
Die 209 Wahllokale öffnen in diesen Minuten, 62 davon im Bereich der Stadt Einbeck. Seit 8 Uhr haben rund 114.000 wahlberechtigte Frauen und Männer ab 16 Jahren im Landkreis Northeim die Wahl: Wer soll bis zum Jahr 2021 ihr neuer Landrat werden oder ihre neue Landrätin? Drei Kandidaten treten an. Heute um 18 Uhr nach Schließung der Wahllokale werden wir wissen, wer’s wird. Oder wahrscheinlicher: Wir werden wissen, wer in zwei Wochen in einer Stichwahl noch einmal gegeneinander antritt. Denn dass einer der drei Bewerber heute bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit schaffen wird, ist relativ unwahrscheinlich. Ausgeschlossen ist das natürlich nicht. Aber es wäre eine (mathematische) Sensation. Hinter den Kulissen präparieren sich auch die drei Kandidaten-Gruppierungen schon dafür, weitere zwei Wochen Winterwahlkampf durchzustehen und noch einmal alles zu mobilisieren. Zu beneiden sind die Kandidaten und ihre Unterstützer angesichts winterlicher Temperaturen nicht, im direkten Bürgerkontakt in den Fußgängerzonen und vor den Einkaufsmärkten auf Stimmenfang gehen zu müssen. Dafür gilt allen mein hoher Respekt. Entscheidend wird sein, dass wir Wähler heute die Wahl wählen! Dass möglichst viele Wahlberechtigte ihr eines Kreuz auf dem Stimmzettel machen. Vor drei Jahren lag die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl knapp unter 40 Prozent, die 70 Prozent Beteiligung beim ersten Wahlgang 2013 ist der gleichzeitig stattgefundenen Bundestagswahl geschuldet. Die Wahl eines neuen Landrates mag schwierig sein (weil nicht jeder weiß, was der überhaupt macht), jeder Wähler mag seine eigenen Kriterien haben, nach denen er sich entscheidet. Wichtig ist aber vor allem, dass jeder wählt, wen auch immer von den drei antretenden Bewerbern. Denn nur eine hohe Wahlbeteiligung adelt diese demokratische Entscheidung. Sein Wahlrecht nicht wahrzunehmen ist zwar eine freie Entscheidung, aber es führt gleichzeitig dazu, seine Möglichkeit aus Bequemlichkeit oder warum auch immer zu vergeben. Nur wer die Wahl wählt, hat sich eine Legitimation zum Kritisieren erhalten.
Wer sich noch einmal einen Überblick über Personen und inhaltliche Aussagen der Kandidaten verschaffen will, dem empfehle ich gerne den Podcast des Stadtradio Göttingen. 40 Minuten zum entspannten Hören am Sonntag. Witzig übrigens die Musiktitel, die sich die drei Kandidaten gewünscht haben: Astrid Klinkert-Kittel mag Enrique Iglesias „Hero“, Dr. Bernd von Garmissen hört gerne Doris Day „Que Sera Sera“, und Jörg Richert hat sich für Fury in the Slaughterhouse „Won’t forget these days“ entschieden.
Die aktuellen Zahlen und Ergebnisse sind heute Abend ab 18 Uhr hier zu finden. Der Einbecker Politikblog wird in einem Live-Ticker berichten, wie die Wahl ausgegangen ist.