Spatenstich für die Jugend, Richtfest für Senioren

Spatenstich zum Baustart der Multifunktionshalle neben dem Haus der Jugend und Jugendgästehaus am Kohnser Weg in Einbeck.

Da sage noch einer, es bewege sich nichts in Einbeck: Direkt an zwei aufeinander folgenden Tagen gab es für Politik und Verwaltung neben einem Richtfest auch einen Spatenstich zu feiern. Auf der einen Baustelle an der Kolberger/Liegnitzer Straße entsteht für 20 Millionen Euro der „Convivo Park Einbeck“, Wohnen für Senioren mit 87 Wohnungen, zwei Wohngemeinschaften und einer Tagespflege. Neben dieser privaten Investition des Bauherrn INP fand dann heute am Kohnser Weg der lange erwartete Spatenstich zum Baustart der 2,2 Millionen Euro kostenden Multifunktionshalle der Stadt Einbeck statt. Fehlt eigentlich nur noch ein Baubeginn am Neustädter Kirchplatz.

Der Richtkranz weht über der Baustelle (v.l.): Kai Güthermann (Leiter Baumanagement Convivo), INP-Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Krug, Cornelius von Helmolt (INP), Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, Convivo Park Einbeck-Leiterin Tanja Pfeiffer, Convivo-Markenbotschafter Andreas Weber.

Um das „flexible Sorglos-Wohnen für Senioren“, wie Betreiber Convivo das nennt, auf später 11.000 Quadratmetern Grundfläche mit der Region gut zu vernetzen, hat bereits Monate vor der für Ende dieses Jahres geplanten Eröffnung die Leiterin des Einbecker „Convivo Park“, Tanja Pfeiffer, ihre Tätigkeit aufgenommen. Erste Partnerschaften mit ortsansässigen Unternehmen sind das Ziel schon im Vorfeld, auch die Personalaquise wird Tanja Pfeiffer vor Ort betreiben. Einbecks Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek betonte bei dem Richtfest ebenfalls den Impuls für das gesamte Quartier, der von den Neubauten auf dem knapp 8000 Quadratmeter großen Grundstück ausgehe.

Zimmerleute sprachen „mit Gunst und Verlaub“ den Richtspruch für den „Convivo Park“.
INP-Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Krug (vorn) begrüßte die Richtfest-Gäste aus Politik und Wirtschaft auf der Baustelle an der Liegnitzer/Kolberger Straße.

Man braucht einen langen Atem und muss dranbleiben – das habe das Projekt Multifunktionshalle die Verwaltung und Politik in den vergangenen Monaten gleichermaßen gelehrt, sagte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek heute beim ersten Spatenstich für die flexible Halle mit rund 1000 Quadratmeter Gesamtnutzfläche. „Wir lernen dazu.“ Die Rathauschefin dankte der Politik, dass sie trotz zwischenzeitlicher Kostensteigerung an dem Projekt für die Jugendlichen festgehalten habe. Michalek: „Was lange währt, wird endlich gut.“ In etwa einem Jahr soll die Multifunktionshalle stehen. Viele regionale Handwerker werden auf der Baustelle arbeiten, Gewerke in Höhe der Hälfte der Baukosten sind bereits vergeben. Zwei Drittel der Gesamtkosten in Höhe von insgesamt 2,2 Millionen Euro werden über das Förderprogramm „Kleine Städte und Gemeinden“ finanziert.

Stadtjugendpfleger Henrik Probst mit der Planung für die Multifunktionshalle.

Die Multifunktionshalle ist ein Projekt, das insgesamt gut zwölf Jahre bis zur Umsetzung benötigte. Der Traum sei langsam in den Köpfen gereift, sagte Stadtjugendpfleger Henrik Probst. Entstanden sei am Ende ein Konzept, das neu in Niedersachsen und wohl auch in ganz Deutschland sei. Denn die Halle hat viele Funktionen: Sie kann der Ort für auch mal „rustikalere Partys“ von jungen Menschen sein, vor allem aber ist sie ein Ort für „Sport verbunden mit Sozialpädagogik“, wie es Henrik Probst formulierte. Jugendliche bewegen sich viel zu wenig, die Antwort soll „Inszenierung von Bewegung“ sein, eine richtige Verpackung, die junge Leute dazu animiere, das Handy auch mal wegzulegen. Dafür stehen in der 600 Quadratmeter großen Halle ein Boxring, eine Boulder- und Kletteranlage, Skate- und BMX-Rampen zur Verfügung – oder auf dem flexiblen Multi-Court mit Sportboden kann wetterunabhängig Fußball, Basketball, Volleyball oder Badminton gespielt werden. Bei schlechtem Wetter sich bewegen oder feiern und auch mal lauter werden dürfen – das bietet nach den Worten der Bürgermeisterin die Multifunktionshalle.

Eine der Varianten, wie die Multifunktionhalle einmal genutzt werden kann. Grafik/Bild: Stadt Einbeck

Neben dem Haus der Jugend und dem Jugendgästehaus entsteht mit der neuen Multifunktionshalle am Kohnser Weg ein „Zentrum für die Jugendarbeit“ in Einbeck. Das bedeute natürlich auch, personell sich hier zu verstärken, sagte Michalek. Das habe man erkannt und sei „auf einem guten Weg“.