
Die Einbecker SPD hat sich bei einem Besuch des DRK in Einbeck unter anderem über hauptamtliche und ehrenamtliche Strukturen des Rettungsdienstes informieren können. Von der Rettungwache am Tiedexer Tor wurden vergangenes Jahr 6500 Einsätze bewältigt, in diesem Jahr bereits rund 3200 Einsätze, berichtete Rettungswachenleiter Andreas Reschke. Dass die Wache für die insgesamt 30 dort tätigen Mitarbeitern eng ist, konnten die Sozialdemokraten bei ihrem Rundgang selbst hautnah erleben. Nicht jeder habe einen eigenen Spind, in Spitzenzeiten sind teilweise zehn Rettungskräfte vor Ort. Seit Mai dieses Jahres steht ein zweiter Rettungswagen in Einbeck.
Aber nicht nur mit den hauptamtlichen Rettungsdienst-Mitarbeitern kamen die SPD-Ratsmitglieder und diejenigen, die das noch werden wollen, ins Gespräch. Mit einem jährlichen Budget von rund 40.000 Euro stemmt das Rote Kreuz ehrenamtlich den ergänzenden Rettungsdienst, die Bereitschaft. Der immer dann zum Einsatz kommt, wenn es mehr als vier oder fünf Verletzte gibt, oder in Fällen des Katastrophenschutzes. Oder wenn der hauptamtliche Rettungsdienst anderweitig gebunden ist. Ein Rettungszug besteht aus 66 Kräften, aktuell gibt es aber nur 59 Aktive. Kreisbereitschaftsleiter Fabian Binnewies warb deshalb um Nachwuchs. Leider werde das ehrenamtliche Engagement beeinträchtigt durch den Umstand, dass das DRK im Gegensatz zur Feuerwehr keine gesetzliche Grundlage habe, dass Mitarbeiter von ihren Arbeitgebern für Einsätze freigestellt werden müssen. Das DRK müsse auf Freiwilligkeit setzen, einige Arbeitgeber seien dazu bereit, andere aber auch nicht, erfuhren die Sozialdemokraten.
SPD-Ratsherr Alexander Kloss nahm von dem Besuch die Anregung mit, das DRK bei einem der nächsten Unternehmer-Frühstücke des Landkreises Northeim und der IHK für die Freistellung der Beschäftigten bei den Unternehmern werben zu lassen. SPD-Vorsitzender Marcus Seidel kündigte an, im neu gewählten Einbecker Stadtrat einen Antrag einbringen zu wollen, dass wenigstens die beim DRK tätigen Mitarbeiter der Stadtverwaltung und ihrer Betriebe für Einsätze freigestellt werden und Lohnfortzahlung erhalten sollten.