Auf der Pirsch: Von Jagdscheinen, Jagdreisen und Jagdsteuern

FDP-Mann Christian Grascha (l.), im Hintergrund das europäische Vogelschutzgebiet Leinepolder. Rechts der damalige Umweltminister Stefan Birkner.
FDP-Mann Christian Grascha (l.), im Hintergrund das europäische Vogelschutzgebiet Leinepolder. Rechts der damalige Umweltminister Stefan Birkner.

Immer auf der Pirsch, ein treffliches Thema zu finden, hat die niedersächsische FDP heute namens ihres Parlamentarischen Geschäftsführers einen Treffer erzielt, der sicherlich noch für lautes Aufheulen sorgen wird: Christian Grascha aus Einbeck teilte mit, seine Partei habe einen Gesetzentwurf im Landtag eingebracht. Das Ziel: die Jagdsteuer abzuschaffen.

Warum? Jäger investieren in Naturschutz, bringen Kindern Flora und Fauna nahe, sind Ansprechpartner und kümmern sich um tote Tiere, die dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen sind, schreibt der FDP-Politiker aus Einbeck-Salzderhelden in einer Pressemitteilung. „Für diese wertvolle Arbeit sollten Sie nicht auch noch bezahlen müssen. Hier werden aufopfernde Helfer für ihre Arbeit zur Kasse gebeten.“ Laut Liberalen haben in Niedersachsen 61.000 Menschen einen Jagdschein; sie bejagen eine Fläche von vier Millionen Hektar.

Die Abschaffung der Jagdsteuer habe kaum Auswirkungen auf die Haushalte der Kommunen, meint die FDP. „Es ist längst klar, dass der Ertrag der Jagdsteuer kaum mehr als die Kosten für deren Erhebung deckt. Zudem ist der Dienst, den die Jäger leisten, viel höher einzuschätzen“, erklärte Grascha. Um den Kreisen und kreisfreien Städten aber die Möglichkeit zu geben, sich auf den Wegfall einzustellen, schlägt die FDP-Fraktion vor, erst ab dem 1. Januar 2015 gar keine Jagdsteuer mehr zu erheben. Bis dahin sollen im Jahr 2014 noch Übergangsregelungen gelten.