Unverzüglich

Gut, dass die SPD hier hartnäckig bleibt. Denn dass da Menschen aus den derzeitigen Krisenherden der Welt nach Deutschland, nach Niedersachsen, in den Landkreis Northeim und damit auch nach Einbeck kommen werden, dürfte so klar sein wie das Amen in der Kirche: Nachdem die Sozialdemokraten im Einbecker Stadtrat jüngst mit ihrem Dringlichkeitsantrag an der Mehrheit abgeblitzt waren, haben sie jetzt eine Ausschuss-Sondersitzung zum Thema Flüchtlinge beantragt. Das Problem drängt, der Blick in die Nachrichten macht das beinahe stündlich aktueller. Es sei beschämend, dass dieses wichtige Thema durch die Blockadehaltung der CDU-Fraktion nicht bereits in der Ratssitzung auf den Weg gebracht werden konnte, sondern ein Ausschusssitzung nötig sei, erklärte SPD-Vorsitzender Marcus Seidel (Wortlaut: SPD Presse_Flüchtlinge_9_10_2014). Unverzüglich möchten die Genossen daher Vorsorge treffen. Gut so.

Einziger inhaltlicher Tagesordnungspunkt des Ausschusses für Jugend, Familie und Soziales am Mittwoch, 15. Oktober, um 17 Uhr im Neuen Rathaus (Sitzungszimmer 107) ist die Flüchtlingsbetreuung in Einbeck. Es stimmt ja, dass formal der Landkreis für die Unterbringung der Flüchtlinge zuständig ist. Die SPD hat jedoch Recht: Die eigentliche Betreuung findet vor Ort statt, also auch in Einbeck. Die Sozialdemokraten möchten in Zusammenarbeit mit den beteiligten Behörden und relevanten Organisationen (z.B. Wohlfahrtsverbände) umfängliche Vorbereitungen treffen „über die reine physische Unterbringung hinaus“ und ein Konzept erarbeiten. Unverzüglich. Auch das zeugt von Weitblick: Deutschkurse, aufsuchende Sozialarbeit, Beratung und Betreuung bei Behördengängen, Vernetzung der Ansprechpartner. Die städtischen Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen müssten ebenfalls vorbereitet sein, meint die SPD-Fraktionschefin Margrit Cludius-Brandt.