
Er tritt nicht auf. Er kommt einfach herein. Früher wurde oft das Niedersachsen-Lied gespielt, wenn David McAllister in einen Versammlungssaal einmarschierte, mit Gefolge. Heute hat ihn der Fahrer vor der BBS in Einbeck aussteigen lassen, der ehemalige Ministerpräsident betritt ohne Musik und Aufhebens das Forum, und es dauert ein paar Augenblicke, bis die ersten Christdemokraten erkennen, dass ihr Landesvorsitzender eingetroffen ist. Dem CDU-Kreisvorsitzenden Joachim Stünkel gratuliert McAllister noch nachträglich zum 61. Geburtstag, beide kennen sich seit langem. Gedächtnis und Büro funktionieren auch ohne MP-Amt.
An diesem späten Nachmittag ist David McAllister als Hauptredner bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung der Kreis-CDU, weil er die CDU-Kandidaten für den 22. September unterstützen will. Den Landratskandidaten Dr. Bernd von Garmissen genauso wie den Bundestagskandidaten Dr. Roy Kühne.

Und McAllister tut dies mit einer Warnung: Im Januar bei der verlorenen Landtagswahl war es extrem knapp. Nur hauchdünn habe man verloren. Und deshalb gelte ganz besonders bis zum 22. September die Parole: Jede Stimme zählt. So etwas wie im Januar dürfe der CDU nicht ein weiteres Mal passieren. Und daher sollten die aktuellen Wahlkämpfer lernen: Viele Menschen entscheiden sich erst sehr spät, in der letzten Woche. Es gebe Studien, sagte McAllister, nach denen sich zehn Prozent erst in den letzten 24 Stunden vor der Wahl entscheiden. Daher gelte die Devise, bis zur letzten Minute für die CDU zu werben. Damit man eben nicht am 23. September Peer Steinbrück zitieren müsse, sagte David McAllister: Hätte, hätte, Fahrradkette…