehr völlig frei, offen und unbeschwert die drei Objekte diskutieren können. Wollte man beispielsweise meinen Favoriten Stadtbibliothek auswählen, müsste man eigentlich sofort eine Lösung aus dem Ärmel ziehen, wohin denn die Bücherei ausweichen soll – oder diese Lösung zumindest in kurzer Frist erzielen. Die Zeit hat man aber imgrunde nicht mehr. Das Gemeindezentrum am Sülbecksweg hätte Charme – auch in vielfältiger inhaltlicher Hinsicht mit Blick auf die dort bereits fest verankerte Jugendkirche Marie. Allerdings würden hier die Entscheidungswege komplexer (und damit zeitlich sehr sportlich), da bei einer Auswahl dieses Standortes die evangelisch-lutherische (Landes-)Kirche ein Wörtchen mitzureden hätte, inklusive des kirchlichen Bauamtes, ist doch das Ende der 1960-er Jahre erbaute Gemeindezentrum ein Ensemble unter architektonischem Schutz. Denn schließlich könnte das Haus der Jugend nicht einfach in vorhandene Räume einziehen, sondern müsste ein Teil-Neubau an die vorhandenen Gebäude angegliedert werden.
In der Ferne der PS-Speicher: das ehemalige Flüchtlingswohnheim am Kohnser Weg.
Definitiv kürzer ist der Entscheidungsweg beim ehemaligen Flüchtlingswohnheim: Die zwei Gebäude am Kohnser Weg stehen leer, sie müssten saniert und umgebaut werden, aber das wäre bautechnisch möglich – das wurde gestern bekannt – soviel Substanz haben die Häuser noch. Dass die Gebäude sehr flexibel nutzbar wären für die räumlichen Anforderungen des Jugendzentrums, dass hier ein großer Außenbereich vorhanden ist und auch zusätzlich der Festplatz unmittelbar anliegt, käme noch hinzu.
Trotz der von der Politik gefordertenBeschleunigung bei der Suche nach einem neuen Standort für das Haus der Jugend setzt Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek auf „Sorgfalt vor Eile“, wie sie heute sagte. Laut Rathauschefin hat die Bauverwaltung durch den Verwaltungsausschuss in dieser Woche den Auftrag bekommen, einen Zeitplan aufzustellen, bis wann Kosten und Bauzustand ermittelt und vorgelegt werden können. In der Diskussion für ein neues Haus der Jugend sind die drei Alternativen Stadtbibliothek/Stukenbrokpark, Kohnser Weg/Flüchtlingswohnheim und Gemeindezentrum Sülbecksweg/Jugendkirche Marie. Da das Bauamt und seine Mitarbeiter zurzeit und für 2014 auch durch andere Projekte stark beansprucht sind, sei ein Projektplan mit Prioritäten notwendig, so die Bürgermeisterin.
Der Arbeitskreis unter Beteiligung der Jugendlichen will sich offenbar das nächste Mal am 11. Januar treffen. Die Weihnachtspause führt zu dieser weiteren Verzögerung. Ob es an diesem Sonnabend auch bereits Ortstermine in den drei zur Auswahl stehenden Objekte geben wird, ist bislang nicht bekannt. Solche Termine vor Ort sind jedoch unabdingbar, wollen die Diskutierenden einen eigenen Eindruck vom Zustand der Immobilien bekommen.
Diskussion: Drei Standorte kristallisieren sich als mögliche Orte für das neue Haus der Jugend heraus.
