SPD: Sanierungsbedürftige Baudenkmale im Blick behalten und die Debatte neu anstoßen

Foto: SPD Einbeck

Wer die drei Jahre alte Liste sanierungsbedürftiger Baudenkmale heute noch einmal durchblättert und wem etwas an historischer Bausubstanz in Einbecks Innenstadt liegt, dem kann sich nur die Stirn in tiefe Sorgenfalten legen. Augenscheinlich hat sich seitdem die Übersicht 2021 erstellt worden ist an der Situation der aufgeführten Häuser kaum etwas zum Positiven geändert – man könnte auch sagen: nichts. Die SPD-Ratsfraktion nimmt das jetzt zum Anlass, in einem Antrag für die nächste Sitzung des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung (7. Mai, 17 Uhr, Altes Rathaus) eine Fortschreibung der Liste in der Substanz gefährdeter stadtbildprägender, denkmalgeschützter Gebäude zu fordern. Die gefährdeten Objekte müsse man im Blick behalten. Antworten aus dem Rathaus direkt in der Sitzung würden positiv überraschen.

„Wir möchten mit unserem Antrag die Debatte dieses für alle unübersehbar wichtigen Themas wieder anstoßen“, erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Dirk Heitmüller in einer Pressemitteilung. „Wir wollen außerdem, dass die Liste auf den aktuellen Stand gebracht wird und auch die Gebäudesubstanz in den Ortschaften untersucht wird, denn auch hier wird es sicherlich das ein oder andere gefährdete Objekt geben.“

„Außerdem möchten wir wissen, ob es bei den in der Liste aus dem Jahr 2021 aufgeführten Gebäuden Gesprächserfolge mit privaten Eigentümern oder sonstige neue Entwicklungen gibt“, ergänzt SPD-Ratsherr Andreas Fillips, Vorsitzender des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung. „Es ist zu befürchten, dass in den nächsten Jahren von einigen der in der 2021er Liste aufgeführten und bisher nicht sanierten Gebäuden eine erhebliche Gefahr für die Allgemeinheit ausgehen könnte. Hier ist es von großem öffentlichen Interesse zu erfahren, wie die Stadt dieses Gefahrenpotenzial einschätzt und wie sie bei den Eigentümern auf eine eventuell notwendige Verkehrssicherung hinwirkt.“ Ein Antrag der damaligen SPD-Ratsfraktion aus dem Jahr 2020 hatte zur Erarbeitung dieser Liste geführt, die laut SPD nach der Veröffentlichung auf großes Echo in der Öffentlichkeit gestoßen sei und zu zahlreichen Diskussionen um innenstadtnahen Wohnraum und zukünftige Investitionen angeregt habe.

Gegenstand der in dem SPD-Antrag enthaltenen Anfragen an die Verwaltung sind auch die oft zitierten Gewölbekeller: Im Beratungsergebnis des damaligen Antrags wurde die Verwaltung laut SPD beauftragt, mit dem Landesamt für Denkmalpflege nutzungsfreundliche Lösungen für diese Gewölbekeller zu erarbeiten. „Nun fragen wir nach den Ergebnissen dieser Gespräche“, sagte Fraktionschef Dirk Heitmüller. „Statt emotionale Diskussionen über Hörensagen und Mythen zu führen, erhoffen wir uns dadurch Informationen, die zur Versachlichung der Debatte beitragen. Davon profitieren auch investitionswillige Bürgerinnen und Bürger, die bei privaten Bauprojekten mit Gewölbekellern auf ihrem Grundstück umgehen müssen.“

Nachtrag 01.05.2024: Die Stadtverwaltung hat gestern ein Update der Denkmalliste vorgelegt, in der kurze Notizen zu den einzelnen Objekten an die ursprüngliche Übersicht angefügt sind. Kurzes erstes Fazit: Viel bewegt hat sich seit 2021 nicht.

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Viele Baudenkmale in Einbeck müssen dringend saniert werden, hier Münsterstraße 10. Foto: SPD Einbeck

Ein Kommentar zu „SPD: Sanierungsbedürftige Baudenkmale im Blick behalten und die Debatte neu anstoßen

  1. Eine Katastrophe, seit 2021 hat sich nichts getan. Es sieht in der Innenstadt teilweise schlimm aus. Einiges ist kein Denkmal, sondern gehört abgerissen. Oben das Bild ist ein Haus der Schande, da ist nichts schützenswert. Nur der Abriss wäre schön. Auch würden dort sicher auch die Ratten verschwinden. Die Öffentlichkeit ist zu wenig eingeschaltet. Und die Gewölbekeller sind in der hohen Anzahl wirklich nicht nötig. H. Niedenführ

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