Büchse der Pandora bleibt zu

Während der Brückenbauarbeiten am Tiedexer Tor war die Maschenstraße schon mal Einbahnstraße. Archivfoto
Während der Brückenbauarbeiten am Tiedexer Tor war die Maschenstraße schon mal Einbahnstraße. Archivfoto

Sie waren sich einig. Einig, dagegen zu sein. Gegen die Vorlage aus dem Rathaus. Rolf Hojnatzki (SPD) warnte vor dem Öffnen der Büchse der Pandora. Und sie blieb zu. Die Büchse. Die Maschenstraße, um die es gestern im Stadtentwicklungsausschuss ging, bleibt in beide Richtungen befahrbar. Sie wird nicht, wie von Anwohnern gewünscht, wieder im Einmündungsbereich zur Tiedexer Straße zur Einbahnstraße. Die Anlieger hatten das vorgeschlagen, nachdem sie während der mehrmonatigen Brückenbauarbeiten am Tiedexer Tor gute Erfahrungen damit gemacht hatten. Die Verwaltung war der Sicht der Bürger gefolgt und hatte der Politik die Vorlage unterbreitet, die enge Maschenstraße im Abschnitt zwischen Hullerser Mauer und Tiedexer Straße zur Einbahnstraße in Richtung Tiedexer Straße zu erklären. Doch dagegen waren die Ratsmitglieder im Fachausschuss. Einstimmig.

Mit einer Einbahnstraße mache man den Verkehr nicht langsamer, sondern schneller, meinte Rolf Hojnatzki (SPD). Wenn einem dann niemand mehr entgegen kommen könne, schaue man auf der Fahrt von der Hullerser Mauer in Richtung Tiedexer Straße nur noch mal kurz in Maschenstraße (rechts vor links!) und gebe dann Gas bis zur Einmündung, sagte er. Wenn man sich hier für eine Einbahnstraße entscheide, wollten das unter Umständen auch die Anlieger der Schrammstraße, dann sei die berühmte Pandora-Büchse geöffnet.

Man werde mit einer Einbahnstraße hier mehr Verkehr erreichen, weil die Straße einfacher zu befahren sei, meinte auch Armin Hinkelmann (GfE). Auch Joachim Dörge (CDU) möchte lieber auf gegenseitige Rücksichtnahme in der engen Straße setzen, man müsse halt vorsichtig fahren, eine Einbahnstraße sei nicht notwendig. Warüber man nachdenken sollte, da waren sich dann wieder alle Fraktionen einig, ist die Überlegung, auf dem Abschnitt die Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometer aktuell noch weiter zu reduzieren, beispielsweise Schrittgeschwindigkeit.

Nachtrag 23.10.2014: Der Verwaltungsausschuss hat die Ablehnung einer Einbahnstraße in der Maschenstraße durch den Fachausschuss gestern bestätigt, teilte die Bürgermeisterin auf Anfrage mit.