Gelbe Säcke im Rathaus

Muss der Wegweiser im Einbecker Rathaus bald umgeschrieben werden?
Muss der Wegweiser im Einbecker Rathaus bald umgeschrieben werden?

Zugegeben, die Versuchung liegt nahe, hier zu Wortspielen zu greifen. Zumal sich gerade die (farblich zum Thema passende) blau-gelbe FDP an die Spitze der Bewegung zu stellen scheint, die Gelben Säcke weiterhin im Rathaus ausgeben zu lassen. Bereits der FDP- Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Christian Grascha hatte das neue, ab 2014 geltende Sack-Abruf-Verfahren kritisiert.

Ich halte mich mal zurück und versuche möglichst neutral den jüngsten Appell des Einbecker FDP-Chefs Dr. Reinhard Binder zu übermitteln. „Wegen gefühlter circa 30.000 Euro Ersparnis sollen die Bürger des Landkreises Northeim ihre Gelben Säcke jährlich zugeteilt bekommen und den Mehrbedarf beim Entsorger anfordern“, ärgert sich der Salzderheldener Ratsherr. „Der Aufwand an Verwaltung, Porti, Telefonaten dürfte die Einsparungen schnell um ein Vielfaches übersteigen. Aber das ist ja Geld, was andere bezahlen.“ Binder glaubt an einen Aprilscherz kurz vor Weihnachten. Und fordert: „Es steht einer Stadtverwaltung gut an, die Gelben Säcke direkt an den Bürger herauszugeben. Dies war und ist auch weiterhin ohne messbaren Mehraufwand möglich, da die Anmeldungen, Telefonzentralen ohnehin besetzt sind.“ Der Liberale richtet einen Appell an „alle betroffenen Entscheidungsträger“, wie er in seiner Presseinfo schreibt, es bei der alten Regelung zu belassen.

Entscheidungsträger ist die Duales System Deutschland GmbH (DSD), die die Entsorgung der Gelben Säcke ab 2014 an eine andere Firma als bisher vergeben hat. Im Abfallwirtschaftsausschuss im November war die Änderung der Abholpraxis von Gelber-Sack-Rollen in Rathäusern bereits bekannt (unter TOP 10 im Protokoll nachzulesen) und wurde bereits vehement an die Firma appelliert – offenbar ohne Erfolg.