Corona-Impfung: Ebrecht (CDU) fordert mehr Tempo und Transparenz

Der Einbecker CDU-Kreistagsabgeordnete Dirk Ebrecht hat mehr Tempo und Transparenz bei der Corona-Impfung im Landkreis Northeim gefordert. „Nachdem im Dezember mit großem Druck die Northeimer Stadthalle in ein Impfzentrum umgebaut und medienwirksam vorgestellt worden ist, passierte seitdem: wenig bis nichts“, ärgert sich Ebrecht und hat heute in einer Anfrage Landrätin Astrid Klinkert-Kittel (SPD) um die eilige Beantwortung von Fragen gebeten, die sich viele Bürger aktuell stellten: Der CDU-Kreistagspolitiker fragt nach der aktuellen Impfstoffverfügbarkeit ebenso wie nach einem Plan und der Information darüber, wann nun jede und jeder tatsächlich geimpft werden soll. Es habe ja genügend Vorbereitungszeit gegeben.

Falls notwendig, schreibt Dirk Ebrecht in einer Mitteilung, müsse sich der Kreistag auch bei Landes- und Bundesregierung nachdrücklich für einen umgehenden und breit anlaufenden Impfstart einsetzen. Die Verunsicherung bei vielen Menschen werde noch geschürt durch Berichte über zu wenig verfügbaren Impfstoff, eine schwierige Logistik, unklare Prioritäten und vor allem durch komplett ausbleibende Informationen durch Politik und Behörden. Ebrecht fragt die Landrätin:

  1. Ist Impfstoff für den Landkreis Northeim und in welcher Menge (ausreichend für welche Zahl von Impflingen) aktuell verfügbar?
  2. Wann das nimmt das Impfzentrum in der Stadthalle seinen Regelbetrieb auf?
  3. Gibt es einen Plan zur zeitlichen Priorisierung der zu Impfenden?
  4. Zu welchem Zeitpunkt wird welcher Landkreis-Einwohner geimpft?
  5. Wann soll das wie an die Mitbürgerinnen und Mitbürger kommuniziert werden?

„Wir müssen alles tun, damit die Massenimpfung nun nicht nur irgendwann und irgendwie anläuft, sondern das Ganze muss sofort und auf ganzer Breite funktionieren“, schreibt der CDU-Politiker in seiner Anfrage.

Laut Medienberichten ist heute der erste Impfstoff auch im Landkreis Northeim eingetroffen. Das sagte Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD), die von knapp 1000 Dosen pro Landkreis sprach. Die Kreisverwaltung äußerte sich heute nicht zum Thema Impfung. Eine Social-Media-Frage von mir gestern Abend nach einer ersten dpa-Meldung haben weder Social-Media-Team noch Pressestelle bis dato kommentiert.

Nachtrag 05.01.2021, 14:29 Uhr: Laut Mitteilung der Kreisverwaltung von heute Mittag hat die erste Charge mit genau 975 Impfdosen den Landkreis Northeim erreicht, am Dienstag konnten damit die ersten Impfungen in zwei Alten- und Pflegeheimen im Landkreis Northeim beginnen: mit zwei mobilen Impfteams im DRK-Pflegeheim in Northeim und im Seniorenzentrum Moringen. Die beiden eingesetzten mobilen Impfteams der Johanniter-Unfall-Hilfe und des Arbeiter-Samariter-Bund bestehen jeweils aus einer Ärztin oder einem Arzt, einer medizinischen Fachkraft sowie einer Verwaltungskraft. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel hat in der Mitteilung ihres Hauses darauf hingewiesen, dass die Impfungen zunächst ausschließlich durch die mobilen Teams in besonders gefährdeten Einrichtungen erfolgen. Angesichts der zur Verfügung stehenden begrenzten Impfstoffmenge könne im Impfzentrum in Northeim derzeit noch nicht geimpft werden. Deshalb habe das Land auch die Terminvergabe für die Impfzentren bisher nicht freigeschaltet. „Ein wenig Geduld wird noch nötig sein“, lässt sich die Landrätin zitieren. Wie es nach dem Impfstart in den nächsten Tagen und Wochen weitergehen wird, hängt maßgeblich davon ab, wie groß die nächsten Impfstofflieferungen ausfallen und wann diese eintreffen. Wer ohne Termin das Impfzentrum in Northeim aufsucht, läuft Gefahr abgewiesen zu werden, heißt es in der Pressemitteilung. „Wir können den Menschen, die schon jetzt bei uns vor der Tür stehen, nicht weiterhelfen“, bedauert Frank Beckmann, Leiter des Northeimer Impfzentrums.

Das Team der Johanniter-Unfall-Hilfe (v.l. Marc Küchemann, Julia Reichenauer, Ärztin Dana Seidel und Claudia Küchemann) verladen die Kühlbox mit dem Impfstoff. Foto: Landkreis Northeim