Jetzt wird’s konkreter: Die Standortsuche für ein neues Jugendzentrum in Einbeck tritt nach langen und intensiven Gesprächen hinter den Kulissen während der vergangenen Monate jetzt in eine entscheidende Phase. Bei einem Treffen des Kreises „Rettung der Einbecker Jugend“ wurden am Sonnabend die aktuellen Infos erstmals diskutiert, mit dabei waren neben Interessierten an der Jugendarbeit auch die Beschäftigten des Hauses der Jugend sowie Vertreter der SPD-, der CDU- und der Grünen-Ratsfraktionen. Der Fachausschuss für Jugend des Einbecker Stadtrates beschäftigt sich am 10. Dezember (17 Uhr, Haus der Jugend) in seiner nächsten öffentlichen Sitzung mit einer umfangreichen Vorlage zu dem Thema, das seit Ende 2012 auf der Tagesordnung steht. Denn damals hatte die Kulturstiftung Kornhaus angekündigt, für ihren 2014 öffnenden benachbarten PS-Speicher einen Hotelneubau zu planen. Zunächst war hierfür das Gelände des heutigen Jugendzentrums vorgesehen, mittlerweile ist das Hotel laut abgeschlossener Planung auf der anderen Seite des PS-Speichers positioniert. Das Areal des Hauses der Jugend soll allerdings Parkfläche für die Ausstellungsbesucher werden. Das Grundstück hat die Kornhaus-Stiftung auch bereits von der Stadt gekauft und ihr noch bis zur Umsiedlung des Jugendzentrums an einen neuen Standort mietfrei überlassen.
Die Stadtjugendpflege und die Mitarbeiter des Hauses der Jugend haben ein Konzept für die inhaltliche Ausrichtung der künftigen offenen kommunalen Jugendarbeit und eine Bedarfsanalyse in Verbindung mit einem Konzept für die Wahl eines neuen Standortes ausgearbeitet und vorgelegt (Wortlaut: AnlageBedarfsanalyseundKonzept).
Insgesamt wurden 28 Objekte als mögliche Haus-der-Jugend-Orte geprüft. Im Fokus stehen nun drei konkrete Standorte für ein neues Jugendzentrum:
Für alle drei Standorte gibt es noch keine bauamtliche Begutachtung und keine Kostenschätzungen. Diese wird der Jugendausschuss voraussichtlich am 10. Dezember in Auftrag geben. Alle drei Standorte haben Vor- und Nachteile, das Haus-der-Jugend-Team möchte zurzeit auch noch keinen Favoritenstandort nennen, sondern in einem Arbeitskreis mit Jugendlichen, Politik und Verwaltung gemeinsam alle drei genauer unter die Lupe nehmen, in Möglichkeiten denken. Heißt im Umkehrschluss auch: Es gibt nicht den einen, den optimalen Ersatzort.
Allein Größe und Lage lassen einen direkten Vergleich zwischen den drei Optionen ohnehin hinken. Das heutige Haus der Jugend hat 1200 Quadratmeter Nutzfläche, die Stadtbibliothek mit Außenfläche am Stukenbrokpark hat 650 Quadratmeter Nutzfläche, das Gemeindehaus der Neustädter Kirchengemeinde am Sülbecksweg hat 400 Quadratmeter Nutzfläche mit großem Außenbereich in direktem Wohnumfeld, das Flüchtlingswohnheim am Kohnser Weg hat 800 Quadratmeter Nutzfläche auf einem 2700 Quadratmeter großen Grundstück am Rande der Stadt. Das Flüchtlingswohnheim steht leer, die Stadtbibliothek müsste zunächst einen anderen Standort in der Stadt finden und das Gebäude-Ensemble Gemeindezentrum am Sülbecksweg würde dann von der Jugendkirche „Marie“ (zieht 2014 vom Gemeindehaus ins durch die Kirchengemeinden-Fusionen frei werdende Pfarrhaus) und dem neuen Haus der Jugend gemeinsam genutzt, was für die Jugendarbeit in Einbeck einen besonderen Charme hätte.
Die Debatte ist eröffnet.
Wo soll das neue Haus der Jugend entstehen? Der Kreis „Rettung der Einbecker Jugend“ hat darüber diskutiert.
Ganz allmählich, Stück für Stück, kommt ein wenig mehr Durchblick in die Diskussion über einen neuen Standort des Jugendzentrums. Heute im Fachausschuss stand nur eine Mitteilung über das Haus der Jugend auf der Tagesordnung, wer sich dort schon entscheidende Dinge erwartet hatte, steht grundsätzlich tief im Nebel. Immerhin aber wurden Details öffentlich, was vielleicht so noch gar nicht geplant war. Auf Nachfrage während der Einwohnerfragestunde jedenfalls bestätigte Fachbereichsleiter Albert Deike, dass das städtische Grundstück des Stukenbrokparks (zwischen ZOB und Stadtbibliothek gelegen) ebenso in die Bewertung der Stadtverwaltung eingeflossen und noch in der Diskussion sei wie das ehemalige Flüchtlingswohnheim am Kohnser Weg (neben dem Festplatz).
