Die Diskussion über mögliche Downhill-Strecken in Einbeck nimmt an Fahrt auf. Nur wenige Tage nach der Debatte im zuständigen Ratsausschuss, in dem der SPD-Antrag breite politische Rückendeckung erhalten hatte, kann Stadtjugendpfleger Henrik Probst erste Erfolge vermelden. Ein Brainstorming einer Expertenrunde aus der Mountainbike-Szene per Videokonferenz habe viele gute Ergebnisse und Anregungen gebracht, berichtet Probst. Der vermutlich schwerere Teil der von der Politik beauftragten Debatte dürfte freilich noch vor den Fans des Downhill-Sports liegen. Denn jetzt geht es darum, die Fachleute aus Forst und Naturschutz mit ins Boot zu holen und in die konkreten Planungen einzubeziehen und zwischen den Interessen der Sportbegeisterten und den Auflagen des Naturschutzes auszugleichen.
Die Resonanz der Mountainbike-Szene auf die SPD-Initiative war sehr groß, berichtet Probst. Alle Interessierten, die sich über die sozialen Medien und per E-Mail an die Stadtjugendpflege gewandt hatten, seien zu einer ersten Videokonferenz eingeladen worden. Mit Unterstützung von Ryan Meister, dem Spezialisten für dieses Thema aus dem Haus der Jugend, konnte der Stadtjugendpfleger insgesamt zwölf Experten aus der lokalen Mountainbike-Szene online begrüßen.
Es sei schnell klar geworden, dass es eine absolute Herzensangelegenheit sei, ihren Sport in Einbeck ausüben zu können und professionelle Strecken einzurichten, die für alle Einbecker Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein attraktives Szenario bieten, aber auch über die Grenzen von Einbeck hinaus auf reges Interesse stoßen werden.
Einzelne mögliche Streckenvarianten wurden in der Videokonferenz mit dem Ziel diskutiert, den jetzigen Wildwuchs an so genannten Trails einzuschränken und in mehrere von Experten so genannte Lines mit unterschiedlichem Charakter und Schwierigkeitsgraden zu kanalisieren. Beispielsweise soll es eine „Downhillstrecke“ geben, auf der man mit Tempo und verschiedenen sicher angelegten Sprüngen eine Abfahrtsstrecke gegen die Zeit zurücklegt. Außerdem einen „Enduro-Trail“, auf dem man weitestgehend naturbelassen, aber ausschließlich mit dem Mountainbike unterwegs sein kann. Die Hauptline soll dann noch verschiedene Abzweige mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen bekommen, so dass hier allen Altersgruppen je nach Können Spaß und Herausforderung geboten werden kann. Außerdem ist ein „Flowtrail“ angedacht, berichtete Henrik Probst, der mit speziellen Steilkurven und Wellen gebaut werde und ein flüssiges Fahrgefühl im Wald fast wie auf der Achterbahn biete.
Eine weitere Idee ist der Bau eines so genannten Pumptracks im Stadtgebiet. Der ebenfalls mit Wellen und Kurven angelegte kompakte, geschlossene Rundkurs aus Asphalt oder Beton kann mit allem, was Rollen und Räder hat, befahren werden.
Die Expertengruppe will sich jetzt regelmäßig online treffen, um die Planungen möglichst schnell auf den Weg zu bringen. Außerdem werden die Kinder- und Jugendlichen, die regelmäßig auf den verschiedenen Strecken im Einbecker Stadtwald und am Kirschenberg unterwegs sind, über die Jugendplattform der Stadtjugendpflege www.jup-einbeck.de (dort gibts auch ein Video und eine Karte, wo die Strecken liegen könnten) und in virtuellen Planungskonferenzen einbezogen, kündigte Probst an.
