SPD macht bei Bahnhofstoiletten mehr Druck

Die SPD-Ratsfraktion macht bei den schon längere Zeit diskutierten fehlenden Bahnhofstoiletten in Kreiensen mehr Druck. Die Verwaltung soll bis Ende Juni ihre Gespräche mit der Deutschen Bahn AG und dem Eigentümer des Bahnhofsgebäudes erfolgreich zum Ende bringen und dann mit den Planungen starten. Gelingt das nicht, soll unverzüglich mit Planung und Bau einer Toilette auf städtischem Grundstück am Bahnhof begonnen werden, heißt es in einem ergänzenden Antrag der Sozialdemokraten für die nächste Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 6. Mai. „Wir appellieren an die Einigungsfähigkeit der Deutschen Bahn“, wird Ratsherr Klaus-Reiner Schütte (SPD) in einer Mitteilung zitiert. „Dann wäre eine Toilettenanlage schnell und benutzerfreundlich zu realisieren.“

Bereits im September 2019 hatte die SPD-Fraktion in einem Antrag im Kern gefordert, eine öffentliche Toilette für Reisende und Besucher auf dem Bahnhof Kreiensen zu schaffen. Auch in Kenntnis der Tatsache, dass die fehlende Toilette nicht in der Verantwortung der Stadt Einbeck liegt, weil ihr das Bahnhofsgebäude nicht gehört, müsse die Stadt ein Interesse daran haben, hier Abhilfe zu schaffen, meint die SPD. „Ein Bahnhof ist auch eine Visitenkarte der Stadt.“ Der Bahnhof Kreiensen wurde vor der Corona-Pandemie von täglich etwa 3500 Reisenden genutzt, die meisten sind nach Angaben der Sozialdemokraten Umsteiger mit teilweise längerer Verweildauer, insbesondere bei so genannten Anschlussbrüchen durch Zugverspätungen oder bei Ausfall des Anschlusszuges.

Die Gespräche der Stadtverwaltung mit der Bahn, die Toilette in das ehemalige Aufsichtsgebäude zu integrieren, führten nach anfänglich gutem und erfolgsversprechendem Beginn ebenso wenig zu einem Ergebnis, wie die Gespräche mit dem Eigentümer des Bahnhofsgebäudes, die Toiletten im Bahnhofsgebäude zu realisieren, schreibt die SPD in ihrer Mitteilung. Die ursprüngliche Frist für den Abschluss der Gespräche mit der Bahn Ende 2019 habe die SPD im Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie und den ersten erfolgversprechenden Gesprächen zunächst nicht aufgegriffen. „Wir sehen jetzt allerdings den Zeitpunkt erreicht, die Realisierung einer öffentlichen Toilette auf dem Bahnhof Kreiensen endlich umzusetzen“, meint der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus-Reiner Schütte.

Mit dem ergänzenden Antrag im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Sanierung am 6. Mai soll die Verwaltung beauftragt werden, nochmals Gespräche mit der Bahn sowie dem Eigentümer des Bahnhofsgebäudes bis Ende Juni 2021 zu führen. Führen diese Gespräche jedoch zu keinem Ergebnis, sei unverzüglich mit den Planungen für eine Toilettenanlage auf städtischem Grundstück zu beginnen. Die erforderlichen Haushaltsmittel sollen in einem Nachtragshaushalt für 2021 bereit gestellt werden, fordert die SPD.

Das alles macht nach Auffassung der SPD eine Übergangslösung keinesfalls entbehrlich. Denn jetzt und bis zum Abschluss der Planungs- und Baumaßnahmen stehe den Reisenden überhaupt keine Lösung zur Verfügung. Diese müssten derzeit unter unwürdigen Bedingungen ihre Notdurft verrichten, haben die Sozialdemokraten beobachtet. Im Haushalt 2021 sind auf Bestreben der SPD 25.000 Euro für eine Übergangslösung vorgesehen.