In vier Wochen dürfte sich der Nebel weiter lichten, lautet die heute von vielen geteilte Prognose.
Auch wenn die SPD die Materialien und Infos über alle 25 geprüften Standortmöglichkeiten am liebsten sofort vorgelegt bekommen möchte, wie dies Rolf Hojnatzki (SPD) heute forderte, bleibt die Verwaltung dabei: Nach Rückkehr der zurzeit erkrankten Bürgermeisterin in den Dienst werde ihr zunächst die intern im Rathaus schon vorgenommene Bewertung der Standorte vorgelegt. Und mit dieser Vorauswahl soll es dann in die öffentliche Ausschusssitzung gehen. Das ist auch vernünftigt. Aber nicht, weil es sein könnte, dass die eine Fraktion den einen, die andere Fraktion einen anderen Standort haben möchte, wenn man der Politik alle Materialien jetzt zukommen lasse, wie das Fachbereichsleiter Albert Deike befürchtete. Sondern weil es sich immerhin bei einigen geprüften Standorten um Privatobjekte handeln dürfte, die die Eigentümer zurecht nicht gerne öffentlich diskutiert sehen möchten. Und schon gar nicht mit Bewertungen ihrer Immobilien.
Es ist legitim, dass möglichst bald die Jugendlichen und die Mitarbeiter des Jugendzentrums wissen möchten (und sicher auch die benachbarte Kornhaus-Stiftung, die für den 2014 öffnenden PS-Speicher das heutige Haus der Jugend benötigt), wohin die Reise geht. Eile ist aber nur in sofern geboten. Denn die Kornhaus-Stiftung hat immer betont, sie belege das (von ihr schon übernommene) Gelände erst dann komplett, wenn ein neuer Standort für das Jugendzentrum gefunden ist. Um die haushalterischen Bedingungen zu erfüllen, muss übrigens 2016 mit der „Maßnahme“ begonnen werden, wie Stadtkämmerin Christa Dammes sagte. Bis dahin kann der erzielte Erlös zurückgestellt werden.
Das Haus der Jugend heute (vorn), vom PS-Speicher aus gesehen.
Nicht viel, aber immerhin etwas Neues zur öffentlich ein wenig abgeebbten Debatte über die Zukunft des Hauses der Jugend: Wie Baudirektor Gerald Strohmeier in der gestrigen Ratssitzung sagte, bemühe sich die Stadtverwaltung intensiv darum, einen neuen Standort für das Jugendzentrum zu finden. 22 Objekte habe man geprüft, immer mit dem Fokus auf die Innenstadt, eine wirkliche Alternative zum ehemaligen Flüchtlingswohnheim am Kohnser Weg sei aber noch nicht gefunden worden. Ursprünglich wollte die Verwaltung im September einen möglichen neuen Standort nennen.
Das Haus der Jugend wird am heutigen Standort mittelfristig aufgegeben werden müssen, da das benachbarte Projekt PS-Speicher im alten Kornhaus die Fläche für Parkplätze benötigt. Ein entsprechender Bebauungsplan ist vom Rat beschlossen worden und kann jetzt umgesetzt werden. Kulturstiftung Kornhaus und Stadt hatten stets betont, dass das Jugendzentrum erst abgerissen wird, wenn ein neuer Standort für das Haus der Jugend gefunden ist.
Nachtrag 20.09.2013: Mehr Informationen sind für die nächste Sitzung des Jugendausschusses am 30. September angekündigt. In der Verwaltungsvorlage sind die Kriterien genannt, nach denen circa 25 Objekte geprüft worden sind. Die Angelegenheit soll laut der Vorlage nach der Genesung der Bürgermeisterin mit ihr, den Fraktionen und den Jugendlichen weiter vorangetrieben werden.
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.