An der Brücke tut sich was…

Die Widerlager der Behelfsbrücke sind bereits abgesteckt.
Die Widerlager der Behelfsbrücke sind bereits abgesteckt, die Bäume am Nordufer gefällt.

Die Anwohner in den Einbecker Dörfern Garlebsen, Ippensen und Olxheim haben seit Beginn ein wachsames Auge auf ihre Leinebrücke; für den Erhalt einer Verbindung haben sie sich im vergangenen Sommer vehement und erfolgreich eingesetzt. Heute hat der Landkreis Northeim eine Sachstandsinformation veröffentlicht. Da hatten die ersten Anlieger bereits erste Fotos in der offenen Facebook-Gruppe der Bürgerinitiative Pro Leinebrücke gepostet. Und mein Foto-Ortstermin heute Nachmittag hat ergeben, dass bereits Bäume gefällt worden sind, nicht erst „demnächst“ gefällt werden, wie die Kreisverwaltung heute Mittag noch schriftlich erklärte.

Nach Mitteilung der Behörde laufen die Vorbereitungen für den Bau einer Behelfsbrücke über die Leine zwischen Olxheim und Garlebsen. Der Auftrag für Lieferung, Montage und Demontage dieser Brücke einschließlich Miete und Unterhaltung in Höhe von rund 115.800 Euro sei mittlerweile erteilt, hieß es. Kalkuliert worden war ursprünglich mit 150.000 Euro plus Miete 1500 Euro/Monat. Durch die Auftragsvergabe sind laut Landkreis nun Eckdaten der Behelfsbrücke bekannt, mit denen die weiteren Details (Widerlager für die Behelfsbücke, Rampen für die Umfahrung des geplanten Brückenbauwerks) geplant werden können.

Merkwürdig klingt die Aussage aus dem Kreishaus, dass die genaue Lage der vorhandenen Trinkwasserleitung „noch nicht abschließend geortet werden“ konnte. Gibt es für so etwas nicht Pläne und Karten? Der Landkreis sucht jetzt Möglichkeiten, die Trinkwasserversorgung sicherzustellen; neben einem Provisorium für den Zeitraum der Rammarbeiten für die Behelfsbrückenwiderlager komme auch eine Neuverlegung der Trinkwasserleitung unter der Leine in Frage, hieß es.

Einen Hinweis der Behörde sollten die Anlieger beherzigen, selbst wenn er sich zunächst auch ein wenig skurril liest: „Anhand von Spuren im frisch gefallenen Schnee“ habe man festgestellt, dass die einsturzgefährdete Brücke von Fußgängern trotz Absperrung mit Bauzaun offenbar weiter genutzt werde. „In Kürze wird daher ein zusätzliches Schild ‚Betreten der Brücke verboten, Einsturzgefahr‘ angebracht, um nochmals dringend darauf hinzuweisen, dass das Betreten der Brücke verboten ist“, erklärte der Landkreis. Das Schild war heute Nachmittag jedenfalls noch nicht aufgestellt. Aber der Hinweis hat seinen Sinn. Es geht hier schließlich um Haftungsfragen. Wenn jemand tatsächlich zu Schaden kommen sollte, weil er die abgesperrte Brücke trotz Verbot überquert, ist das Geschrei groß und niemand will es gewesen sein. Zusätzlich schadet es der bisher positiven Sache. So bitter sicher die Umwege sind.