
Landauf, landab und unermüdlich ist derzeit der CDU-Kandidat bei der Landratswahl, Dr. Bernd von Garmissen, in seinem Smart im Landkreis Northeim unterwegs. Er will Wickmann vom Thron stoßen. Ein Smart als Vehikel ist dabei kein schlechtes Omen. Auch die damalige Bürgermeisterkandidatin in Einbeck, Dr. Sabine Michalek, fuhr – damals in der Winter-Version des kleinen weißen Autos – im Wahlkampf mit einem Smart durch die Gegend. Heute hat sie ihr Ziel erreicht, ist Bürgermeisterin in Einbeck.
Dass er Ausdauer haben muss, hat Bernd von Garmissen selbst ins Kalkül einbezogen. Von Garmissen rechnet mit einer Stichwahl, wie er jetzt beim Brunnenfest in Lüthorst freimütig bekannte. Der Mut, dem amtierenden Landrat die Stirn zu bieten, müsse dann eben noch zwei Wochen länger tragen, sagt er sich.
Bernd von Garmissen, der Quereinsteiger in die Politik aus dem kleinen Rittergut Friedrichshausen bei Dassel, verspricht den Menschen, sich mit all seinen Kräften einzusetzen, um das Ziel zu erreichen. Und das Ziel ist klar, es ist das Büro im achten Stockwerk des Northeimer Kreishauses. Er habe bislang von vielen Menschen erfahren, berichtet der promovierte Jurist und Landwirt, dass sie angetan seien davon, dass da einer von Außen komme. Einer, der Kompetenz mitbringe, aber nicht quasi von Geburt an in der Verwaltung aufgewachsen sei, sagt von Garmissen und meint damit seinen Kontrahenten, den Landrat, ohne dessen Namen zu erwähnen. Er bringe Erfahrungen aus anderen Bereichen mit, das würden die Menschen positiv bewerten. „Ich werbe für einen Neuanfang nach zwölf Jahren.“
So ruhig und sachlich Bernd von Garmissen meist im Ton ist, so deutlich kann der 47-Jährige durchaus auch werden. Durch die Fusionsverhandlungen sei der Landkreis Northeim in die Isolation geraten – bis hin zu dem Punkt, dass die Hauptverwaltungsbeamten der benachbarten Landkreise Northeim und Göttingen nicht mehr miteinander reden würden, sich persönlich überworfen hätten. Über eines ist von Garmissen richtig sauer: Dass dieser Northeimer Landrat die vergangenen zwei Fusionsverhandlungsjahre überhaupt nicht thematisiert, auch nicht auf seiner Website. Dort komme die gescheiterte Fusion mit keinem Wort vor. Schließlich habe doch aber gerade die Verhandlung über eine Vereinigung der Landkreise dem Landrat Michael Wickmann erst eine Verlängerung seiner Amtszeit beschert – ohne die Wähler zu fragen.