Grüne denken beim Gleisbau an die Kröten

Die Einbecker Grünen denken beim zurzeit stattfindenden Gleisbau auf der bald reaktivierten Ilmebahn-Bahnstrecke zwischen Einbeck und Salzderhelden an die Kröten – und zwar die lebendigen, nicht an das Geld, das der 4,4 Kilometer lange Streckenneubau kostet. Bei der notwendigen Erneuerung des Unterbaus dürfe man die ökologischen Belange nicht vernachlässigen, mahnen die Grünen in einer Pressemitteilung. „Wir haben seinerzeit mit zahlreichen ehrenamtlichen Kräften dafür gesorgt, dass die Kröten vom Altendorfer Berg ungehindert und gefahrlos im Frühling zu ihren Laichplätzen wandern können. Das darf nicht zunichte gemacht werden,“ fordert Grünen-Ratsherr Dietmar Bartels, der seinerzeit die praktischen ökologischen Maßnahmen leitete. Unter den Schienen wurden damals im Schotter Gänge für die Wanderung freigelegt, die nun nicht wieder zugeschüttet werden dürften, fordern die Grünen. Andernfalls würden die Kröten wieder bis zum Bahnübergang an der Kläranlage wandern, wo sie seinerzeit reihenweise überfahren wurden. Dann sei der Bestand der Kröten in Gefahr. Die Streckenreaktivierung begrüßen die Grünen grundsätzlich – aus ökologischen Gründen. Der zurzeit laufende Gleisbau sei ein sichtbares Zeichen, dass langjährige Forderungen endlich umgesetzt würden. Grünen-Ortsverbandssprecher Dr. Ewald Hein-Janke: „Den letzten Schienenbus von Einbeck-Mitte nach Salzderhelden vor rund 30 Jahren haben wir mit einem Happening verabschiedet. Das Bild steht in meinem Arbeitszimmer. Im Dezember 2017 werden wir das erste neue Fahrzeug mit Jubel begrüßen,“ kündigt der langjährige Bahnfahrer und ehemaliges Aufsichtsratsmitglied der Ilmebahn an.

Nachtrag 06.05.2017: Wie Ilmebahn-Geschäftsführer Christian Gabriel mitteilt, werde nach Fertigstellung der Gleistrasse im Bereich Altendorfer Berg ein neuer Reptilienzaun erstellt, und die Kröten bekommen Querungshilfen im Gleis. Das alles sei, wie bei Großprojekten üblich, bei der Genehmigungsplanung im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) selbstverständlich berücksichtigt worden. Schade sei, dass sich der Grünen-Ratsherr nicht zuvor bei der Ilmebahn erkundigt habe, bevor er sich öffentlich äußere.