
Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek hat bei der Ratssitzung am Mittwoch „ihren“ ersten Haushalt vorgelegt; die Beratungen in den neu gebildeten Fachausschüssen können damit in den nächsten Wochen beginnen. Das Zahlenwerk trägt in erster Linie die Handschrift der Verwaltung, der Michalek erst seit vier Wochen vorsteht. Und so dankte sie den Mitarbeitern um Finanz-Fachbereichsleiterin Christa Dammes auch für das 862 Seiten starke Haushaltspaket.
Die neue Bürgermeisterin konnte zwar einen Überschuss von 1,7 Millionen vermelden, und die 24,15 Millionen Entschuldungshilfe habe das Land auch pünktlich aufs Konto überwiesen, was der größer gewordenen Stadt Einbeck natürlich enorm helfe. Entwarnung möchte Michalek aber nicht geben. Denn die positive Summe im Ergebnishaushalt habe mit der Auflösung einer Rückstellung (2 Mio.) zu tun und basiere sozusagen auf einer guten Steuerschätzung bei guter Konjunktur. Die neue Bürgermeisterin möchte den Sparkurs konsequent „auf ganzer Linie“ fortsetzen, der Haushalt habe noch „eine Fülle von Stellschrauben“.
Die Bürgermeisterin stimmte die Politik (und auch die Bürger) auf weiterhin schwierige Zeiten ein: „Wir werden nicht umhin können, alle Leistungen auf den Prüfstand zu stellen.“ Die Leistungen müssten gebündelt, auf den Bedarf eingestellt werden, wo dieser abgefragt werde. Denn Kreiensenern kann man da nur raten: Nutzen Sie intensiv die Angebote des Bürgerbüros im Rathaus der früheren Gemeinde Kreiensen.
„Lassen Sie uns das gute Wetter ausnutzen, das Schiff Einbeck seetüchtig zu machen“, bemühte Dr. Sabine Michalek bei ihrem Appell an die Ratsmitglieder ein Bild aus der Seefahrt. Der Wind lasse sich nicht ändern, die Segel könne man aber richtig setzen. Das wird der passionierte Segelfreund und Altbürgermeister Ulrich Minkner sicher gern gehört haben…
Dass der Haushalt nicht nur der erste Michaleks, sondern auch der erste gemeinsame Etat der fusionierten Gemeinde Einbeck-Kreiensen ist, wird an mehreren Zahlen deutlich, die schon beim ersten Durchblättern auffallen. So werden zum Beispiel Dienstfahrzeuge buchhalterisch übertragen, EDV neu angeschafft, die Entschädigung für die „weggefallene“ Stelle der Kreiensener Gleichstellungsbeauftragten (500 Euro) wird frei. Mal schauen, was die Politiker daraus jetzt in den Beratungen machen.
Update 22.02.2013, 21.24 Uhr: Der Wortlaut der Haushaltsrede ist übrigens hier nachzulesen.