Geschwister-Scholl-Schule: Lehrschwimmbecken war drei Monate lang nicht nutzbar

Das gut drei Monate lang gesperrte Lehrschwimmbecken in der Geschwister-Scholl-Schule kann ab kommenden Montag (27. Februar) wieder genutzt werden. Das sagte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek heute auf Anfrage. Die Vereine und Schulen als Nutzer seien darüber heute informiert worden. Die Stadt ist Trägerin der Grundschule in der Südstadt, in der sich das Becken befindet. Das Schwimmbecken war seit dem 24. November gesperrt, weil Legionellen im Beckenwasser festgestellt worden waren.

Die Sperrung vor einem Vierteljahr wurde durch das Gesundheitsamt des Landkreises Northeim veranlasst. Woher die Legionellen kamen, wurde gefunden, die betroffene Leitung geschlossen. Dann habe man das Beckenwasser erneuert, erläuterte Sachgebietsleiterin Ayla Henne. Eine erneute Beprobung habe jedoch neue, erhöhte Messwerte aufgewiesen, die durch das Gesundheitsamt und das Landesgesundheitsamt überprüft worden seien. Dies habe ergeben, dass eine eingesetzte Chemikalie im Bereich der Filterung nicht mehr die gewünschte Wirkung erzielt habe. Hier habe man nachgebessert, was die Werte nunmehr wieder normalisiert habe.

Zu den finanziellen Auswirkungen der rund drei monatigen Sperrung kann die Stadt Einbeck aktuell noch keine Auskunft geben, Rechnungen liegen bisher noch nicht vor. Sicher sei aber bereits der Ausfall der Nutzungsgebühren der Vereine für diesen Zeitraum, die das Lehrschwimmbecken ebenso wie Schulen intensiv nutzen. 2015 hatte es bereits politische Debatten über eine neue Filteranlage gegeben.

(c) Foto: Frank Bertram
Eingang zur Geschwister-Scholl-Schule in Einbeck.

Verwaltungsausschuss will Konzept für Hybrid-Sitzungen

Der Verwaltungsausschuss des Einbecker Stadtrates hat sich am Abend des ersten Lockdown-Tages in der Rathaushalle zu einer mehrstündigen Sitzung getroffen. Neben der langen Tagesordnung stand vor allem ein informeller Austausch mit der Einbeck Marketing GmbH auf dem Programm, informierte heute Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek auf Anfrage.

Bis zu den Haushaltsberatungen in der zweiten Januar-Woche soll die Verwaltung ein Konzept für so genannte Hybrid-Sitzungen vorlegen, wünscht sich der VA. Schon länger überlegt die Politik, wie in Zeiten der sich verschärfenden Corona-Pandemie und des notwendigen Infektionsschutzes ein funktionierender Beratungsbetrieb möglich sein kann. Bislang gab es lediglich Sitzungen in großen Hallen mit viel Abstand, aber keine digitalen Formate. Dafür gab es keine Mehrheit. Nun soll im Rathaus überlegt werden, ob Hybrid-Sitzungen möglich wären, berichtete Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek. Dann würden sich einige wenige physisch versammeln und alle anderen per Video-Konferenz elektronisch zuschalten. Bei ausschließlich digitalen Sitzungen möchten einige noch ihre Bedenken ausgeräumt sehen, wie ein missbräuchlicher Mitschnitt der Videokonferenz verhindert werden kann, alle ausreichend zu Wort kommen und wie Öffentlichkeit gut beteiligt werden könne.

Der VA hat außerdem Mehrkosten von bisher rund 100.000 Euro beim ersten Bauabschnitt „Wissensquartier“ zur Kenntnis genommen und den Fehlbetrag ausgeglichen. Die Arbeiten für die Gründung und die archäologischen Ausgrabungen seien aufwändiger und kostenintensiver gewesen, vor allem durch starke Regenfälle im Oktober, hieß es zur Begründung.

Die Verwaltung hat laut Bürgermeisterin außerdem die Ratsmitglieder mit Informationen, Kostenschätzungen und Lieferzeiten zum Thema Luftfilter in Schulen und Kitas versorgt. Mit diesen Fakten können die Fraktionen jetzt beraten, um im Januar die Fachausschüsse abschließend über den Antrag der Gelb-Grünen-Gruppe entscheiden zu lassen.

