Haus der Jugend: Wieder ein kleiner Fortschritt

Politik ist mühsam, nicht nur Jugendliche verlieren da manchmal zwischenzeitlich die Geduld. Aber es lohnt sich, dran zu bleiben an der Debatte: Der Verwaltungsausschuss hat sich gestern nach Mitteilung von Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek darauf verständigt, wie das Projekt „Umzug Haus der Jugend“ voran getrieben werden soll. 2014 eröffnet bekanntlich der benachbarte PS-Speicher, in spätestens fünf Jahren braucht die Kornhausstiftung das heutigen Areal des Jugendzentrums. Der nach ihrer Erkrankung zurück gekehrten Verwaltungschefin ist jetzt die in der jüngsten Jugendausschuss-Sitzung angekündigte verwaltungsinterne Bewertung der geprüften möglichen Standorte für ein Jugendzentrum vorgelegt worden. Angesichts der sich verändernden Schullandschaft (IGS als Ganztagsschule, mehrere geplante Ganztagsschulangebote in Einbeck) habe man im VA diskutiert, ob die Größe des heutigen Hauses der Jugend überhaupt unverändert bleiben müsse oder ob diese angepasst werden könnte. Dadurch würden sich auch ganz andere Standort-Möglichkeiten eröffnen. Die Mitarbeiter des Jugendzentrums seien aufgefordert worden, sich in den nächsten Wochen diesbezüglich Gedanken zu machen, ob ein neues Haus der Jugend den heutigen Größen- und Aufgabenstatus erfüllen müsse, erläuterte die Bürgermeisterin auf Anfrage. Diese getroffenen Überlegungen wolle sie dann vertraulich mit den Fraktionsvorsitzenden besprechen, bevor sie dann mit einigen wenigen Vorschlägen in eine öffentliche Diskussion gehe, um den endgültigen Standort auszuwählen, sagte Michalek. Das meint auch eine Diskussion mit dem betroffenen Jugendlichen. Alle vorgeschlagenen neuen Standorte aber breit zu diskutieren, sei nicht möglich, weil es sich teilweise um Privatbesitz handele.

Margrit Cludius-Brandt (SPD).
Margrit Cludius-Brandt (SPD).

Nachtrag/Aktualisierung 25.10.2013: Die SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat und Vorsitzende des Jugendausschusses, Margrit Cludius-Brandt, hat sich heute zu diesem Thema geäußert, nachdem sie meinen Blog-Eintrag gelesen hatte. Anders als berichtet sei im VA über das Thema nicht diskutiert worden, die Verwaltung habe lediglich mitgeteilt. Das Thema Haus der Jugend sei ohnehin nur durch einen Antrag der SPD auf der Tagesordnung der VA-Sitzung in dieser Woche gelandet. Die Suche nach einem neuen Standort für das Haus der Jugend beschäftige Politik und Verwaltung inzwischen bereits seit gut einem Jahr. Nach anfänglichen breiten Diskussionsrunden sei das Thema seit Februar aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden, meint Cludius-Brandt. Auf wiederholte Anfragen der SPD habe es von Seiten der Stadtverwaltung nur die Antwort gegeben: „Wir arbeiten daran“, aber keine Zwischenberichte, nur vage Andeutungen wegen angeblicher Vertraulichkeit.

Auch durch die lange Abwesenheit der Bürgermeisterin sei dann alles ins Stocken geraten, erklärte die SPD-Fraktionschefin. In der vergangenen Sitzung des Ausschusses für Jugend, Familie und Soziales Ende September seien die Mitglieder wiederum vertröstet worden. Daraufhin hatte die SPD-Fraktion jetzt im Verwaltungsausschuss die Behandlung des Themas beantragt, da in diesem vertraulichen Rahmen Raum auch für vertrauliche Informationen gegeben war. Es habe wieder nur vage Andeutungen und keine Sachinformationen gegeben, von Diskussion keine Spur. Wenn es jetzt neuerdings Überlegungen der Verwaltung für Veränderungen an dem bisherigen Konzept für ein neues Haus der Jugend gebe, sei es sinnvoll und nachvollziehbar, diese in die Planungen für ein neues Haus der Jugend einzubeziehen. „Aber die Betroffenen haben ein Recht auf Information und Mitwirkung“, erklärte Margrit Cludius-Brandt. Warum alle Informationen allerdings immer nur auf „Druck“ und „Tröpfchenweise“ herausgegeben würden, verstehe die SPD nicht. Im Interesse der Jugendlichen hoffe man jetzt auf eine zügige Aufarbeitung des Themas unter Beteiligung von Jugend und Politik.