Im früheren Gebäude der Bahnaufsicht (links) könnte eine Toilette entstehen. Archivfoto

4 Kommentare zu „SPD macht bei Bahnhofstoiletten mehr Druck

  1. Schön wäre es natürlich auch, wenn man den Eigentümer des Gebäudes dazu zwingen könnte, den weiteren Verfall des schönen historischen Gebäudes zu unterbrechen und sich gleichzeitig „etwas einfallen zu lassen“, was mit der Immobilie sinnvollerweise angefangen werden könnte. Ich habe vor einiger Zeit die Idee publiziert, wenigstens einen Teil des Gebäudes in ein Studentenwohnheim umzubauen. Die idealen Verkehrsverbindungen mindestens nach Göttingen und vielleicht auch nach Clausthal Zellerfeld und Braunschweig und ein wiederbelebtes Restaurant im Hause könnten sozusagen gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen und vergleichsweise günstigen Wohnraum für Studierende schaffen. Nur irgendjemand muss sich darum kümmern und den nötigen Druck machen. Da bin ich ja mal gespannt!

  2. Es ist schon interessant wie die SPD sich mit fremden Federn schmückt.All das was Du,.ieber Frank,hier schreibst ist meine ganze Arbeit. Nur der Antrag auf die 25,000Euro,den hat die SPD gestellt, alles Andere ist meine Arbeit.Und dagegen habe ich mich in meinem Zeitungsartikel ausgesprochen

    1. Das tut die SPD schon seit einiger Zeit auch auf anderen Gebieten: Das Aus für die von der städtischen Führungsmannschaft eigentlich geplante Auflösung der Hospitalstiftungen und den überkandidelten Bau eines „Wissensquartiers“ beruhte ja nicht auf finanztechnischen Einsichten der SPD Stadtratsfraktion sondern auf gut begründeten Einwänden sachkundiger Bürger, die eben nicht nur den nächsten Wahltermin im Auge hatten. Es bedurfte allerdings erst des Stimmungsumschwungs in der öffentlichen Meinung, der die SPD zu einer klaren Positionierung veranlasste. Damit ist „Sabines Kathedrale“ wohl erst einmal für lange Zeit vom Tisch.
      Dieser Weckruf war längst überfällig. Der Verlust des Direktmandats im Bundestag, die Abwahl des sozialdemokratischen Bürgermeisters Minkner durch die gerade wiedergewählte Kandidatin der CDU und der tiefe Fall der SPD wohin man schaut hat nichts bewirkt.
      Die Tatsache, dass der ehemals sozialdemokratische Stadtrat Alexander Kloss als fleißiger Einzelkämpfer auf gleich mehreren Bühnen in kürzester Zeit in Einbeck mehr in Gang gebracht hat als seine ehemaligen Parteigenossen in all den vorangegangenen Jahren zuvor, sollten wir Einbecker in unserem politischen Gedächtnis speichern und im September unsere Kreuze entsprechend setzen.

    2. Ich geb Dir in allen Punkten recht
      Und hinzukommt noch unser Möchtegern Landrat. Dann ist das Chaos in und um Einbeck perfekt. Ich bin zwar nicht die hellste Kerze auf der Torte, aber ich kann I dennoch denken .
      Und zu Herrn Kloss. HUT AB. Was dieser Mensch bis jetzt geschafft hat davon kann man sich eine Scheibe von abschneiden. Wit haben in manchen Sachen, die er ange leiert hat uns verständigt und ausgetauscht. Das man so einen Politiker m. E. nach verachtet für seine Ideen kann ich nicht nachvollziehen Er weiß was sich gehört jedenfalls bin ich ihm dankbar, daß wenigstens er nicht vergisst das es in Einbeck eine Behindertenbeauftragte gibt die man mit einbezieht wenn es um Dinge geht, die für Barrierefreiheit sorgen
      Nun bin ich ja mal gespannt auf die Reaktion Wobei ich mal stark von ausgehe, das man sich wieder der V erantwortung entzieht. Aber leider bin ich nur ehrenamtlich und habe mein Bestes gegeben und werde mich nicht unterkriegen lassen Aufgeben ist keine Option, aber traurige Realität bei immer wiederkehrende Ablehnung

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