
Man(n) muss es so sagen: Bei einem Mann als Bürgermeister hätte jeder es als selbstverständlich gesehen, wenn dieser in Badehose eine Sportveranstaltung eröffnen würde. Er würde sich nicht groß fragen: Oh, da werde ich ja so fotografiert, möchte ich das? Was passiert mit den Fotos? Bei einer Frau als Bürgermeisterin empfinden das viele anders und stellen Fragen. Warum eigentlich?
Einbecks neue Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, die heute seit 100 Tagen im Amt ist, hat kürzlich im Hallenbad Greene das 12-Stunden-Schwimmen eröffnet. Nicht im Kostüm oder im T-Shirt vom Beckenrand aus, sondern im Badeanzug mit Kopfsprung ins Wasser springend.
Ja, sie habe kurz gezögert, als die Anfrage kam, gibt Sabine Michalek zu, als ich sie darauf anspreche. Letztlich sei es aber eine bewusste Entscheidung gewesen. Ganz oder gar nicht. „Ich treibe gerne Sport“, sagt die 45-Jährige. Und die Veranstaltung für den Erhalt des Hallenbades und des Schulzentrums im neuen Einbecker Ortsteil Greene sei ihr besonders wichtig gewesen. Deshalb habe sie das Kostüm gegen den Badeanzug getauscht, vier Bahnen im Schwimmbad absolviert. Sabine Michalek lacht: „Fahrrad fahre ich lieber.“
Bürgermeisterin im Badeanzug? Das darf keine Frage, sondern muss eine Selbstverständlichkeit sein. Respekt, Frau Bürgermeisterin, für die Entscheidung!