Bürgerspital: Dankbarer Frühjahrsempfang nach lebhafter Zeit

Die stellvertretende Bürgermeisterin Antje Sölter (l.) begrüßte beim Frühjahrsempfang des Einbecker Bürgerspitals Dr. Sandra Röddiger und Frederic Lazar (r.) in Einbeck.

Seit knapp einem Jahr ist das Radio-Onkologie-Netzwerk (RON) von Dr. med. Sandra Röddiger und Dr. med. Ralf Kurek Eigentümerin des Einbecker Bürgerspitals. Zum Dank für eine lebhafte Zeit mit viel Unterstützung, zu Gesprächen und Erfahrungsaustausch hatte das Bürgerspital Vertreter der Stadtratsfraktionen, aus der Ärzteschaft und Unterstützer des Krankenhauses zum erstmals organisierten Frühjahrsempfang in den Benz-Victoria-Saal des PS-Speichers eingeladen.

Dr. Sandra Röddiger begrüßte die Gäste und erinnerte an die Suche des von ihr und ihrem Mann geleiteten bundesweit vor allem in der Strahlenthearapie tätigen Praxenverbundes nach einem kleinen Krankenhaus, mit dem sie ihre Unternehmung strukturieren können. Sie würdigte das seit Jahren andauernde große Engagement der Bürger der Stadt für die Klinik und die Verbundenheit. „Das ist wirklich herausragend“, sagte Röddiger.

Dr. Sandra Röddiger und Frederic Lazar.

„Wir freuen uns, dass sie sich für Einbeck entschieden haben“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Antje Sölter. „Wir sind eine Stadt mit vielen engagierten Bürgern, manche im Hintergrund, manche im Vordergrund.“ Vielen Menschen liege die Zukunft dieses Hauses am Herzen, nicht umsonst heiße es Einbecker Bürgerspital. Dass die neuen Eigentümer diesen Namen beibehalten haben, sei ein wichtiges Signal für die Stadt, sagte Sölter.

Die wohnortnahe Patientenversorgung sei wichtig. Im Bürgerspital stehe der Patient an erster Stelle. „Hier ist Frau Müller Frau Müller und nicht irgendeine Patientennummer.“ Hier in Einbeck werde noch vor Ort gekocht, könne das Zimmer noch individuell gereinigt werden, komme die Diätassistentin persönlich vorbei, helfe die Physio-Abteilung den Patienten, nach einer OP schnell das Bett zu verlassen. Das Einbecker Bürgerspital biete dabei nicht nur die Grund- und Regelversorgung, sondern durchaus auch Spezialgebiete. Mit der Krankenpflegeschule vor Ort sei die Ausbildung ein wichtiger Bereich. „Das Radio-Onkologie-Netzwerk führt Bewährtes fort, bringt Neues mit und ist offen für Gespräche.“ Von öffentlicher Seite wünschten sich Rat und Verwaltung unverändert einen Erhalt der Klinik mit zukunftsfähigen Ideen. „Wir stehen im engen Austausch und freuen uns, dieses beizubehalten.“ Die stellvertretende Bürgermeisterin dankte den neuen Eigentümern für ihr Vertrauen, und sie lobte den Einsatz der Mitarbeiter seit Jahren.

EBS-Geschäftsführer Frederic Lazar dankte der Stadt Einbeck, den Freunden des Bürgerspitals, allen Bürgern und besonders Anja Osterloh, Andreas und Michael Büchting, Karl-Heinz Rehkopf und Walter Schmalzried, die in der Übergangsphase stark geholfen hätten, wie er sagte. Lazar bedankte sich außerdem bei den Fraktionen des Stadtrates für die politische Unterstützung, den Standort mit seinen Mitarbeitern für die Bevölkerung zu erhalten. Großen Respekt habe er vor allem vor den Mitarbeitern, die in den vergangenen Jahren Großartiges geleistet hätten. „Wir haben Einiges hinter uns, aber wir haben auch Einiges vor“, sagte Lazar. Er kündigte Investionen in die Infrastruktur des Hauses an. Ende April werden ein neues Röntgen-Gerät und ein neuer 64-Zeilen-CT in Betrieb gehen. Bisher haben die neuen Gesellschafter rund 340.000 Euro investiert. Im vergangenen Jahr hat das Einbecker Bürgerspital zehn Pflegekräfte und fünf Ärzte neu eingestellt, in der Klinik arbeiten jetzt 320 Mitarbeiter, viele davon schon 20 Jahre und länger.

Im Einbecker Bürgerspital wurden 2019 insgesamt 4350 Patienten stationär behandelt, 1750 Operationen durchgeführt, 1465 stationäre OPs durchgeführt, 190.000 Essen gekocht und 28.000 physiotherapeutische Behandlungen durchgeführt.

Frühjahrsempfang des Einbecker Bürgerspitals mit Vertretern aus Politik und Ärzteschaft.