Gekommen, um zu bleiben

Einen Amber pflanzen Dr. Sandra Röddiger, Dr. Ralf Kurek und Geschäftsführer Frederic Lazar vor dem Krankenhaus.

Sie wollen Wurzeln schlagen. Und pflanzen nicht nur deshalb gerne einen Baum, in diesem Fall einen gestifteten Amber. „Wir sind gekommen, um zu bleiben“, sagen Dr. Sandra Röddiger und Dr. Ralf Kurek. Die neuen Eigentümer des Einbecker Krankenhauses sind seit der Übernahme des Hauses vor rund einem Vierteljahr schon einige Schritte gegangen, viele davon waren nach außen nicht so sichtbar. Es brauche Zeit und Überzeugungsarbeit, neues Vertrauen bei allen medizinischen Mitspielern auf dem Markt aufzubauen, sagen sie. Das Einbecker Bürgerspital hat in den vergangenen Jahr schließlich Einiges mitgemacht. Am Horizont bleibt ein Klinik-Neubau die Perspektive, aber zunächst sehen sich die neuen Chefs in der Rolle, in Vorleistung zu gehen, in Bauunterhaltung zu finanzieren und mit der gegebenen Substanz zu arbeiten. In dem Wissen, dass die im Gebäude von den Mitarbeitern geleistete Medizin das Wichtigste für die Patienten ist.

Dr. Sandra Röddiger und Dr. Ralf Kurek.

Dass das kleine Krankenhaus für die Region notwendig ist, steht für Dr. Sandra Röddiger und Dr. Ralf Kurek ohnehin nicht in Frage. Die ländliche Gegend kennt das naturverbundene Mediziner-Ehepaar aus der Ostalb, wo es mit seinem Radio-Onkologie-Netzwerk (RON) seit gut einem Jahrzehnt aktiv ist. Mit dem Einstieg in Einbeck setzt das Unternehmen aus Baden-Württemberg erstmals in Niedersachsen seine Wachstumsphase fort. Ein Krankenhaus bietet im komplexen Medizinmarkt mit seinen Kassensitzen, Zulassungen und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) bessere Möglichkeiten, strategisch und langfristig orientierte Finanzierungspartner zu beteiligen.

Die Versorgung der Patienten vor Ort und wohnortnah sei immens wichtig, sagen die neuen Bürgerspital-Chefs. In einer älter werdenden Gesellschaft erst recht. Die Einbecker Klinik sei hier fachlich in den klassischen Disziplinen schon gut aufgestellt, arbeite mit einem treuen Personalstamm seit Jahren gut. Neue Schwerpunkte oder Fachbereiche seien nicht konkret geplant. Wenn sich ein guter Schmerzmediziner bewerbe, würden sie diesen jedoch nicht ablehnen, lassen die beiden im Gespräch augenzwinkernd durchblicken. Mit der Klinik in Hann.Münden, die wie das Einbecker Haus mit Prof. Dr. Volker Kliem den gleichen ärztlichen Leiter hat, gebe es bereits eine enge Zusammenarbeit, vor allem in der pulmologischen (lungenfachärztlichen) Diagnostik und weiteren Behandlung.

Die stilisierte „Röhre“ eines MRT/CT hat in das neue Logo des Bürgerspitals Eingang gefunden.

Nach außen werden die neuen Eigentümer des Einbecker Krankenhauses immer stärker sichtbar. Zurzeit haben die Maler an der Fassade ihr Gerüst aufgebaut, bringen dort neben neuer Farbe auch deutlich sichtbar in Orange das neu kreierte Logo des Einbecker Bürgerspitals an. Dieses ist eine Anlehnung an das Logo des RON, stilisiert die „Röhre“ der Diagnose-Geräte MRT/CT. Über Logo und neuen Slogan („Patientennah und kompetent“) haben die Krankenhaus-Beschäftigten mit abgestimmt. Die Mitarbeiter haben sich außerdem mehrheitlich dafür ausgesprochen, beim Neustart den Namen „Einbecker Bürgerspital“ (EBS) beizubehalten. Dieser sei inzwischen bekannt.

Frische Farbe, neues Logo an der Fassade des Einbecker Krankenhauses.