Einstimmig hat sich der VA außerdem dafür ausgesprochen, dass sich die Stadt Einbeck um den „Investionspakt Förderung Sportstätten“ bemühen und das Projekt Lehrschwimmbecken in der Geschwister-Scholl-Schule anmelden soll. Möglich bei Gesamtkosten von 730.000 Euro wäre eine 90-prozentige Förderung. Der städtischen Eigenanteil von 73.000 Euro soll bei den Haushaltsberatungen berücksichtigt werden, berichtete die Bürgermeisterin.

Sommer in der Stadt

Rund 150 Gäste kamen zum ersten Sommerempfang ins Alte Rathaus, die Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek begrüßte.

Premiere gelungen: Rund 150 Gäste haben beim erstmals von der Stadt Einbeck organisierten Sommerempfang die von Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek formulierte Bitte erfüllt und den neu geschaffenen sommerlichen Raum für Begegnungen, Informationen und Gespräche in angenehmer Atmosphäre genutzt. „Wir wollen uns auf diesem Wege bedanken bei denen, die sich für und in unserer Stadt engagieren“, begründete die Rathauschefin im mit Sonnenblumen geschmückten Ratssaal die Idee Sommerempfang. Hinter der Idee stecke, dass sich die Stadtverwaltung gerne einmal im Jahr mit Freundinnen und Freunden der Stadt treffen möchte, „mit Menschen, die Einbeck Gutes getan haben und Gutes tun, mit Menschen, deren Herz für Einbeck schlägt“, wie es Michalek formulierte. Eingeladen waren neben Vertretern aus Politik und Verwaltung auch Gäste aus den Schulen und Kindergärten, aus Unternehmen, Verbänden und Kirchen. Dazu Menschen, die schon früher Ehrennadel oder Ehrenring von Stadt Einbeck und Gemeinde Kreiensen erhalten haben.

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek hat Jörg Meister die Ehrennadel in Silber ans Revers gesteckt.

Neu in diesem Kreis ist seit dem Sommerempfang jetzt Jörg Meister, dem die Bürgermeisterin die Ehrennadel in Silber ans Revers heftete, das hatte der Stadtrat im Mai einstimmig beschlossen. „Wir würdigen damit ein Leben für den Sport, für seinen Heimatort Salzderhelden und die Region Einbeck“, sagte Dr. Sabine Michalek. Der 73-Jährige habe sich vielfältig ehrenamtlich im Sport, für die Städtepartnerschaft mit Keene/USA und im Karneval engagiert. Unter anderem ist Jörg Meister seit mehr als 25 Jahren Obmann für das Sportabzeichen in Einbeck. Der Salzderheldener dankte für die silberne Ehrennadel mit einem Appell, sein Ziel bleibt, in diesem Jahr die Zahl von 2000 absolvierten Sportabzeichen zu erreichen: „Das ist mein großer Wunsch“, sagte Meister, „seien sie sportlich, gehen sie auf die Sportplätze, machen sie mit, erwerben sie das Sportabzeichen“. Da blickte so mancher betreten zum Boden. Die Bürgermeisterin jedenfalls signalisierte Bereitschaft: „Ich bemühe mich.“

Mit dabei im Rathaus waren Frauen und Männer aus Stadtrat, Ortsräten, Kreistag und auch aus dem Jugendortsrat Vardeilsen-Avendshausen. „Sie übernehmen, aus der Mitte der Bürgerschaft gewählt, Verantwortung auf Zeit – und das im Ehrenamt“, dankte die Verwaltungschefin. Dass auch einige Besucher aus Nachbarkommunen der Einladung gefolgt waren, wertete die Bürgermeisterin als Abkehr vom Kirchturmdenken, in vielen Dingen sei man heute dabei, an einem Strang und sogar in eine Richtung zu ziehen. Gäste des Sommerempfangs waren auch Vertreter von Schulen, Kindergärten, Unternehmen, Vereinen, Verbänden und Kirchen. „Sie leisten einen unersetzlichen Beitrag zum Funktionieren unseres Gemeinwesens und bereichern unser Leben“, sagte Michalek. „Sie sorgen sich um unsere Kinder und um unsere ältere Generation, sie kümmern sich liebevoll und zugewandt um Kranke, Einsame oder auch die Menschen, die zu uns geflüchtet sind.“ Beeindruckt zeigte sich die Bürgermeisterin vom Zusammenspiel Hand in Hand von Polizei, Feuerwehr, DRK und THW, und sie dankte für den Besuch beim Sommerempfang. „Sie sind immer da, wenn akute Gefahren drohen oder konkret Menschen in Gefahr sind.“

