Gemeinsam stark: Paczkow-Partnerschaft erneuert

Paczkows Bürgermeister Artur Rolka, Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek und Miroslaw Bogdiun aus Ejszyszki (Litauen), mit dem Ort hat die Stadt Paczkow eine neue Städtepartnerschaft begründet. Foto: Stadt Einbeck

In Zeiten, in denen die Demokratie in Polen zunehmend in Gefahr ist, hat die Stadt Einbeck anlässlich des 25-jährigen Partnerschaftsjubiläums mit dem polnischen Paczkow ein Zeichen gesetzt – und die Partnerschaft mit der Stadt Paczkow erneuert. „Nur gemeinsam können wir unseren Kontinent so gestalten, dass der Wohlstand und das europäische Wertegerüst bewahrt werden“, sagte Einbecks Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek vor der Unterzeichnung einer entsprechenden Urkunde (Partnerschaftsurkunde 25 Paczkow) im Rahmen einer Sondersitzung des Rates der Stadt Paczkow laut einer Mitteilung des Stadtverwaltung. „Dazu brauchen wir unabdingbar den europäischen Binnenmarkt, ebenso wie die vier Grundfreiheiten: Meinungsfreiheit, Redefreiheit, Pressefreiheit, Religionsfreiheit. Das macht uns gemeinsam stark.“ Außerdem brauche es Begegnungen zwischen den Menschen – „so wie zwischen uns“, sagte Michalek, die an der Spitze einer Delegation aus Einbeck stand, die Ende Juni Paczkow zum Jubiläum der Städtepartnerschaft besucht hat. Die Stadt Paczkow wird beim Eulenfest im Oktober erstmals auf der Landmeile einen Stand mit polnischen Spezialitäten betreiben, und eine Band wird auf der Jugendbühne auf dem Möncheplatz auftreten. Die Einbecker Delegation in Paczkow bestand nach Mitteilung der Stadt aus Ratsmitgliedern, dem Partnerschaftsbeauftragten Gerhard Jünke, einer Dolmetscherin und Verwaltungsmitarbeitern sowie dem ehemaligen Einbecker Stadtdirektor Bernd Röll als Mitbegründer der Partnerschaft. Auch Vertreter des Heimatvereins Patschkau und Umgebung waren dabei. Die Stadt Einbeck hatte schon 1954 eine Patenschaft für die Heimatvertriebenen aus dem schlesischen Patschkau übernommen, von denen viele nach dem Krieg in Einbeck geblieben sind. Ende der 1980-er Jahre entwickelten sich intensivere Kontakte zwischen Einbeck und dem heute polnischen Paczkow. Am 13. Dezember 1989 beschloss der Rat der Stadt Einbeck, eine Schülergruppe aus Paczkow zu einem 14-tägigen Aufenthalt in Einbeck einzuladen. Daraus ist ein gegenseitiger Schüleraustausch zwischen der Goetheschule und BBS Einbeck sowie dem Lyzeum in Paczkow entstanden. Am 20. Mai 1992 hat der Rat der Stadt Einbeck einstimmig der Begründung der Städtepartnerschaft zwischen Paczkow und Einbeck zugestimmt, am 12. September 1992 wurde die Urkunde beim Besuch einer offiziellen Delegation in Paczkow unterzeichnet. Heute haben Patschkauer Heimatstube und Patschkauer Archiv im Einbecker Stadtarchiv ihren Platz. Wie bereits 1992 überlegt, in einem kleinen Gästehaus in Paczkow Zimmer zur Verfügung zu stellen und das Haus als Begegnungsstätte für Einbecker und Paczkower anzusehen, gibt es seit 2002/2003 eine Drei-Zimmer-Wohnung in der Ul. Slowakiego 4 in Paczkow; diese Wohnung wird genutzt, um Einbecker Delegationen, Gruppen und Vereinen unterzubringen sowie als Ferienwohnung an Einbecker vermietet.

Bei einer Sondersitzung des Rates der Stadt Paczkow mit der Delegation aus Einbeck in feierlichem Rahmen ist mit vielen Bürgern das 25-jährige Partnerschaftsjubiläum gefeiert und die Partnerschaft erneuert worden. Foto: Stadt Einbeck