Landrat räumt Thema ab? Bürgerspital könnte Geld bekommen

Geld für das Einbecker Krankenhaus, das nach der Insolvenz jetzt als Bürgerspital firmiert? Archivfoto.
Geld für das Einbecker Krankenhaus, das nach der Insolvenz jetzt als Bürgerspital firmiert? Archivfoto.

Landrat Michael Wickmann (SPD) könnte möglicherweise ein Thema abgeräumt haben, das ihm ansonsten in der bevorstehenden Stichwahl vor allem in Einbeck Stimmen kosten könnte: Er hat den Kreisausschuss am Montag Abend darüber informiert, dass dem Landkreis Northeim nach dem aktuellen Stand der Vertragsabwicklung mit den Helios-Kliniken wohl ein zusätzlicher Kaufpreis in Millionenhöhe zufließen werde. Auf Antrag der Gruppe SPD/Grüne habe der Kreisausschuss den Landrat beauftragt, Gespräche mit der Geschäftsführung des Einbecker Bürgerspitals zu führen, teilte die Kreisverwaltung in einer Presseinformation mit. Absicht des rot-grünen Antrages sei, einen Teil des Kaufpreiserlöses möglicherweise dem Einbecker Krankenhaus im Rahmen der Daseinsfürsorge zur Verfügung zu stellen, hieß es. Ob und wie dieses möglich wäre, soll Landrat Wickmann jetzt klären und den Kreisgremien darstellen.

Die Einbecker CDU hatte in der letzten Woche vor der Landrats-Stichwahl den Ton gegenüber dem Landrat zuvor noch einmal verschärft. Sie forderte ein klares Bekenntnis zum Bürgerspital. „Uns ist klar, dass es für Herrn Wickmann als Mitglied im Helios-Aufsichtsrat schwierig ist, sich offen für unser Krankenhaus zu positionieren. Wir fordern aber ein klares Signal und eine echte Unterstützung des Einbecker Bürgerspitals. Diesen Anspruch haben die Bürger in Einbeck, Kreiensen und Dassel noch vor der Stichwahl“, machte Einbecks CDU-Vorsitzender Dirk Ebrecht in einer Stellungnahme deutlich.

Ebrecht, der auch im Kreistag sitzt, hatte dabei bereits an die noch ausstehende Zahlung durch Helios an den Landkreis, die seinerzeit vertraglich geregelt worden sei, erinnert. Der Landkreis könne bestimmt einen Weg finden, um einen Teil dieses Geldes – immerhin sicherlich in Millionenhöhe – zur Unterstützung des Einbecker Bürgerspitals zu nutzen, hatte der CDU-Mann öffentlich erklärt. Die zur langfristigen Sicherung des Einbecker Krankenhauses beantragte Landkreis-Bürgschaft ist in Hannover noch offen. Der Bürgschaftsantrag lautet auf eine Million Euro zu Gunsten des Bürgerspitals. „Wir sehen Herrn Wickmann klar in der Verantwortung nicht bloß Lippenbekenntnisse abzugeben, sondern aktiv und greifbar einen echten Beitrag zu leisten. Dass er nicht einmal hier war, ist schlimm genug. Um so mehr fordern wir nun einen greifbaren Beitrag.“