Alle Besucher des Sommerempfangs hätten sich in ihrer ganz eigenen Weise um die Stadt Einbeck verdient gemacht, sagte die Bürgermeisterin. „Sie alle helfen mit, unsere Stadt voran zu bringen. Sie alle haben mit geholfen, die Stadt Einbeck zu der zu machen, die sie heute ist: Eine Stadt, die mit Selbstvertrauen getrost und zuversichtlich in die Zukunft blicken kann, eine Stadt, die wirtschaftlich und gesellschaftlich gut aufgestellt ist, eine Stadt, die immer mehr auch zu einem Anziehungspunkt für Touristen aus Nah und Fern wird.“ Schließlich dankte die Rathauschefin ihren Mitarbeitern in der Verwaltung. „Sie leisten viel und sind hoch motiviert.“ Durchaus dürfe man ein wenig stolz sein auf das Erreichte und mit gutem Mut nach vorne blicken. „Lassen Sie unser Ziel nicht aus den Augen verlieren, Einbeck gut zu positionieren und unsere Stadt gemeinsam nach vorne bringen.“

Frische Ideen wie die des Sommerempfangs sind ja immer gut. Frisch war auch der neue Reiseführer des Fachwerk-Fünfecks, der auf große Resonanz bei den Besuchern stieß und den Juliane Hofmann von der Geschäftsstelle des Fachwerk-Fünfecks kurz vorstellte. Überhaupt ist die Resonanz bei der Sommerempfang-Premiere eine gute gewesen, auf 231 Einladungen gab’s 146 Zusagen, am Ende dürften es etwa 150 Menschen im Saal gewesen sein. Ein paar Dinge kann man immer verbessern, nach Premieren sowieso: zum Beispiel vielleicht beim nächsten Mal eine Möglichkeit zu schaffen, im Rathausinnenhof ein wenig auch in lauer Sommernacht zu plaudern, und nicht allein in der akustisch ja immer schwierigen Rathaushalle. Hoffentlich ist dann allerdings auch Sommer…

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Neue Fenster: Schnell und unbürokratisch

Bürgerhaus Kreiensen: Hier sollen möglichst bald die Fenster ausgetauscht werden.

Die Einbecker CDU-Ratsfraktion möchte möglichst schnell und unbürokratisch die alten maroden Fenster im Bürgerhaus in Kreiensen und ebenso im Lehrschwimmbad der Geschwister-Scholl-Schule in Einbeck ersetzen; die Eingangstür des Bürgerhauses wird zurzeit gerade saniert. Der Austausch sei längst überfällig, insbesondere unter energetischen Gesichtspunkten bestehe Handlungsbedarf, verdeutlichte heute Fraktionschef Dirk Ebrecht in einer Mitteilung. Der Austausch der Fenster im Bürgerhaus Kreiensen sei „in den Haushaltsberatungen hinter andere Prioritäten gerutscht“, um diesen nun möglichst noch in diesem Jahr anzugehen, habe die CDU-Ratsfraktion eine entsprechende Beratung im Verwaltungsausschuss des Stadtrates beantragt, teilte Ebrecht mit. Dort solle geklärt werden, wie man möglichst rasch und unkompliziert einen Austausch noch vor der nächsten Heizperiode finanziell und technisch stemmen könne. Der VA tagt das nächste Mal am 19. Juli.

