Die Ansage war deutlich. Und wenn vielleicht nicht in der Wortwahl, so spricht sie mir inhaltlich durchaus aus dem Herzen. „Da wird mir übel“, machte sich Ratsmitglied Rainer Koch (GfE) im Ausschuss für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung nach Ausführungen des städtischen Wirtschaftsförderers Frank Seeger verbal Luft. Der hatte seinen (in der Tonlage, wie ich finde, manchmal zu jammernden) Jahresbericht 2013 vorgelegt (Wortlaut: BerichtWirtschaftsförderung2013) und dazu Fragen beantwortet. Und anderem die, warum es denn Wirtschaftsförderung in Einbeck bei der Stadt und bei der 2010 gegründeten Einbeck Marketing GmbH gebe. Man tausche sich regelmäßig und gut aus, sei bei der Aufgabenverteilung aber noch in der Definitionsphase, hatte Seeger erklärt – und sich dadurch den Zorn von Rainer Koch zugezogen. Das werde Thema in der nächsten Aufsichtsratssitzung bei Einbeck Marketing, kündigte der GfE-Mann an, „stellen Sie sich darauf ein“. Für die Außenwirkung auf potenzielle Investoren sei es nicht gut, wenn es keine klare Abgrenzung gebe.
Dr. Florian Schröder, seit wenigen Monaten der neue Wirtschaftsförderung-Fachbereichsleiter im Einbecker Rathaus (und Seegers Chef), verteidigte in meinem 100-Tage-Gespräch mit ihm die Trennung zwischen städtischer Wirtschaftsförderung und der Arbeit der Einbeck Marketing GmbH. Und auch gestern im Ausschuss sprach sich Schröder dafür aus, dass es sinnvoll sei, in beiden Häusern die Wirtschaft zu fördern.
Der Geschäftsführer der Einbeck Marketing GmbH, Frank Hagemann, seit kurzem Mitglied des Ratsfachausschusses, fehlte bei der gestrigen Sitzung. Er soll im Urlaub gewesen sein, hieß es. Angesichts von vier Ausschuss-Terminen im Jahr eine zumindest unglückliche Konstellation.