Generationen von Sportlern und Schülern sind auf diesem Belag bereits gelaufen – mehr oder weniger schnell. Die aus den 1980-er Jahren stammende Tartanbahn im Einbecker Stadion ist mittlerweile erkennbar sanierungsbedürftig, vor allem auf der 100-Meter-Strecke, die am Stärksten genutzt wird. Perspektivisch droht, die Sportstätte nur noch eingeschränkt benutzen zu können. Die SPD/CDU-Gruppe hatte sich auf Einladung von Einbecker Sportverein (ESV) und SVG Einbeck Ende August vor Ort die Situation angesehen und beantragt, sich mit dem Problem zu beschäftigen. Bei den Haushaltsberatungen für 2024 kam das Thema nun auf die Tagesordnung des Sport-Fachausschusses.

Der Stadtverwaltung liegen mehrere Angebote vor, wie die Tartanbahn saniert werden kann, die finanzielle Spanne reicht dabei je nach Art und Weise der Arbeiten von rund 50.000 Euro bis zu einer Million Euro; teilweise sind die Angebote der Firmen auch bereits über ein Jahr alt. Laut Verwaltung sind 2023 bislang etwa 7000 Euro für notdürftige Reparaturarbeiten entstanden. Nur dadurch sei die weitere Nutzung gewährleistet worden, heißt es. Es sei davon auszugehen, dass diese Kosten in den Folgejahren weiter ansteigen werden, wenn keine Gesamt- oder Teilsanierung erfolge.
Klaus-Reiner Schütte (SPD) beantragte für die SPD/CDU-Gruppe, 160.000 Euro in den Haushaltsplan 2024 einzustellen, um ein entsprechendes vorliegendes Angebot wahrnehmen zu können. Nach diesem soll die gesamte Rundlaufbahn überarbeitet und mit neuer Spritzbeschichtung versehen werden. Stückweise Sanierungen, etwa zunächst nur die 100-Meter-Bahn, nannte Schütte „großen Quatsch“, denn an den Anschlussstellen würden sich dann immer wieder Probleme ergeben. Man solle überlegen, den Landkreis an den Kosten für die Sanierung zu beteiligen, immerhin werde die Tartanbahn von Schülern weiterführender Schulen genutzt. Falls er nicht fördere, könne man ja auch mal über eine Nutzungsgebühr für den Landkreis nachdenken, sagte Schütte.
Der Landkreis Northeim werde sich voraussichtlich nicht an den Reparatur-Kosten beteiligen, hieß es aus der Stadtverwaltung. „Der Landkreis hat sich zunächst negativ geäußert und jetzt gar nicht mehr“, sagte Fachbereichsleiter Marco Heckhoff. Für die Revitalisierung von Sportstätten gebe es zudem eine extrem schlechte Förderkulisse, bedauerte er. Förderprogramme im Bereich Sportstätten seien auf Neuerrichtungen und nicht auf die Instandhaltung bestehender Anlagen fokussiert.
Der Ausschuss nahm die Sanierungskosten einstimmig in den Haushaltsplan 2024 auf, vor der abschließenden Finanzausschuss-Sitzung (7. November) für den Etat soll es möglichst noch einen Ortstermin im Stadion von Ausschussmitgliedern und Verwaltung mit der Vizepräsidentin Wettkampforganisation des Niedersächsischen Leichtathletik-Verbandes (NLV), Petra Möhle, geben.