Auch die abgängige Fensterfront am Lehrschwimmbecken in der Geschwister-Scholl-Schule möchten die Christdemokraten schnell und unbürokratisch austauschen. Hier hat ein Förderverein die Bewirtschaftung und den Betrieb übernommen. Die Stadt Einbeck als Eigentümerin sei nun in der Pflicht, den nächsten Schritt für die beschlossene Unterhaltung des intensiv genutzten Lehrschwimmbeckens zu gehen und einen Austausch der Jahrzehnte alten Fensterfront zu realisieren sowie weitere Energiesparmaßnahmen umzusetzen, heißt es in der CDU-Mitteilung. Für beide Projekte sollen nach den Vorstellungen der CDU-Fraktion auch Förder- und Sponsoringmöglichkeiten durch die Verwaltung geprüft werden. Über die Höhe des jeweiligen Investitionsvolumens sagte die CDU zunächst nichts.

Nachtrag 20.07.2017: So schnell und unbürokratisch wird’s dann doch nichts: Der Verwaltungsausschuss hat sich nach Auskunft von Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek darauf geeinigt, das Geld für die neuen Fenster im Bürgerhaus und am Lehrschwimmbecken im Haushalt 2018 einzuplanen.

Lösungen für Schularbeiten

Mancher hat beim Blick auf die Tagesordnung zuletzt skeptisch geschaut, ob er überhaupt die aktuelle Einladungsversion für die Schulausschuss-Sitzung zur Hand hatte. Denn seit Monaten fanden sich beinahe ausschließlich identische Themen auf der Agenda des Stadtrat-Gremiums: Lehrschwimmbecken Geschwister-Scholl-Schule, Mensaerweiterung in der Grundschule Vogelbeck/Salzderhelden und der Anbau an die Grundschule in Kreiensen. In rekordverdächtiger Zeit von nicht einmal einer halben Stunde Sitzungsdauer hat der Schulausschuss gestern diese drei Dauerbrenner-Themen abgeräumt und abschließend entschieden. In der Grundschule in Vogelbeck wird die Mensa für rund 62.000 Euro erweitert. Der Umbau kann während des laufenden Schulbetriebs geschehen, weil die umzubauenden Räume (Duschraum, Umkleidekabine) derzeit von der Schule nicht genutzt werden. Als Nachteil dieser Variante sah Dr. Reinhard Binder (FDP), dass der Mensabereich nicht über 32 Plätze erweiterbar ist. Er stimmte deswegen als einziges Ausschussmitglied dagegen, weil seiner Meinung nach nicht vorab ein Bedarf abgefragt werde.

Nach monatelanger Debatte gibt es auch für die Grundschule Kreiensen eine Lösung gegen die Raumnot: Sie bekommt zum nächsten Schuljahr 2016/17 vier zusätzliche Klassenräume. Sie sollen als flexibler Systembau entstehen, der einem künftigen weiteren Raumbedarf angepasst werden kann. Das hat der Schulausschuss einstimmig beschlossen; einzig die vier Lehrer- und Eltern-Vertreter im Ausschuss enthielten sich der Stimme. Wie die Erweiterung konkret aussehen und was sie genau kosten wird, will sich der Schulausschuss erst in seiner nächsten Haushalts-Sitzung am 12. Oktober zeigen lassen. An ihrem nach vorheriger Absprache zwischen den Fraktionen getroffenen Beschluss wollen die Schulpolitiker aber nicht mehr rütteln, sie rechnen für die beschlossene Lösung mit Kosten in mittlerer sechsstelliger Höhe. Einmütig hat sich der Schulausschuss gegen einen 1,1 Millionen Euro teuren massiven Anbau, eine 570.000 Euro kostende Containerlösung und ebenso gegen eine Holzrahmenbau-Variante ausgesprochen. Ein zwischenzeitlich vorgeschlagener Umzug einiger Klassen in das Schulzentrum Greene war schon vor den Sommerferien vom Tisch.

Und schließlich: Für das Lehrschwimmbecken in der Geschwister-Scholl-Schule in Einbeck ist der Auftrag für eine neue Pumpe erteilt, sie soll im Herbst eingebaut werden, bis dahin ist das Schulschwimmbad geschlossen.

