Der Termin steht fest, eine Kandidatin bislang auch: die heutige Bürgermeisterin. Die SPD sucht noch nach ihrer Kandidatin oder ihrem Kandidaten für den Bürgermeisterposten, immer mehr Namen tauchen für das interne Casting hinter vorgehaltener Hand auf, vier gelten inzwischen als gesetzt. Entschieden wird das Rennen bei den Genossen erst am 19. März, bis dahin ist interner Wahlkampf angesagt, zwei Vorstellungsveranstaltungen in Kreiensen und in Einbeck soll es geben. Bis März werden auch mehrere Parteien noch die Füße still halten, wen sie gegebenenfalls unterstützen wollen. Nach der bereits unbesinnlichen Ratssitzung haben die Einbecker Sozialdemokraten mit ihrem jetzt an alle Mitglieder in der Kernstadt verschickten Weihnachtsbrief noch einmal den Ton gesetzt, mit dem der begonnene Wahlkampf offenbar geführt werden soll. „Die derzeitige Bürgermeisterin lacht zwar fast täglich aus den Zeitungen den Menschen zu, aber die Menschen in Einbeck haben oft nichts zu lachen“, heißt es dort. „Den Hauseigentümern in der Tiedexer Straße hat man mit Planungen für einen Luxusausbau der Straße, der ungefähr zur Hälfte durch so genannte Straßenausbaubeiträge von den dortigen Menschen finanziert werden soll, einen gehörigen Schrecken eingejagt und ihnen jegliches Vertrauen in die örtliche Kommunalpolitik genommen.“ Frischer Wind auf dem Chefsessel im Rathaus sei mehr als überfällig. „Das Haus der Jugend war in diesem Jahr über viele Wochen geschlossen, die Kinder und Jugendlichen hatten keinen Anlaufpunkt. Für viel Geld wird nun der Neustädter Kirchplatz ausgebaut – wir meinen, dass es auch wesentlich günstiger gegangen wäre, unsere Ratsfraktion hatte dazu einen Vorschlag vorgelegt.“ Zu allem Überfluss lasse die Bürgermeisterin auch noch zu, dass ihr Allgemeiner Vertreter den Sprecher einer heimischen Bürgerinitiative verklagt und ehrenamtlichen Ratsmitgliedern mit Regress für ihr nur ihrem Gewissen unterworfenem Handeln droht, schreiben die Kernstadt-SPD-Vorsitzenden Rita Moos und Peter Traupe an ihre Mitglieder. „Deshalb ist es dringend erforderlich, dass Einbeck wieder eine Bürgermeisterin oder einen Bürgermeister bekommt, die oder der das Vertrauen der Menschen in dieser Stadt genießt. Eine Stadtspitze, die keine Klientelpolitik betreibt, sondern für die Nöte aller Menschen da ist und nicht weitere Unruhe und Unzufriedenheit in diese Stadt trägt.“