
In dem Thema ist scheint’s im Moment richtig Zug drin: Kaum hatte der Ortsrat „Auf dem Berge“ einstimmig beschlossen, einen Schienenhaltepunkt in Naensen zu beantragen, und gerade hatte der Grandseigneur der Einbecker Grünen, Dr. Ewald Hein-Janke, in mehreren Leserbriefen diese Tatsache gepriesen, da gibt auch der SPD-Landtagsabgeordnete Uwe Schwarz aus Bad Gandersheim ein Signal. Heute teilte der Zugfreund mit, dass er dem niedersächsischen Wirtschaftsminister und Parteifreund Olaf Lies einen Brief geschrieben habe. Inhalt: die Frage, wie realistisch eine Reaktivierung des alten Naensener Bahnhofs sei. Schwarz möchte wissen, ob Züge an dem alten Bahnhof heute überhaupt noch halten können und welcher Aufwand mit einer Reaktivierung des Haltepunktes verbunden wäre. „Die Gründe für diesen Wunsch sind nachvollziehbar, und auch die Mobilität im ländlichen Raum würde durch diese Maßnahme erheblich gesteigert werden, insbesondere auch das Zusammenwachsen der Gemeinde Kreiensen mit der Stadt Einbeck unterstützen“, erklärte der Landtagsabgeordnete heute per Pressemitteilung. Er unterstütze dieses Vorhaben.
Nicht nur Einbeck-Mitte strebt damit wieder eine Zuganbindung an, auch der an der West-Ost-Strecke liegende Ortsteil Naensen. Richtung Westen wären Holzminden und Paderborn wieder leichter erreichbar.
Der Ortsrat „Auf dem Berge“ hatte Ende September auf Antrag der SPD-Fraktion beschlossen, einen Antrag für Naensen zu stellen. Die Frist für eine Förderung in den nächsten fünf Jahren lief laut Ortsrat am 30. September ab. Die zunehmend älter werdende Bevölkerung gerade in den Ortschaften sei in der Mobilität benachteiligt, heißt es zu Begründung des gestellten Antrags. Mit der Einrichtung eines Schienenhaltepunktes in Naensen wäre eine Anschlussmöglichkeit nach Kreiensen zum Einkaufen, Ärzten, Apotheken u. a. Versorgungseinrichtungen gegeben. Der Bahnhof in Kreiensen biete zudem weitere Anschlussmöglichkeiten.
Nachtrag 23.10.2013: Nach einer Mitteilung des Wirtschaftsministeriums von heute soll die Reaktivierung von Haltepunkten so transparent wie möglich gestaltet werden – und im Verfahren einer Einzelfallentscheidung. Die Kommunen seien darüber informiert worden, welche Unterlagen für eine Prüfung benötigt werden und nach welchen Kriterien über eine Reaktivierung entschieden werde, erklärte das Wirtschaftsministerium in einer Presseinfo, ohne Details zu nennen. „Die Reaktivierung von Haltepunkten ist nicht so aufwendig wie die von Schienenstrecken. Wir haben uns deshalb entschieden, das für die Kommunen unkomplizierte und zügigere Verfahren der Einzelfallprüfung anzuwenden“, wird Wirtschaftsminister Olaf Lies zitiert. „Hieran sieht man, dass die Landesregierung es ernst meint mit Reaktivierungen.“