Haus der Jugend im Zentrum

Stadtbibliothek mit Flachdach.
Die 1960 erbaute Stadtbibliothek am Stukenbrokpark, rund 600 Quadratmeter groß.

Natürlich wollen und sollen alle „mitgenommen“ werden, wie das immer so schön heißt. Natürlich ist die Jugend unsere Zukunft. Fehlt eigentlich nur noch das „Kinderlärm ist Zukunftsmusik“ aus dem Stehsatz der politischen Lyrik. In der Debatte über einen neuen Standort des Hauses des Jugend hat sich heute die Einbecker CDU mit einer umfangreichen Stellungnahme zu Wort gemeldet (Wortlaut: PM Haus der Jugend 12-2013).

Die Jugend gehört ins Zentrum – nicht nur in das der Überlegungen, sondern auch räumlich gesehen, meint die CDU. Bereits in der jüngsten Sitzung des Jugendausschusses hatte sich CDU-Ratsfrau Heidrun Hoffmann-Taufall entsprechend positioniert. Wenn die Jugendlichen zustimmen, sollte konzentriert und zielorientiert an Möglichkeiten der Verwirklichung auf dem Platz gearbeitet werden, wünschen sich die Christdemokraten. Da kann man neugierig sein, wie sich der jüngst gebildete Arbeitskreis positioniert – und wann er sich erstmals treffen wird.

In der Tat ist der Stukenbrokpark in unmittelbarer Nähe zum ZOB, zur Innenstadt, zu Schulwegen und zum Parkplatz am Bahnhof bzw. Neuen Rathaus eine optimale Lage und bietet beste Voraussetzungen, wie CDU-Chef Dirk Ebrecht in der Pressemitteilung richtig schreibt. Gespannt bin ich, was die Christdemokraten mit „Denkhürden“ meinen, über die man sich hinweg setzen solle. Möglicherweise lassen sich Kooperationen verwirklichen, die Synergieeffekte hervorrufen, schreibt die CDU. Wer sagt eigentlich, dass Haus der Jugend und Stadtbibliothek nicht in einem (natürlich zu erweitertenden) Gebäude untergebracht werden können? Lesekompetenz den Jugendlichen – allen jungen Einbeckern, unabhängig von Geldbeutel und Elternhaus – zu vermitteln, ist eines der Kernthemen einer kommunalen Bücherei.

„Warum nicht neu bauen, wenn es auch finanziell sinnvoll erscheint?“, fragt die CDU. Die 50 Jahre alte Bausubstanz der heutigen Stadtbibliothek mit ihren energetischen Gegebenheiten (Flachdach) gehöre auf den Prüfstand.

Ich würde mich freuen, wenn offenbar doch noch nicht alle Zeit vertan ist, wie ich jüngst befürchtet hatte. Wenn über den neuen Standort eines Hauses der Jugend am Stukenbrokpark in akzeptabler Zeitspanne so entschieden werden könnte, dass nicht weitere Monate ziellos ins Land gehen. Sondern produktiv an dem Projekt gearbeitet werden könnte, mit allen Beteiligten. Für mich ist, wie gesagt, dieser Standort der optimalste der drei zur Wahl stehenden Varianten. Die Alternative am Kohnser Weg nur die zweitbeste.

Auch hier am Stukenbrokpark könnte man übrigens, sollte man zu der Erkenntnis kommen, dass nur ein Neubau sinnvoll infrage kommt, in mehreren Bauabschnitten bauen und Schritt für Schritt ein neues Jugendzentrum im Herzen der Stadt entstehen lassen. Vielleicht kann man in diesem Zusammenhang auch noch den vor Jahren gemachten Fehler korrigieren und den „Garten der Generationen“ aus dem Schatten des Stiftgartens dorthin verlegen, wo die Sportgeräte für alle Generationen auch sichtbar genutzt werden.

Zu sehr wie Weihnachten klingt mir der Startpunkt der Debatte, zumindest nach Lesart der CDU: Der Wunsch der Kulturstiftung Kornhaus, die 2014 den PS-Speicher gegenüber des heutigen Standorts des Hauses der Jugend eröffnen will, das Areal des Jugendzentrums zu erwerben, habe der Stadt „ein weiteres zukunftsweisendes Projekt beschert“, gemeint ist die Diskussion, wohin das Haus der Jugend ausweicht. Diese Bescherung haben manche sicherlich in anderer Erinnerung.