Meine Bürgermeisterin…

Einige hatten meine Bitte eine Zeit lang durchaus ernst genommen und beherzigt, aber gerade in jüngster Zeit fallen die meisten wieder auffällig in die gewohnten Floskel-Routinen zurück, fällt mir jedenfalls auf. „Herr Vorsitzender, Frau Bürgermeisterin, meine Damen und Herren“, dieser Beginn eines jeden Redebeitrags in Fachausschüssen oder im Stadtrat hat jüngst zu einem Lapsus geführt. „Meine Bürgermeisterin…“, setzte da Karsten Armbrecht (CDU) an, und verbesserte sich unter der Heiterkeit seiner Kollegen schnell selbst (obwohl es ja gewissermaßen politisch „seine“ Bürgermeisterin ist). Dirk Heitmüller (SPD) nahm den Versprecher seines Kollegen wenig später humorig auf, sagte zu Beginn seiner Wortmeldung auch „meine Bürgermeisterin“, was seine neben ihm sitzenden Genossen durchaus zucken ließ. Heiterkeit im gesamten Hause, würde ein Parlamentsprotokoll hier vermerken. Ich versuche es heute noch einmal mit meiner Bitte, in der Diskussion in politischen Gremien doch diese Floskeln wegzulassen (die in ihrer oftmals heruntergeleierten Routine nichts Respektvolles mehr haben), sondern gleich und direkt zum Thema und zum Inhalt zu kommen. Herr Vorsitzender, liebe Ratsmitglieder, vielen Dank.