Goetheschule dreht noch eine Beteiligungsschleife

(c) Foto: Frank Bertram

Wie und wo für den Raumbedarf der Goetheschule Einbeck gebaut werden soll, wird der Kreistag erst in einer Sondersitzung im Oktober entscheiden. Zuvor trifft sich der Bildungsausschuss des Kreistages ausschließlich zum Thema Goetheschule und hört Beteiligte bei der Frage, ob das Gymnasium einen Ersatzneubau für den Anbau erhalten oder aber komplett neu am Standort Hubeweg gebaut werden soll und wie es während der Bauphase schulisch weitergehen soll und kann. Der Kreisausschuss hat gestern die Weichen für diese zusätzliche Beteiligungsschleife gestellt, wie Landrätin Astrid Klinkert-Kittel auf Anfrage berichtete.

Der nicht-öffentlich tagende Kreisausschuss hat gestern entschieden, am 5. Oktober eine Sitzung des Bildungsausschusses ausschließlich mit dem Tagesordnungspunkt Erweiterung Goetheschule durchzuführen. „Hier sollen alle Beteiligte, teilweise dann nochmals, gehört werden“, berichtete mir die Landrätin. Am 9. Oktober soll die abschließende Beratung im Kreisausschuss terminiert werden, in einer Sondersitzung des Kreistages am 13. Oktober sollen dann die endgültigen Beschlüsse gefasst werden, erklärte Astrid Klinkert-Kittel.

Im Bauausschuss hatte es zuletzt ein Abstimmungspatt in Sachen Goetheschule gegeben. Hier konnte sich die SPD-Fraktion auch noch nicht mit ihrem Vorstoß durchsetzen, vor einer abschließenden Entscheidung noch den Bildungsausschuss zu beteiligen. Am Sonntag hatten die Sozialdemokraten dann gemeinsam mit mit der Gruppe Linke-Grüne einen formalen Antrag nach § 72 Abs. 3 Satz 2 NKomVG nachgeschoben und mit einem Drittel der Ausschussmitglieder sowie dem Vertreter der Arbeitnehmerverbände im Ausschuss, Dr. Olaf Kuhr, und dem Vertreter der Lehrkräfte der allgemeinbildenden Schulen im Bildungsausschuss, Harald Seeger, bei der Landrätin beantragt, den Bildungsausschuss einzuberufen. Als Tagesordnungspunkt wünschen sich SPD/Grüne-Linke den Komplex „Vorgesehener Um- oder Ersatzbau der Goetheschule Einbeck, Deckung des Raumbedarfs, der Interimslösung und weiterer schulischer Aspekte“; außerdem sollen Vertreter der Elternschaft, der Schülerschaft sowie der Personalrat der Schule zur Anhörung in den Bildungsausschuss eingeladen werden.

Entgegen der ursprünglichen Federführung des Schulausschusses 2018 sei in der jetzigen finalen Phase der Beratungen nicht einmal dessen Beteiligung vorgesehen, sondern lediglich die Beratungen im Ausschuss für Bauen und Verkehr vorgesehen, bedauern die Sozialdemokraten und die Grünen-Linke. Aus dem einst geplanten Um- und Erweiterungsbau sei allerdings zwischenzeitlich eine völlig andere Ausgangslage entstanden, aktuell gehe es alternativ um einen vollständigen Neubau an einem anderen Standort oder um erhebliche Abbrucharbeiten und Neubauten am vorhandenen Standort, heißt es in dem Antrag von SPD/Grüne-Linke. Aufgabe des Bildungsausschusses sei es u.a., sich mit Themen rund um Schulbaumaßnahmen zu beschäftigen, diese zu diskutieren und bei anstehenden Entscheidungen zu baulichen Maßnahmen, insbesondere wenn diese auch über einen längeren Zeitraum Auswirkungen auf den organisatorischen und pädagogischen Schulalltag haben, mitzuwirken bzw. mindestens beteiligt zu werden.

In der Bildungausschuss-Sitzung gehe es „vordringlich weder um die Standortfrage noch um eine Verschleppung des Themas. Bei Fragen des Raumbedarfs und auch der angedachten mehrjährigen Interimslösung stehen aber eindeutig pädagogische Themen und schulorganisatorische Fragen, z.B. hinsichtlich des alltäglichen Ablaufs des Schulbetriebes im Vordergrund. Nach Aussagen der Verwaltung kann bei einer finalen Entscheidung des Kreistages in diesem Jahr mit einem Baubeginn in 2026 gerechnet werden. Insofern können wir davon ausgehen, dass die Einbeziehung des
Bildungsausschusses zu keinem zeitlichen Verzug führen wird.“

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