Neustädter Kirchplatz einstimmig

So sieht der Neustädter Kirchplatz aktuell aus. Das ehemalige Gemeindehaus aus Waschbeton ist bereits verschwunden, jetzt folgt noch die unterirdische WC-Anlage.

Der Neustädter Kirchplatz wird ein Natursteinpflaster mit umlaufenden Betonplatten-Gehwegen in Natursteinoptik erhalten, die gut begehbar und von Kinderwagen, Rollatoren und Rollstühlen befahrbar sein sollen. Außerdem werden auf dem eigentlichen Platz zusätzliche 23 Parkplätze entstehen, allerdings nur temporär, also zu bestimmten Zeiten nutzbar. Dies hat der Bauausschuss einstimmig empfohlen. „Das ist ein super Ergebnis“, freute sich Andreas Filipps (SPD). Man bekomme einen Multifunktionsplatz, den man immer gewollt habe. Die SPD hatte sich zuletzt immer vehement gegen einen teuren Ausbau des Neustädter Kirchplatzes ausgesprochen. Kalkuliert ist der beschlossene Entwurf aktuell mit rund 3,4 Millionen Euro.

Maik Böhmer vom Büro „Planorama“ (Berlin) stellte im Ausschuss den Entwurf ausführlich vor und machte dabei auch deutlich, wie und wo sein Planungsbüro Abstriche an seinem vor vier Jahren siegreichen Wettbewerbsentwurf gemacht habe – vor allem um, wie gefordert, Kosten zu sparen. Der mit circa 240.000 Euro kalkulierte Brunnen ist entfallen, auch die Tragschichtenstärke bzw. Verfestigung des Untergrundes habe man reduziert, sie sei aber immer noch ausreichend auch für Parkplätze auf dem Platz und für professionell platzierte Fahrgeschäfte, wenn der Platz bespielt und beispielsweise eine Bühne aufgebaut werde. Beim Pflaster auf dem eigentlichen Platz habe man sich für ein Granit-Kleinsteinpflaster entschieden, das in sechs verschiedenen Rot- bzw. Rot-Grau-Tönen verlegt wird. Die Parkplätze bekommen größere Granit-Natursteine in gleicher Farbigkeit.

Zuletzt hatte es nach den Abrissarbeiten weitere archäologische Grabungen gegeben, bei denen mehrere Skelette des einstigen Kirchfriedhofes freigelegt wurden.

Nachtrag 12.03.2020: Im Stadtrat hat Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek darüber informiert, dass der neue Trafo auf dem Neustädter Kirchplatz voraussichtlich Anfang April in Betrieb genommen werde (mehr hier). Die Stadtwerke und die Telekom wollten ihre Arbeiten bis Ende März abschließen. Der restliche Waschbeton, also die frühere Toilettenanlage und die unterirdische Trafostation, soll Anfang April abgebrochen werden. Nachdem der Stadtrat nun die Strabs geändert hat, kann die Stadt auch die Anlieger in Sachen Straßenausbaubeiträge informieren. Wie die Bürgermeisterin erläuterte, müsse ihr Rathaus allerdings zunächst auf der Grundlage der geänderten Satzung die Berechnungen für die einzelnen Grundstücke anstellen. Dann könne die Anliegerinformation folgen. Derzeit würden parallel die Ausführungsplanungen und die Leistungsverzeichnisse für den Ausbau der um den Platz liegenden Straßen erstellt.