Lehrschwimmbecken gesperrt

Das Lehrschwimmbecken der Geschwister-Scholl-Schule wird nach den Sommerferien zunächst nicht wieder in Betrieb gehen. Wie aus einer Mitteilung für die nächste Schulausschuss-Sitzung (7. September, 17 Uhr, Grundschule Kreiensen) hervorgeht, ist bei den jährlich stattfindenden Reinigungsarbeiten in den Sommerferien festgestellt worden, dass „extrem große Mengen an Filtersand innerhalb eines knappen Jahres in das Becken des Lehrschwimmbeckens eingeschwemmt wurden“. Dieser Sand in den Rohrleitungen greife die 2014 neu verlegten PVC-Leitungen zwischen Filter und Lehrschwimmbecken an, Folgeschäden seien nicht auszuschließen. Auch die hygienischen Parameter für das Badewasser seien dadurch immer schwieriger einzuhalten. Daher habe sich die Stadt entschlossen, das Lehrschwimmbecken nach Ende der Sommerferien nicht anzufahren. Die neue, rund 80.000 Euro teure und politisch zuletzt umstrittene neue Filteranlage kann Ende August in Auftrag gegeben werden, mit einer Installation des Filters ist dann laut Stadtverwaltung im Oktober/November 2015 zu rechnen. Danach könne der Betrieb des Lehrschwimmbeckens wieder aufgenommen werden.

Ruhiges Wasser?

Nachdem die Wellen lange Zeit hoch geschlagen waren, scheint das Lehrschwimmbecken in der Geschwister-Scholl-Schule in Einbeck langsam in ruhigeres Fahrwasser zu kommen: Heute jedenfalls hat der Schulausschuss (nicht zum ersten Mal allerdings) den Weg frei dafür gemacht, dass für 80.000 Euro die Filteranlage erneuert werden kann; allein die beiden GfE/Bürgerliste-Ausschussmitglieder stimmten heute dagegen. Im Mai dieses Jahres noch hatte der VA einen ähnlichen Schulausschuss-Beschluss wieder gekippt. Das ist jetzt nach der großen Mehrheit allerdings nicht noch einmal zu erwarten. Margrit Cludius-Brandt (SPD) begrüßte die „Kehrtwende der CDU“ bei diesem Thema: „Das, was wir heute beschließen, wollten wir letztes Mal schon.“ Beatrix Tappe-Rostalski (CDU) verwahrte sich dagegen, die CDU sei umgefallen, sie sei immer für das Schwimmbad in der Schule gewesen, habe dies allerdings mit der Gründung eines Träger-/Fördervereins verknüpft, die inzwischen erfolgt sei. Der Förderverein für das Lehrschwimmbecken der Geschwister-Scholl-Schule möchte den Betrieb finanziell fördern und unterstützen, mit Benutzungsentgelten könnten Jahreseinnahmen von 7000 bis 8000 Euro erzielt werden, die der Verein an die Stadt weiterleiten will. Der Förderverein sei allerdings momentan nicht in der Lage, den Betrieb des Lehrschwimmbeckens als Trägerverein zu übernehmen, hieß es aus dem Vorstand. Frank-Dieter Pfefferkorn (Bürgerliste/GfE) begründete das Nein seiner Fraktion mit der Möglichkeit, den Schwimmunterricht auch im Hallen- und Freibad der Stadtwerke in Einbeck durchführen zu können. Würde dieses Bad nicht den Stadtwerken gehören, sondern noch der Stadt, wäre es bei einem jährlichen Defizit von 600.000 Euro bereits geschlossen, mutmaßte der Greener. Das Lehrschwimmbecken mit seinem Investionsbedarf von 672.000 Euro und jährlichen Betriebskosten von 41.000 Euro sei haushalterisch nicht vermittelbar.

Nachtrag 28.07.2015: Durch Zufall habe ich eine aktuelle Pressemitteilung der GfE auf deren Website entdeckt. Die Bürgerliste/GfE begründet darin noch einmal ausführlich ihr Nein zum Lehrschwimmbecken. Ein zweites Schwimmbad sei schlicht und einfach nicht finanzierbar, ohne einschneidende Opfer an anderer Stelle zu erbringen, der Haushalt habe keinen Spielraum für derartige „finanzielle Eskapaden“. Deshalb sage die Bürgerliste GfE schweren Herzens Nein zum Fortbetrieb des Lehrschwimmbeckens in der Geschwister-Scholl-Schule.

