
Auffällig war das schon. Zumal es in der Kommunalpolitik in Zeiten knapper Kassen so viele Gelegenheiten ja nicht mehr gibt, neue Straßen oder wenigstens Straßenabschnitte einzuweihen. Ohne Vertreter der Politik, des Einbecker Stadtrates, ist gestern der Kreisverkehr an der Hullerser Landstraße freigegeben worden. Kein Vorsitzender des Bauausschusses, überhaupt gar kein Ratsmitglied war beim symbolischen Durchschneiden eines Bandes in den Stadtfarben Rot und Gelb dabei oder beteiligt, andere „Offizielle“ dagegen in großer Zahl. Obwohl es die Politik war, die diesen neuen Kreisverkehr beschlossen hat. Rund 310.000 Euro hat der Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 30 Metern und einer Fahrspurbreite von sechs Metern gekostet. Er ist der letzte Baustein des benachbarten, vor drei Jahren eröffneten Poser-Parks, dessen Investor an den Kosten beteiligt ist. Der Kreisel war Bestandteil der Vereinbarung mit dem Poser-Park-Investor; Marcus Schlösser durfte dann auch mit der Bürgermeisterin gemeinsam die erste Fachwerk-Fünfeck-Eiche in der Mitte des Kreisverkehrsplatzes pflanzen.
Wenn die Politik dabei gewesen wäre, hätte sie vielleicht auch den einen oder anderen kritischen Kommentar von Anliegern und Verkehrsteilnehmern hören können, die genervt waren von vier Monaten Umleitung und schwerer Erreichbarkeit einige Gewerbebetriebe. Aber das kann man ja nachholen…
