Den Vorschlag, wie heute in der ehemaligen Gemeinde Kreiensen auch in Einbeck nachts zwischen 0.30 und 5 Uhr die Straßenlaternen komplett abzuschalten, hat der Bauausschuss abgelehnt. Gut so. Nicht, dass Einbeck nach der Fusion nicht auch mal gute Ideen aus Kreiensen übernehmen könnte. Aber das ist keine gute Idee. Licht bedeutet auch ein gutes Gefühl für Sicherheit. Und eine totale Dunkelheit ist eine faktische Ausgangssperre in der Nacht. Abgesehen davon, dass es touristisch schon recht merkwürdig und kontraproduktiv wäre, wenn rund um den Marktplatz um halb eins die große Dunkelheit ausbrechen würde, während Einbecker Gäste vor allem im Sommer noch fröhlich ein Bierchen trinken möchten. Moderne Straßenlaternen verbrauchen wenig Strom, das haben die Stadtwerke bereits gezeigt: Durch die Modernisierung der Lichtpunkte habe man allein in der Kernstadt Einbeck den Stromverbrauch von 2008 bis 2014 um die Hälfte reduzieren können, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Bernd Cranen im Bauausschuss des Stadtrates.
Und deshalb ist es gut, dass die Stadtwerke Einbeck die Straßenbeleuchtung in allen Ortschaften der ehemaligen Gemeinde Kreiensen von der Stadt Einbeck übernehmen. Gleichzeitig sollen ab dem 1. Januar 2016 dort die Laternen auch nachts leuchten und nicht mehr wie heute zwischen 0.30 und 5 Uhr abgeschaltet werden. Das hat der Bauausschuss des Einbecker Stadtrates empfohlen, ich hoffe, dass der Stadtrat dem zustimmt. „Die Ungleichbehandlung muss aufhören“, sagte Ausschuss-Vorsitzender Willi Teutsch (CDU) aus Ahlshausen. Seit der Fusion seien viele Bereiche an Einbeck angeglichen worden, da dürfe die Straßenbeleuchtung dem nicht nachstehen.
Die Stadtwerke Einbeck, die seit 2009 bereits die Straßenbeleuchtung in Alt-Einbeck betreiben, möchten die Laternen auch im Bereich Kreiensen modernisieren und Strom sparen. Bis dort alle 1079 so genannten Lichtpunkte modernisiert sind, könne es aber Jahre dauern, sagte Cranen. Es sei ein hoher Unterhaltungsstau vorhanden. Zunächst würden die Standsicherheit der Beleuchtungsmasten überprüft und dabei festgestellte Mängel behoben, bevor der Leuchtkopf und die Leuchtmittel auf LED-Beleuchtung umgerüstet werde. Die Stadtwerke investieren nach eigenen Angaben zurzeit pro Jahr rund 200.000 Euro in die Modernisierung der Straßenbeleuchtung in Einbeck. Ab 2016 solle der Bereich Kreiensen vorrangig modernisiert werden – und hier zunächst die Hauptstraßen, sagte Cranen.
Der Bauausschuss hat ebenfalls beschlossen, dass die Stadt Einbeck in Zukunft den Stadtwerken pro Jahr rund 100.000 Euro mehr für den Betrieb der Straßenbeleuchtung bezahlt. „Die Kosten laufen uns davon“, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Horst Diercks. Rund 20 Prozent der Laternenmasten seien nicht mehr in Ordnung, unter anderem das habe höhere Kosten als gedacht verursacht. Langfristig spare die Stadt aber, weil weniger Strom verbraucht werde und der Vertrag zwischen Stadt und Stadtwerken in zwei Vergütungsbestandteile unterteilt wird (Betrieb und Instandhaltung sowie als zweite Komponente Stromverbrauch).