
Die Schulausschuss-Sitzung gestern war in mehrerlei Hinsicht eine denkwürdige Veranstaltung. Hoffentlich können die Beteiligten die zu Beginn geäußerte Bitte der Vorsitzenden noch erfüllen: „Lassen Sie uns so miteinander umgehen, dass wir uns auch morgen noch auf der Straße grüßen.“
Über Beschluss und Diskussion wird noch hier zu berichten sein.
Die Debatte hat jedoch einmal mehr deutlich gemacht, dass sich die politischen Konstellationen in Einbeck mit dem Wahlabend des 20. Januar geändert haben. Während die SPD vor einem halben Jahr mit Sicherheit keinesfalls die Verwaltung „ihres“ Bürgermeisters Ulrich Minkner so unter Feuer genommen hätte wie sie es jetzt unter der neuen Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek tut, drängt die CDU mit „ihrer“ Bürgermeisterin jetzt zu Entscheidungen, die sie vor einem halben Jahr schon hätte haben können. Die Vorsitzende des Schulausschusses war damals übrigens die neue Bürgermeisterin…
Dass der vor drei Jahren gebildete Arbeitskreis letztlich versagt hat (wie es die neue Schulausschuss-Vorsitzende Antje Sölter, CDU, ausdrückte), mochte die SPD am Liebsten auch allein der Verwaltung in die Schuhe schieben, was den sonst so ruhigen Schulfachmann im Einbecker Rathaus, Albert Deike, mehrfach zu deutlichen Einlassungen veranlasste. „Beim nächsten Mal werden sie wieder die Zahlen infrage stellen, da gebe ich Ihnen Brief und Siegel drauf.“
Jetzt ist es die SPD und mit ihr die GfE/Bürgerliste in merkwürdiger Allianz (vor wenigen Monaten war die heutige Verwaltungschefin und Bürgermeisterin immerhin noch auch ihre Kandidatin), die wahlweise einen hochmögenden Professor oder am Besten die Verwaltung mit den Hausaufgaben beauftragt, alles wieder und wieder und noch einmal durchrechnen und Schülerstatistiken analysieren lassen möchte.
Oder um es mal mit meinem alten Schullateinisch zu sagen: Tempora mutantur, et nos in illis…