Fest will für Veränderungen im innerstädtischen Verkehr sensibilisieren

Mit einem „Verkehrswendefest“ unter dem Motto „Gemeinsam Einbeck lebenswert gestalten“ wollen die Grünen mit weiteren Akteuren am 10. September für Veränderungen im innerstädtischen Verkehr sensibilisieren und an dem Sonnabend demonstrieren, was beispielsweise bei Fahrradstraßen möglich ist. Im Mittelpunkt der Veranstaltung in der Tiedexer Straße steht laut Veranstaltern neben Aspekten der Verkehrssicherheit und sozial gerechter Mobilität auch „die Vision einer lebenswerten Stadt für alle“. Ein breites Bündnis an Engagierten und Gruppen aus Einbeck habe „die Initiative gestartet und erste Vorschläge erarbeitet, wie Einbecks öffentlicher Raum lebenswerter und fahrradfreundlicher gestaltet werden kann“, heißt es. Das komplette Programm des „Verkehrswendefestes“ von 10 bis 15 Uhr steht hier.

„Es ist dringend notwendig, für Radfahrende in der Stadt mehr Sicherheit und Wege zu schaffen“, lässt sich Grünen-Ratsherr Dietmar Bartels in der Ankündigungsmitteilung zitieren. „Viele Menschen entscheiden sich momentan gegen das Rad, weil Wegeführung und Autoverkehr in der Innenstadt ein zu hohes Risiko und eine große Belastung für entspanntes und sicheres Fahren bedeuten.“ Zum Abschluss soll es eine gemeinsame Fahrradrundfahrt durch Straßen der Innenstadt geben. Zuvor sollen in einer offenen Diskussionsrunde mit Besuchern und Vertretern aus Stadtrat und Verwaltung geplante Maßnahmen und Bedarfe für eine umfassende Verkehrswende in Einbeck diskutiert werden, heißt es in der Pressemitteilung der Veranstalter.

Den Beteiligten ist nach eigenen Angaben besonders wichtig, nicht nur Klischee-typische Radfahrende in den Blick zu nehmen. Das Planungsteam hat im Vorfeld verschiedene Nutzerprofile skizziert. „Mit der Perspektive dieser unterschiedlichen Nutzertypen ist es besser möglich, Veränderungen in der Verkehrsführung passgenauer und bedarfsgerechter zu entwickeln. Wir möchten aktiv auf alle Bürger*innen zugehen und ihre Gewohnheiten, Bedarfe und Vorschläge abfragen, um für Einbeck eine tragfähige Mobilitätslösung für alle anzustoßen und eine heute notwendige agile Stadtentwicklung anzuregen“, erklärte Juliane Amlacher, Mitwirkende des Planungsteams. Im März hatte die Ingenieurgemeinschaft Schubert aus Hannover dem Stadtrat ein umfangreiches Gutachten vorgelegt, in dem sie eine Bestandsanalyse und wichtigen Handlungsbedarf für den Fuß- und Radverkehr in Einbeck darlegt. Dieses bildet die Grundlage für die Forderung des Bündnisses nach einer Einführung von Fahrradstraßen.

Hier am Neuen Markt dürfen Radfahrerinnen und Radfahrer entgegen der Einbahnstraße fahren. Archivfoto

Nachtrag 12.09.2022: Wie sollen und können Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer und weitere sich im öffentlichen Raum bewegende Menschen miteinander umgehen? Wem „gehört“ die Straße? Und wem vielleicht auch nicht? Wie passen die Herausforderungen der Zukunft zu den bereits vorliegenden Konzepten? Wo müssen diese weitergehen? Wo stoßen die Wünsche an Grenzen? Über diese und weitere Fragen und Überlegungen zu einer Mobilität unterschiedlicher Verkehrsteilnehmer im öffentlichen Raum haben sich bei dem „Verkehrswendefest“ die Gastgeber mit Vertretern aus dem Stadtrat, mit der Bürgermeisterin und mit Kandidaten für den Landtag auf der Tiedexer Straße ausgetauscht. Das Gespräch muss fortgesetzt werden, und ob ein realistischer Konsens gelingen kann, erschien an mancher Stelle angesichts von Maximalforderungen fraglich.

In einer offenen Diskussionsrunde mit Bürgermeisterin und Vertretern aus dem Stadtrat diskutierten Interessierte über Verkehrsbedarfe und Möglichkeiten in Einbeck.

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