Kreis-CDU ergänzt Vorstand

Foto: CDU Northeim

Bei einem Kreisparteitag in Bad Gandersheim Anfang September hat die CDU im Landkreis Northeim mehrere vakante Positionen im Kreisvorstand nachbesetzt. Medienvertreter waren zu dem Treffen im Forum des Roswitha-Gymnasiums nicht eingeladen und auch nicht vor Ort. Die Christdemokraten haben die Nachricht einige Tage nach der Veranstaltung (was natürlich bei den Ehrenamtlern vorkommen kann) ausschließlich als Presseinfo verbreitet, meine Frage warum keine Presse eingeladen war, hat CDU-Kreisvorsitzender David Artschwager auch auf Nachfrage leider nicht beantwortet. Neu zur stellvertretenden Kreisvorsitzenden gewählt wurde Maren Root (Drüber).

Ebenso neu als stellvertretende Vorsitzende gewählt wurde Vanessa Storre (Nörten-Hardenberg). Beide ersetzen Helmar Breuker (Edemissen) und Petra Kersten (Dassel), Letztere war nach 38 Jahren aktiver Parteiarbeit aus der CDU ausgetreten und konnte damit ihr Amt nicht fortführen, Ersterer war ja im März von allen CDU-Parteiämtern entbunden worden, nachdem die CDU-Ratsfraktion ihn rausgeworfen hatte.

Neu ist auch Jacqueline Emmermann als Mitgliederbeauftragte, Melissa Heikens als Pressesprecherin und Frederic Otto als Schriftführer. Komplettiert wird der Vorstand unverändert durch die Vize-Vorsitzenden Torsten Bauer (Uslar) und Anskar Lürig (Northeim) sowie Schatzmeister Christian Dörries (Einbeck). Kreisvorsitzender David Artschwager freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem umbesetzten, sehr jungen und motivierten Team, schreibt er in der Pressemitteilung. Artschwager räumt auf Nachfrage ein, dass die CDU-Website dringend aktualisiert werden müsse, sie gibt jedenfalls bis dato (Stand: 18.09.23) noch den alten Vorstand an. Warum bei dem fast ausschließlich jungen Vorstandsteam auch die Social Media-Kanäle bei Facebook und Instagram des CDU-Kreisverbandes Northeim vor über einem Jahr den letzten Eintrag aufweisen, bleibt offen und ist durchaus bemerkenswert, ist doch der Kreisvorsitzende selbst in den sozialen Netzwerken sehr aktiv, wenn er politisch unterwegs und für die CDU, als Ratsherr oder Kreistagsabgeordneter „auf Tour“ ist, wie er das selbst gerne beschreibt.

CDU-Kreisvorsitzender David Artschwager betont in seiner Pressemitteilung zum Parteitag, dass Generalsekretär Dr. Marco Mohrmann zum dritten Mal binnen vier Monaten den Landkreis Northeim besucht habe und als „Festredner“ beim Kreisparteitag sprach, an dem nach seinen Worten 19 Mitglieder teilgenommen haben. Er meint das zweifellos positiv, einen so häufigen Besuch des Generals und damit obersten Parteimanagers in Hannover in kurzer Zeit im CDU-Kreisverband könnte man allerdings auch anders interpretieren: er muss hier öfter mal nach dem Rechten sehen, vor allem nach der Causa Breuker.

Der CDU-Kreisvorsitzende David Artschwager forderte laut Mitteilung beim Kreisparteitag einen neuen Ansatz im politischen Diskurs. Dieser müsse vor allem vonseiten der CDU kommen: „Wir müssen den direkten Bürgerkontakt wieder verstärken und für die tatsächlichen Herausforderungen bürgerlich-konservative, pragmatische Lösungen erarbeiten“, schreibt Artschwager. Statt sich wohlklingende Namen für Sozial-Prestigeprojekte auszudenken, solle man lieber konkret handeln und sinnvolle Konzepte erarbeiten, beispielweise durch echte Entbürokratisierung der Wirtschaft, durch Entschlackung von überflüssigen Dokumentationspflichten und so mancher Verordnung, um vor allem den Mittelstand, der hier im ländlichen Raum der tragende Wirtschafts- und auch Wohlstandsfaktor sei, entlasten zu können, schreibt er. Im CDU-Kreisverband sei man bereits mit Formaten wie beispielsweise „Werkstattgesprächen“ auf einem guten Weg, heißt es in der Mitteilung.

Anmerkung: In einer ersten Version war die Rede davon, dass Petra Kersten ihr Amt niedergelegt habe, das ist jetzt präzisiert. Helmar Breuker hat seine Sichtweise im ersten Kommentar dargelegt.

Foto: CDU Northeim
Gruppenfoto am Vorstandstisch (v.l.): Melissa Heikens (Pressesprecherin), Christian Dörries (Schatzmeister), Dr. Marco Mohrmann (CDU-Generalsekretär CDU in Niedersachsen), David Artschwager (Kreisvorsitzender), Maren Root (stellvertretende Kreisvorsitzende), Jacqueline Emmermann (Mitgliederbeauftragte), Frederic Otto (Schriftführer). Krankheitsbedingt fehlen die stellvertretenden Kreisvorsitzenden Vanessa Storre, Anskar Lürig und Torsten Bauer. Foto: CDU Northeim

4 Kommentare zu „Kreis-CDU ergänzt Vorstand

  1. Korrektur: Ich bin von meinem Amt zurückgetreten. Entbinden kann einen nur ein Kreisparteitag. Der Rauswurf aus der Ratsfraktion hat damit nur indirekt zu tun. Es geht eher um den parteiinternen Umgang mit Mandatsträgern, welche sich eigene Gedanken machen und damit die Dominanz von Fraktionschefs und deren fragwürdigen Methoden tolerieren müssen, denn Fraktionen sind eigenständige Organe und handeln losgelöst. Umgekehrt ist das in der CDU leider nicht der Fall, ergo die Fraktion dominieren.

    1. Formal mag das so sein, der KV hat Ihnen die Möglichkeit gegeben, Ihr Gesicht zu wahren, Sie dürfen aber keine Parteiämter mehr ausüben. Den Rest Ihres Kommentars lasse ich mal lieber unkommentiert, Sie können das natürlich unbenommen so sehen

  2. Auch hier muss ich leider für diejenigen ergänzen, welche mit den internen Abläufen in Parteien nicht so vertraut sind. Es gibt zeitliche Befristungen und die Rolle Herrn Krolls und die Folgen für ihn bleiben natürlich unbeleuchtet. Das erfordert zu viel Tiefgang. Zudem gestalte ich Prozesse aktiv, nicht nur in der Parteiarbeit. Oder wie Sie es ausdrücken, ein Einzelkämpfer. So sei es.

    1. Über zeitliche Befristungen und die Folgen für andere hat die Kreis-CDU nicht informiert. Transparenz wird dort offenbar nur partiell gesehen.

Hier kannst Du einen Kommentar verfassen