
Manches braucht seine Zeit. Die Stadt Einbeck hatte bereits 1996 mit einem Bürgerinfo-System erste Versuche unternommen, dieses nach drei Jahren aber wieder eingestellt, weil es technisch zu unflexibel war. Und sicherlich werden sich auch bei dem neuen System noch manche Kinderkrankheiten zeigen, wie bei jedem neuen Programm, jeder neuen Software und (fast) allen Dingen im Leben. Aber für den informationshungrigen Bürger ist das neue, seit heute online geschaltete Bürgerinformationssystem ein echter Schritt nach vorne. Die Menschen können jetzt schneller und umfangreicher an Informationen über die Arbeit der politischen Gremien in Einbeck kommen. Habe ich nicht gewusst? Das habe ich nicht vorliegen? Diese Ausflüchte werden kaum noch ziehen.
Jeder Interessierte kann sich über Termine und Inhalte von Rats- und Ausschusssitzungen sowie der 24 Ortsräte kundig machen. Jeder Bürger habe nicht nur die Möglichkeit, sich in einem Kalender alle Sitzungstermine anzeigen zu lassen und die Tagesordnungen inklusive der öffentlichen Beratungs- und Beschlussvorlagen aufzurufen, sobald diese vorliegen, erklärte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek. Über eine Recherchefunktion lasse sich zu bestimmten Themen oder Personen auch gezielt suchen. „Das ist praktisch für jeden, der auf einfachem Wege bestimmte Entscheidungen nachvollziehen möchte“, sagt Michalek. Angaben über die Besetzung der Gremien und Kontaktmöglichkeiten zu den Politikern runden das Angebot ab.
Die Stadt Einbeck nutzt für das Bürgerinformationssystem das Programm Allris. Es besteht aus drei Modulen, neben dem für die Bürger auch einem für die Verwaltung und einem für den Stadtrat. In diesem werden auch die vertraulichen Unterlagen, beispielsweise für den nicht-öffentlichen Verwaltungsausschuss, intern ausgetauscht. Für die Mitarbeiter in der Verwaltung bedeute das neue System eine Erleichterung, aber auch eine Umstellung, berichten Fachbereichsleiter Albert Deike und Elke Brokop aus dem Büro der Bürgermeisterin. Die Daten müssen nicht mehr extra auf der städtischen Internetseite bereit gestellt werden; den Dokumenten müssten die Mitarbeiter nur noch den entsprechenden Status geben, dann seien sie automatisch online.
Das Bürgerinformationssystem Allris kostet die Stadt Einbeck rund 20.000 Euro. In der Region nutzen auch die Städte Göttingen und Hann.Münden das gleiche Programm.