Baugebiete: Ortskenntnisse sollen für Übersicht helfen

Ein Bagger räumt die Fläche am Deinerlindenweg frei. Archivfoto

Es geht um einen klassischen Zielkonflikt der Kommunalpolitik: Neue Baugebiete teuer erschließen oder bestehende Bebauung verdichten, wie das die Fachleute nennen, also Baulücken nutzen und bei Nachfrage diese bebauen? Seit Jahren debattiert auch die Einbecker Politik über das Thema. Unter dem Stichwort „Klimagerechtes Flächenmanagement“ war eine Diskussion entstanden. In der Kernstadt gibt es das jetzt erweiterte Baugebiet Weinberg (in dem wieder mehrere Bauplätze frei sind, nachdem anfangs die Nachfrage überzeichnet war) sowie bald innenstadtnahe Bauplätze am Deinerlindenweg. Heute wird bekannt, dass es vor einer Woche ein Treffen der Ortsbürgermeister, Ortsvorsteher und Ortsbeauftragten zum Thema gegeben hat. Die Verwaltung hatte nach Beschluss durch die Politik eine Strategie entwickelt, wie in den Ortschaften Baulücken aktiviert und leerstehender Wohnraum registriert werden kann: Die Dorfchefs sollen aktiv werden, Eigentümer ansprechen und mit ihren Ortskenntnissen Vorschläge zu möglichen Baulücken und tatsächlich nutzbaren Leerständen zusammentragen. Baudirektor Joachim Mertens hatte mir im Dezember gesagt, dass er beispielsweise in Dassensen damit schon gute Erfahrungen gemacht habe. Geplant ist, bis Herbst 2020 für die jeweiligen Ortschaften möglichst einen differenzierten Überblick über die Entwicklungspotenziale im Bestand zu erhalten. „Mit dem Instrument der Bauvoranfrage können Eigentümer belastbare Aussagen über die bauliche Nutzbarkeit von Baulücken erhalten“, gab Mertens heute per Pressemitteilung einen Hinweis zum Vorgehen. Kostenintensiv neue Bauflächen auszuweisen und zu erschließen soll laut Baudirektor möglichst vermieden werden.

Künftiges Baugebiet am Deinerlindenweg, die Fläche ist jetzt freigeräumt.