Warum sie nicht gleich zustimmen konnten…

Die Grundschulen in Dassensen (oben) und Holtensen.
Die Grundschulen in Dassensen (oben) und Holtensen.

Die drei SPD-Kommunalpolitiker Eunice Schenitzki (Hullersen), Detlef Martin (Dassensen) und Horst Nennmann (Holtensen) haben sich heute mit einer Stellungnahme im Vorfeld der morgen stattfindenden Schulausschuss-Sondersitzung zu Wort gemeldet. Es geht den drei aus den betroffenen Ortschaften stammenden Ratsmitgliedern noch einmal darum, ihre Sicht der Dinge bei der bevorstehenden Schließung der Grundschule Dassensen/Holtensen darzulegen (Wortlaut: Grundschulschliessung-Dassensen-Holtensen2013-06-17).

Vor allem begründen sie, warum sie nicht gleich im Mai der Schließung zustimmen konnten oder wollten. „Mit dem  Antrag, die Entscheidung auf die Ratssitzung im September zu verschieben, ist den Ortsräten und dem Schulelternrat die Möglichkeit gegeben worden, dies auch in den Ortschaften vorzubereiten. Ohne die nötigen Hintergrundinformationen breit streuen zu können, wäre das Gefühl über den Tisch gezogen worden zu sein, wohl eine passende Beschreibung der Situation gewesen.“ Welche vermeintlichen Hintergrundinfos das sind, schreiben sie leider nicht. Dabei ist die Gleichung einfach, sie wird schon in Grundschulen gelehrt: Wenn nicht mehr 16, sondern 9 Kinder die Schule besuchen, sind das 7 weniger. Schulpolitisch gedacht: sieben zu wenig.

Und Schenitzki, Martin und Nennmann schreiben, dass sie von Bürgermeisterin und politischem Gegner enttäuscht sind. Das gehört, auch bei diesem Thema, bei dem immer gerne pädagogischer und politischer Wille vermischt werden, zum (kommunal-)politischen Geschäft. Dass „unsere, als unabhängige Kandidatin angetretene Bürgermeisterin, die sofortige Schließung so vehement eingefordert hat, enttäuscht uns sehr. Ihre Zusage, auch die Belange der Ortschaften ausreichend vertreten zu wollen, können wir hier nicht erkennen.“

Das alles ist menschlich verständlich. Im eigenen Dorf vertreten zu müssen, dass die Schule schließt, gehört ganz sicher nicht zu den Angelegenheiten, die vergnügungssteuerpflichtig sind. An der Tatsache, ohne vorhandene Kinder keine Schule im Ort geöffnet halten zu können, ändert das jetzt und im September nichts.

So ganz wahr haben wollen die drei die Schließung offenbar auch immer noch nicht (selbst wenn sie ihre Stellungnahme im Dateinamen „Schließung“ nennen), schreiben sie doch von einer „wohl unausweichlichen Entscheidung“…