GfE und Bürgerliste fusionieren

Einbeck ist größer geworden, Kreiensen bereichert das öffentliche Leben im neuen Stadtgebiet mit seinen 46 Ortschaften in vielfacher Weise. Auch für die Politik hat die Fusion von 2013 vielseitige Folgen, bei der CDU beispielsweise steht seit kurzem eine Frau aus dem ehemaligen Gemeindegebiet Kreiensen an der Spitze der Partei. Gemeinsam agieren seit der vergangenen Kommunalwahl die Wählergemeinschaft „Gemeinsam für Einbeck“ (GfE) und die Bürgerliste Kreiensen im Einbecker Stadtrat bereits als Gruppe, mit insgesamt sieben Sitzen (GfE 4, BL 3). Rechtzeitig vor der nächsten Kommunalwahl, die am 11. September 2016 stattfinden wird, haben heute GfE und Bürgerliste in einer Pressemitteilung bekannt gemacht, dass sie den folgerichtigen nächsten Schritt gehen, fusionieren und als „Bürgerliste Gemeinsam für Einbeck“ zur kommenden Stadtratswahl antreten werden. Und da die politische Arbeit bei der GfE in den für alle Mitglieder offenen Fachgruppen stattfindet, die Aufgabe des Vorstandes im Wesentlichen in der administrativen Verwaltung liegt, hat man bei der GfE nach dem einstimmigen Fusionsbeschluss bei einer Mitgliederversammlung auch gleich den bislang siebenköpfigen Vorstand auf drei Funktionen verschlankt, wie aus der Presseinfo hervorgeht: Im Amt bestätigt wurden Erhard Wünsche als Schriftführer, Udo Mattern als Schatzmeister und Georg Folttmann als Vorsitzender.

Die GfE kündigte an, in Kürze einen Antrag über den Ankauf des Einbecker Rathauses einbringen zu wollen. Der städtische Haushalt könne wegen des historisch niedrigen Zinsniveaus verglichen mit den zu leistenden Mietzinsverpflichtungen signifikant entlastet werden, erklärten die Fraktionssprecher Rainer Koch (GfE) und Frank-Dieter Pfefferkorn (BL), die schon immer zu den Verfechtern eines Rathauskaufs gehörten – wenn die Bedingungen stimmen. Und das tun sie jetzt nach Meinung der Wählergemeinschaft.

Sozusagen auch schon immer war die GfE gegen ein Lehrschwimmbecken in der Geschwister-Scholl-Schule in Einbeck. Auch dabei bleibt sie, wie aus der Pressemitteilung hervor geht: Den Investitionsbedarf in Höhe von 680.000 Euro könne die Stadt nicht aufbringen. Und weil es auch keinen finanzstarken Träger gebe, seien auch die Unterhaltskosten nicht zu leisten, zumal das Einbecker Schwimmbad parallel eine jährliche Unterdeckung in Höhe von 600.000 Euro mit sich bringe. Zwei Schwimmbäder sind nach Meinung der GfE zwar wünschenswert, aber nicht finanzierbar. Oberstes politisches Ziel der „Bürgerliste Gemeinsam für Einbeck“ sei die Haushaltskonsolidierung. Erst wenn sich die Stadt Einbeck aus den Verpflichtungen des Zukunftsvertrages gelöst habe, könne man wieder frei entscheiden, welche freiwilligen Leistungen die Stadt in Zukunft erbringen werde. In der jüngsten Schulausschuss-Sitzung hatte sich zwar eine Mehrheit dafür ausgesprochen, unabhängig von der Bildung eines Trägervereins 80.000 Euro aus dem Stadtetat für eine dringend benötigte neue Filteranlage freizugeben, der Verwaltungsausschuss hatte diesen Beschluss aber wieder neutralisiert und den Geldfluss gestoppt. Ob zwischenzeitlich ein Trägerverein gegründet worden ist (und vor allem ob dieser die finanziellen Risiken eingehen mag und wie sich dann die Stadt dazu stellt), ist bis dato nicht öffentlich bekannt.

