Mehr Geld

Bekommt mehr Geld: Einbecks Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek. Archivfoto
Bekommt mehr Geld: Einbecks Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek. Archivfoto

Wer wieviel Geld verdient, wer wieviel Geld bekommt, ist normalerweise noch nicht einmal unter guten Freunden ein gern diskutiertes Thema. Und meistens ein gut gehütetes Geheimnis. Bei Beamten auf Zeit, bei Bürgermeistern beispielsweise ist das anders, und das auch zu recht. Denn sie verdienen öffentliches Geld, unser aller Steuergeld. Und jeder kann das nachlesen.

Weil die Stadt Einbeck (durch Kreiensen) größer geworden ist, jetzt mehr als 30.000 Einwohner hat, und weil die Besoldungsverordnung zum 1. Januar 2014 in Niedersachsen geändert worden ist, erhält die Einbecker Verwaltungschefin nun  eine Besoldung B5 und nicht mehr B4. Das sind als Grundgehalt monatlich rund 480 Euro mehr, jetzt 8045 Euro pro Monat. Da Michalek gleichzeitig erklärt hat, auf die ihr zustehende Aufwandsentschädigung in Höhe von 275 Euro zu verzichten, bleibt der Bürgermeisterin ein Plus von 205 Euro. Wer das Bürgermeistergehalt genau netto ausrechnen möchte, kann das im Internet tun.

Dirk Ebrecht (CDU) hat heute in der Ratssitzung zu recht darauf hingewiesen, dass das höhere Bürgermeisterin-Gehalt keine Einzelfallentscheidung für Einbeck ist, sondern eine Regelung, die für alle Hauptverwaltungsbeamten in ganz Niedersachsen gilt. Daher von Motivationsschub oder Ähnlichem zu schreiben, ist boulevardesk.

Mehr Geld bekommen auch die 32 Ratsmitglieder. Sie erhalten 10 Euro pro Monat mehr, jetzt 100 Euro als Aufwandsentschädigung. Hintergrund ist der in diesen Tagen eingestellte Versand von Beratungsunterlagen in Papierform. Alle Politiker sollen den digitalen Sitzungsdienst Allris nutzen, und für den Aufwand (zum Beispiel Mobilfunkvertrag), gibt’s 10 Euro. Die Stadt, uns alle, kostet das jährlich 3840 Euro.