Nachtrag 29.05.2015: Die SPD-Stadtratsfraktion hat heute vor der drohenden Schließung des Lehrschwimmbeckens in der Geschwister-Scholl-Schule gewarnt: „Wenn die Filteranlage nicht in den Sommerferien saniert wird, wird kann es ab Herbst dort keinen Schwimmunterricht mehr geben“, sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende Margrit Cludius-Brandt laut einer Pressemitteilung (Wortlaut: PM SPD Lehrschwimmbecken GSS 280515). Das Geld stehe im laufenden Haushalt zur Verfügung, der Schulausschuss habe sich mit großer Mehrheit für eine sofortige Sanierung ausgesprochen. Das jährliche Defizit von circa 40.000 Euro ist für die SPD kein Argument für eine Schließung.

Wirksame Welle?

Gegen voreilige Versprechungen ohne konkrete Finanzierungsvorschläge und „pressewirksame Fotos und Lippenbekenntnisse zahlreicher Politiker“ hat sich heute die GfE/Bürgerliste-Fraktion im Einbecker Stadtrat in einer Pressemitteilung ausgesprochen (Wortlaut: GfE_Lehrschwimmbad070314). Worum geht es? Das Lehrschwimmbecken in der Geschwister-Scholl-Schule ist marode und muss saniert werden – oder aber geschlossen werden. Jüngst hatte sich ein mutmaßlich neues Jamaika-Bündnis zu einem Ortstermin verabredet und sich darüber bei Schulleitung und Förderverein informiert, wie eine wirksame Welle zum Erhalt des Schwimmbades aussehen könnte.

Sanierung und Erhalt des Lehrschwimmbades seien „unzweifelhaft wünschenswert“, schreibt GfE-Vorsitzender Georg Folttmann in der Pressemitteilung. Doch stehe dieser Wunsch auf einer ganz langen Liste: Schulen, Kindergärten, Sportstätten, Musikschule, Stadtbibliothek bis hin zu den Friedhofskapellen. Es müssten jedoch Prioritäten gesetzt werden, weil die Stadt die Ausgaben für ihre so genannten freiwilligen Leistungen laut Zukunftsvertrag einzuschränken hat, schreibt die GfE/BL. Einbeck habe ja auch bereits ein öffentliches Schwimmbad, das sich in einem guten Zustand befinde, welches die Stadtwerke allerdings nur „hoch defizitär“ betreiben könnten, was deren Gewinnabführung an die Stadt schmälere. „Kann man es vor diesem Hintergrund rechtfertigen, das Lehrschwimmbad in der Geschwister-Scholl-Schule zusätzlich aufrecht zu erhalten“, fragt die GfE/BL. Die Stadtwerke prüften derzeit, ob weitere Lehr- und Vereinsaktivitäten im Belegungsplan des Bades untergebracht werden können, die Ergebnisse dieser Prüfung sollte man abwarten, meint die GfE/BL.

„Fast zwangsläufig“ müsse an anderer Stelle gespart werden, nachdem die Stadt Einbeck und mehrere Bürger vergangenes Jahr drei Millionen Euro in das insolvente Krankenhaus gesteckt haben und sich „ein großer Wunsch erfüllt“ habe. Diese politisch-inhaltliche Verknüpfung dürfte noch für Diskussionen sorgen, so sehr sich auch alle (in Politik und Bürgerschaft) einig waren und sind, dass die Klinik erhalten werden sollte.

Spannend wird außerdem sein, welche Mehrheiten sich im Rat zu diesem Thema zusammenfinden. „Jamaika“, also CDU, FDP und Grüne, haben allein keine Mehrheit. Die SPD ist – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Ganztags- Geschwister-Scholl-Schule – vor allem aus pädagogischen Gründen für den Erhalt und möchte nach (finanziellen) Lösungsmöglichkeiten suchen. (Nachtrag 25.03.2014: Die SPD hat sich nach einem Ortstermin noch einmal deutlich für den Erhalt und eine stufenweise Sanierung ausgesprochen, die Mehrheiten im Stadtrat sind damit für den Erhalt des Lehrschwimmbeckens offenbar gesichert.)

Und, nur mal zur Erinnerung, das Kreiensener Gemeindegebiet ist ja bei vielen offenbar immer noch Neuland: Einbeck hat ein weiteres öffentliches Schwimmbad! Das Hallenbad Greene, im dortigen Schulzentrum, übrigens seit 20 Jahren erfolgreich betrieben von einem Förderverein…